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Monat: Mai 2021 (Seite 3 von 6)

Das schwarze Loch

Inhalt

Ein kleines Forschungsteam trifft im All zufälligerweise auf ein gigantisches Raumschiff, welche sie sogleich an Board bittet. Die Gäste sind erstaunt, da die Crew scheinbar komplett aus Robotern besteht und lediglich ihr Befehlshaber menschlicher Abstammung ist. Sie werden zwar freundlich aufgenommen, doch irgendwas scheint hier nicht mit rechten Dingen zuzugehen…

Fazit

Schon damals wollte Disney etwas vom Erfolg von „Krieg der Sterne“ abhaben und schickte mit „Das schwarze Loch“ einen eigenen Genrevertreter ins Rennen. Während mir jedoch seid Kindheitstagen die Jedi-Ritter ein stetiger Begleiter geworden sind, wurde ich schon seinerzeit nicht wirklich mit diesem leicht bizarren Konkurrenten warm. Ich hatte für klassische Sci-Fi Film („Buck Rogers“, „Krieg der Eispiraten“, etc.) schon immer eine Schwäche, doch dieses Werk hier ist schwierig einzunorden.

Der Streifen hinterließ einen halbwegs hochwertigen und teuren Eindruck, patzt aber bei seiner Inszenierung. Während die Effekte bei Lucas zwar wesentlich effizienter erschienen, ist ein hohes Budget an vielen Ecken hier durchaus wahrnehmbar. Aufwändige Kulissen, erstaunliche Außenaufnahmen und viel „Gewusel“ sprechen eine eindeutige Sprache. In jeder Szene ist etwas im Hintergrund los und der Zuschauer steht teilweise vor einer enormen Reizüberflutung. Getreu dem Moto: viel hilft viel.

Hinter der bunten Fassade steckt allerdings eine simple und mit wenig Inhalt bestückte Story, die recht austauschbar und vergleichsweise uninspiriert daher kam. Man wollte gar kein richtiges Weltraum-Märchen erzählen, sondern lediglich einen Rahmen für Fulminate Action liefern – die letztlich gar nicht so fulminant erschien. Durch schwach gezeichnete Charaktere und fragwürdiges Gegnerdesign fiel das Abtauchen nicht immer einfach und oftmals sorgten eher unfreiwillige Dinge für kleine Lacher. Die Rolle von Maximilian Schell als Dr. Hans Reinhardt war die Krönung.

„Das schwarze Loch“ ist zwar an und für sich kein allzu guter Film, hält aber mit seinen teils beachtlichen, teils lachhaften Momenten durchaus amüsant bei Laune und fällt in keinem Bereich extrem negativ aus dem Rahmen. Für die heutige Generation ist das angestaubte Erlebnis wohl nichts, für Nostalgiker und Genrefreunde jedoch noch immer einen kleinen Blick wert. Ich denke jedweder Vergleich zu Referenzen wie „Star Wars“ erübrigt sich von selbst.

6/10

Fotocopyright: Disney

Ferry

Inhalt

„Ferry“ befindet sich auf dem Höhepunkt seines Daseins und genießt die Tage als gut situierter Kleinkrimineller. Als jedoch eines Tages einer seiner Männer mit wenig Überlebenschancen auf der Intensivstation landet und dessen Vater um Rache bittet, muss er seine Komfortzone wohl oder übel verlassen. Er verfolgt die Spur der Täter zu einem Dauercampingplatz, auf dem auch zufällig seine Schwester mit ihrem Mann lebt…

Fazit

Auf den ersten Blick gibt sich „Ferry“ recht unscheinbar – doch hinter der netten, niederländischen Fassade schlummert ein charismatisch verkörperter Gangsterfilm, der es wahrlich in sich hatte.

Der Film lebt von seinen Charme und somit von seinem grandiosen Hauptdarsteller, der trotz aller Schandtaten eine gewisse Sympathie aufrecht erhielt und vor allem den Takt der Handlung vorgab. Man konnte sich prima in „Ferry“ hineindenken, seine Motivationen und letztlich auch seine Gewissensbisse irgendwo verstehen. Er gibt einen typischen Anti-Helden, der durch seine unkonventionelle Art schon wieder ans Herz wuchs und auf der anderen Seite dennoch seine gerechte Strafe erhalten sollte.

Der Verlauf des Streifens ist so kurzweilig, wie unterhaltsam. Irgendwie hat mich das Campingplatz-Setting total angesprochen, hat sie doch zur Art der Hauptfigur und zum herrschenden Umgangston bzw. Milieu ganz hervorragend gepasst. Man konnte richtig gut abtauchen und empfand das Szenario als ungewöhnlich frisch. Sicherlich mag der Ein oder Andere mit den Wohnmobilen eine gewisse Assoziation zu unseren Nachbarn bewerkstelligen – negativ war diese aber garantiert nicht.

Die Handlung war von einigen derben Zufällen geprägt, doch sauer stieß dies keineswegs auf. Für den Spannungsbogen mussten eben einige Momente konstruiert werden, der geschmeidigen Unterhaltung kam dies jedoch nur zu Gute. Es gab trotz ruhiger Abschnitte nämlich keinen Leerlauf und man fühlte sich stets prima bei Laune gehalten. Ein paar härtere Szenen standen dann im perfekten Kontrast zu ruhigeren Abschnitten und sogar der Hauch einer kleinen Lovestory konnte dem schönen Setting nicht schaden.

„Ferry“ bietet alles, was gute Unterhaltung braucht. Eine solide Story, einen grandiosen Hauptdarsteller und ein Szenario, welches besser kaum hätte zu Allem passen können. Spaß- und Spannungsfaktor waren hoch und die knappen zwei Stunden vergingen fast wie im Flug. Neutral gesehen zwar definitiv keine neue Genrereferenz, aber ein ausgezeichneter Film für Zwischendurch.

7,5/10

Fotocopyright: Netflix

Die Farbe – H.P. Lovecraft’s The Colour Out of Space

Inhalt

Ein Amerikaner reist nach Deutschland, um dort seinen nach dem Krieg verschollenen Vater zu finden. Am vermeintlichen Ziel seiner Reise befragt er die Bewohner nach dem G.I. und bekommt keine brauchbaren Informationen. Kurz vor der Resignation jedoch, erkennt ein älterer Herr den Gesuchten und tischt dem Gast eine unglaubliche Geschichte auf…

Fazit

Noch immer darf Jeder über die Person Lovecraft denken, was er möchte. Ich mag seine Werke, verschlinge nachwievor alle Filmumsetzungen und habe sogar die in den letzten Jahren erschienen Computerspiele in mein Herz geschlossen. Als ich seinerzeit ein wenig recherchiert habe und dann über eine deutsche Interpretation von „Die Farbe aus dem All“ gestoßen bin, war ich extrem begeistert – und hier ist nun mein kleines Review dazu.

Zunächst sei gesagt, dass dieser Film sicherlich nicht für Jedermann geeignet ist und spezielle Zielgruppen anspricht. Neben einem Faible für die fantastischen Werke des Autors sollte man nämlich auch Amateuerproduktionen und Kunstobjekten in schwarz/weiß nicht gänzlich abgeneigt sein. Da ich mich für all diese Punkte erwärmen kann, war der Einstieg dann gar nicht mal so schwer und einige technische Überraschungen umso schöner.

Sicherlich war ich am Anfang bezüglich seiner monochronem Inszenierung sehr skeptisch, doch letztlich ist das Konzept hervorragend aufgegangen. Die farblosen Bilder sprechen zu jeder Zeit eine eigene Sprache und verstärken den allseits mysteriösen Grundton immens. Dabei setzen die Macher weniger auf eindeutigen Splatter (der Film ist FSK12!), sondern vielmehr auf eine unbehagliche Atmosphäre, die durch die düsteren Aufnahmen effektiv gesteigert wurde.

Auf dem Schirm passiert überwiegend wenig und trotzdem bleibt man am Ball. Seine famose Unbehaglichkeit lässt den Betrachter niemals von der Leine und letztlich wollte man ja auch nichts verpassen. Man hatte immer das Gefühl, dass in den nächsten Sekunden etwas existenzielles passieren würde und so trotz kleinerer Längen nicht vorspulen zu wollen. Die Geschichte besaß ihre eigene Gangart und auf die musste man sich eben einstellen.

Richtig beeindruckt haben mich die Computereffekte, die ich bei solch gelagerten Produktionen in dieser Qualität überhaupt nicht gewohnt bin. Natürlich hob man sich diese seltenen Glanzpunkte für das Finale auf, hierdurch wirkten sie aber noch sinnvoller eingesetzt. Nach langer „Dürre“ entschädigten diese Momente dann wieder fürs Zuschauen und erfreuten das Herz des Filmliebhabers.

„Die Farbe“ ist kein seichter Film für mal eben Zwischendurch und erst recht nichts fürs das Popcornkino. Er ist – wie Eingangs erwähnt – schlichtweg sehr speziell und wird hierdurch seiner Thematik und meinen Vorstellungen über Leinwand-Adaptionen von Lovecraft sehr gerecht. Wer ähnlich empfindet und sich auf ruhigere, aber dennoch stimmungsgeladene Werke einlassen kann, darf gerne mal reinschauen.

7/10

Fotocopyright: Sphärentor Filmproduktionen – Vu & Roth GbR

Das schaurige Haus

Inhalt

Aus beruflichen Gründen muss eine Mutter mitsamt ihrer beiden Söhne von Deutschland nach Österreich umziehen. Zunächst sind die Jungs wenig vom extrem ruhigen Dörfchen angetan, doch schon bald erweckt ihr neues Domizil das wahre Interesse der Kids und deren neuen Freunde…

Fazit

Als ich vor einigen Tagen den Trailer erblickte, war ich eigentlich recht guter Dinge und habe mich sehr auf die baldige Veröffentlichung bei Netflix gefreut. Doch leider versprach die Vorschau wieder einmal mehr, als der Film letztlich halten konnte und am Ende blickten sowohl ich – als auch meine Tochter – mit gemischten Gefühlen auf „Das schaurige Haus“ zurück.

Größtes Problem war das unbefriedigende und sogar etwas langweile Finale, welches das bis dorthin ganz ordentlich gemachte Konstrukt mit einem derben Beigeschmack beendet. Einführung der Charaktere, Aufbau der Spannung und sogar die etwas verworrene Handlung waren eigentlich ganz in Ordnung, aber deren Abschluss bestenfalls halbherzig und vergleichsweise uninspiriert.

Die Auflösung ist zu einfach und vor allem von der Logik her nicht vollends nachvollziehbar. Sicherlich wird alles irgendwo begründet, doch damit auch das bisherige „Miträtseln“ ziemlich ab absurdum geführt. Es taten sich plötzlich unvorhergesehene Wendungen auf und die Lösung war dann zu simpel. Fragwürdig auch, warum die Ermittler damals einige – nunmehr so offenkundige – Aspekte nicht betrachtet haben und die Sache nicht früher aufgeflogen ist.

Loben möchte ich die jungen Darsteller, die ihre Sache wirklich gut gemacht haben und selbst für kleinere Längen und Logikprobleme eine passende Mimik oder einen witzigen Spruch parat hatten. Die Chemie der Figuren untereinander hat gepasst und deren Aktionen waren immer mal wieder für kleine Lacher gut. Auch war der Gruselfaktor für eine 12er Freigabe stellenweise recht ordentlich und bei Weitem unheimlicher, als ich es im Vorfeld erwartet hatte. Kinder sollten am Besten mit einem Erwachsenen schauen – dann ist das kein Problem.

„Das schaurige Haus“ macht Vieles richtig, unterhält dank witziger Charaktere über weite Strecken recht gut – wirkt aber am Ende nicht zufriedenstellend abgeschlossen. Das kostete letztlich viele Sympathie- und Wertungspunkte, weshalb das Ergebnis nicht über das Mittelmaß herausragt. Unterm Strich ein solider Film, der aufgrund seiner Schwächen nur eine bedingte Empfehlung verdient.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

The Woman in the Window

Inhalt

Anna Fox leidet an einer schlimmen Angststörung und kann nicht einmal mehr das eigene Haus verlassen. Sie lebt völlig zurückgezogen und empfängt in der Regel nur noch Therapeuten, die ihr zu helfen versuchen. Diesen erzählt sie dann auch von den alltäglichen Beobachtungen der Nachbarschaft und vor allem von den neuen Mietern gegenüber…

Fazit

Ein bisschen „Disturbia“ und ein bisschen „Das Fenster zum Hof“. Dazu ein leicht abgewandelter Background der Hauptfigur und fertig ist der neuste Thriller, der in den letzten Tagen auf Netflix losgelassen wurden. Buhlten die Erstgenannten allerdings mit Witz und Charme um die Gunst des Betrachters, so fällt der jüngste Vertreter eher durch etwas Langatmigkeit und gewaltige Probleme bei der Logik negativ auf.

Der Film besitzt so einige Kritikpunkte, über die zu sprechen schwer fällt – schließlich möchte ich hier so wenig wie möglich spoilern und keinem Interessenten den Spaß an der Sache verderben. Jedenfalls versucht uns der Titel immer mal wieder mit Wendungen zu überraschen, bei denen der Zuschauer völlig verdutzt dreinschaut. Weniger, weil das Gebotene so schockierend erschien – vielmehr weil man die ganze Zeit bereits von diesem Fakt ausgegangen war und völlig erstaunt, dass die Hauptdarstellerin dies nicht wusste.

Nach einem launigen Auftakt, einem leicht langwierigen Mittelteil überschlug man sich am Ende mit Dingen – die zum größten Teil schon längst klar erschienen und im Grunde die komplette Laufzeit über mit Rückblenden und Erzählungen untermauert wurden. Immerhin gab es noch einen interessanten Twist – dessen Motiv jedoch weit hergeholt erschien.

Der Verlauf war stets auf und ab. Zu Beginn war das Setting noch spannend, die Einführung der Figuren und deren Eigenarten recht gut zu verkraften, doch irgendwann baute das Konstrukt immer weiter ab. Die Identifikation mit Anna und ihren Ängsten bröckelte zusehends und irgendwann verkam ihr Schicksaal fast zur Gleichgültigkeit. Man konnte ihren Aktionen plötzlich nur noch bedingt folgen und der gesamte Erzählfluss litt darunter.

Gefreut habe ich mich vor allem über Julian Moore und Garry Oldman, die mit ihren relativ kurzen Auftritten einer stets präsenten Amy Adams fast die Schau stahlen. Alle Darsteller schienen soweit gut aufgelegt zu sein und kaschierten mit viel Sympathie so manch Problem mit der Handlung.

Die Grundidee ist zwar nicht neu, doch über einen passablen Genrevertreter gibt es eigentlich nie was zu sagen. „The Woman in the Window“ verspielt jedoch seine gar nicht mal so schlechte Ausgangslage und hinterließ durch viele Ungereimtheiten nur einen mittelprächtigen Eindruck. Schon aufgrund der Darsteller hätte ich diesen Titel gerne mehr in mein Herz geschlossen, doch letztlich reichen auch ein spärlich präsente Glanzpunkte einfach nicht dazu aus.

5,5/10

Fotocopyright: Netflix

Unlocked

Inhalt

Die nach eine schweren Vorfall verunsicherte CIA-Agentin Alice Racine lässt es in London etwas ruhiger angehen. Sie arbeitet verdeckt in einer Hilfseinrichtung und versucht die Menschen dort näher kennen zu lernen. Sie ist spezialisiert auf islamische Extremisten und versucht so, mögliche Straftäter schon früh zu erkennen…

Fazit

Die Blu-Ray steht noch eingeschweißt im Regal, doch dank Netflix konnte ich am gestrigen Feiertag endlich mal eine Sichtung wagen und bin gemischter Gefühle. Zu einem mag ich die Hauptdarstellerin (Noomi Rapace) recht gern und die Story stützt sich durchaus auf authentische Hintergründe, doch der berühmte Funke wollte hier nie so recht überspringen.

Ich kann nicht sagen, woran es lag. Der Film startet ruhig, aber solide und die Figuren waren nicht nur gut besetzt, sondern auch passabel gezeichnet. Die meisten Elemente waren verständlich konstruiert und der Erzählfluss war auch in Ordnung. Langweilig war es auch nicht.

Vielleicht lag es daran, dass alles nach gewohntem Schema ablief und krasse Wendungen eher selten waren bzw. gar nicht wirklich vom Hocker warfen. Man quittierte manch Aktion bestenfalls mit einem kurzen „ah“ und dann ging es im gewohnten Trott weiter. Das war nicht unbedingt schlecht – aber eben auch nicht genug, um sich aus der breiten Masse sonderlich hervorzuheben.

Die Darsteller machten ihre Arbeit gewohnt gut, wobei die Rolle von Orlando Bloom hin und wieder mit dem gelobten, authentischen Eindruck brach. Er übertrieb es in Sachen Coolness und Kampffertigkeit ein wenig, sorgte so immerhin für kleinere Schmutzler auf den Lippen. Ansonsten hat mir Michael Dougles mal wieder prima gefallen.

Die Action war gut choreografiert und machte Spaß. Sie hielt sich mit ruhigeren Passagen ordentlich die Waage, auch wenn sie im Gegensatz zu diesen stellenweise etwas überzogen erschien.

„Unlocked“ ist ein durch und durch solider Action-Thriller, der mit seinen brisanten Hintergründen durchaus Emotionen aufzuwecken vermag. Leider reizt er sein durchschimmerndes Potential nicht immer aus und bleibt im Grunde sehr konservativ gestrickt. Sicherlich ist das Werk für Genrefreunde keine Zeitverschwendung, doch bei mir reicht es nicht für eine uneingeschränkte Empfehlung.

6,5/10

Fotocopyright: LEONINE

Halbe Brüder

Inhalt

Julian, Yasin und Ademola werden zu einem Notar einberufen. Dieser verkündet, dass die vollkommen ungleichen Typen die selbe Mutter besaßen und somit echte Brüder sind. Zwar sind sich die neuen Verwandten nicht ganz grün, doch um ans gemeinsame Erbe zu kommen, rauft man sich irgendwie zusammen…

Fazit

Nachdem ich zuletzt bei Prime mal wieder „Blutzbrüdaz“ gesehen habe, war am gestrigen Abend spontan zum wiederholten male „Halbe Brüder“ (diesmal allerdings bei Netflix) an der Reihe. Auch hier übernahm Paul „Sido“ Würdig eine tragende Rolle, doch seine erneut äußerst charmante Darbietung kaschiert nicht die offenkundigen Schwächen des Titels.

Die Geschichte an sich mag deutlich an den Haaren herbeigezogen sein, doch im Rahmen der guten Unterhaltung gibt es hier keine Abwertung. Hier sollte in erster Linie die gute Laune im Vordergrund stehen, doch das tat sie leider nicht immer.

Der Humor war speziell und traf nicht immer ins Schwarze. Während einige Gags echt gelungen waren, wollte man an anderer Stelle lieber im Boden versinken und die Szenen direkt überspringen. Zwar brachten ein paar Gaststars gerade hier frischen Wind ins Geschehen, doch ausgerechnet bei diesen Momenten wurde das Fremdschämen am häufigsten recht groß geschrieben. Dies mag bei anderen Werken durchaus zum Konzept gehören, hat hier aber ziemlich gestört.

An und für sich war die Handlung von „Halbe Brüder“ nämlich ganz sympathisch und gar nicht so so platt, wie bei vielen Konkurrenten aus dem eigenen Land. Sicherlich war vorhersehbar, dass die ungleichen Typen irgendwann zusammenwachsen und ein echtes Team bilden, doch der beschwerliche Weg dorthin absolut interessant – zumindest in der Theorie. In der Praxis wurden dann so einige Chancen vertan – was aber nicht nur an den bereits erwähnten, eigenwilligen Scherzen lag.

Man versuchte zwar auf die kulturellen Unterschiede der Figuren einzugehen, doch gerade hier fühlte sich das Potential einfach nicht ausgeschöpft genug an. Man blieb zu zaghaft, zu oberflächlich und hielt sich mit derben Sprüchen oder Aktionen zu sehr zurück. Sicherlich sollte man das Thema feinfühlig angehen, aber etwas Spielraum wäre da garantiert vorhanden gewesen. Hier lag meiner Meinung nach, die größte Schwäche.

Mit Granaten wie „Antikörper“, „Abgeschnitten“ oder „Dogs of Berlin“ hat sich Christian Alvart in der deutschen Film- und Serien-Landschaft äußerst positiv hervorgetan, doch „Halbe Brüder“ wollte leider nicht so recht zünden. Ich verstehe, dass ein Regisseur auch mal ein anderes Genre probieren möchte und man sich auch irgendwie schon von den typischen „Schwaiger/Schweighöfer-Fließbandproduktionen“ abheben konnte, doch unterm Strich mundete das Ergebnis nicht zu hundertprozentig. Da Ergebnis blieb harmlos, stellenweise nervig und am Ende nur bedingt befriedigend. Unterhaltungsfaktor: so lala.

5,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Crisis

Inhalt

Ein neues Schmerzmittel soll auf den Markt gebracht werden, doch kurz vor dessen Zulassung fallen einem Professor diverse Unstimmigkeiten auf. Mit Fördergeldern soll er elegant zum Schweigen gebracht werden, aber die inneren Konflikte sind zu groß. Parallel gehen die Behörden Drogenhändlern auf die Spur, die den Handel mit Medikamenten für sich entdeckt haben…

Fazit

Mit seiner auf wahren Begebenheiten basierenden Handlung hatte „Crisis“ schon direkt einen kleinen Stein im Brett. Man konnte sich in seine Figuren ein wenig besser hineindenken und vor allem deren Zeichnungen einfach mal so akzeptieren und sich keinen Kopf über deren Entstehung machen.

So interessant und wichtig das Thema an sich, so langatmig hin und wieder der Verlauf. Das Gebotene war zwar nie langweilig, hätte aber manchmal etwas mehr Tempo vertragen können. Sicherlich war es ein Stückweit der realen Vorlage geschuldet und dafür gar nicht mal so trocken – ein Quäntchen an Straffung wäre dennoch super gewesen.

Die überwiegend bekannten Gesichter haben ihre Aufgabe ordentlich erledigt. Sei es nun der Gastauftritt von Frau Ferres und vor allem das gewohnt tolle Spiel von Garry Oldman. Hier haben alle prima zusammengearbeitet und gaben keinen Grund zur Klage. Sie agierten im abgesteckten Rahmen passend und nicht übereifrig.

Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven erzählt, wobei klar ist, dass die Stränge irgendwann zusammenlaufen werden. Jede Figur hatte dabei ihre eigenen Berührungspunkte mit der allgegenwärtigen Thematik und die präsentierten Ansätze durchaus interessant und nachvollziehbar.

Manchmal verfing sich das Werk in Dialogen, die etwas kürzer hätten ausfallen dürfen. So sind dem Zuschauer einige Fakten recht schnell vermittelt, so dass eine längere Ausformulierung nur bedingt nötig gewesen wäre. So kostet dies hin und wieder an Kurzweil, insgesamt blieb man zum Glück am Ball und verlor den roten Faden nicht.

Es gibt sicherlich packendere Drogen-Thriller, doch seine auf Hochglanz polierte, recht authentisch wirkende Art machen „Crisis“ dennoch irgendwo sehenswert. Vieles geht einen Ticken wirklichkeitsgetreuer und so muss man mit weniger Action und einigen kleinen Längen leben. Insgesamt ein solider Titel, aber auch kein absolutes Highlight. Oldman war wieder einmal sehenswert.

6/10

Fotocopyright: Capelight Pictures

She’s Having a Baby

Inhalt

Kristy und Jake sind ein junges Paar, welches bereits früh den Schritt zur Ehe wagt. Sie ist gerade fertig mit dem Studium und er noch mittendrin. Zwar keimten kurz vor der Trauung bei Jake noch leichte Zweifel auf, doch letztlich wird sich dem Vorhaben hingegen und ein neuer Alltag beginnt…

Fazit

Ich möchte nicht direkt sagen, dass „She’s Having a Baby“ ein spezieller oder besonderer Film wäre, doch seine nüchterne und kleinlaute Darstellung eines typischen Ehelebens hebt sich angenehm von eher überzogenen Produktionen der breiten Masse hervor. Er ist witzig, ohne direkt als plumpe Komödie ausgelegt zu sein und bringt viele Gags ein bisschen unterschwellig rüber. Er skizziert alltägliche Situationen und gibt dem Geschehen durch Erzählkommentare aus dem Off einen besonderen Touch, der manch Mitbewerber nicht vergönnt ist.

Bei den Darstellern hat mir besonders Kevin Bacon sehr gut gefallen. Zur damaligen Zeit bestand wohl noch sein Image als Teenie-Schwarm und da war diese nahezu biedere Rolle für manche Fans recht ungewohnt. Er gab den stets im Zweifel befindlichen Jake jedoch bemerkenswert und mit viel Identifikationspotential. Man konnte sich prima in seine Lage hineinversetzen und seine wilde Gefühlswelt vollkommen nachvollziehen. Auch hier blieben die Macher auf dem berühmten Teppich und konstruierten glaubhafte Träume und Visionen – vielleicht manchmal etwas beängstigend, aber trotzdem nah an der Realität.

Streng genommen waren Handlung und Verlauf eigentlich ziemlich unspektakulär. Alles lief aufgrund seiner authentischen Weise frei von echten überraschenden Wendungen ab, doch so richtig langweilig war das bodenständige Treiben glücklicherweise nicht. Die Figuren spielten sich die Bälle stets unterhaltsam zu und letztlich wollte man doch wissen, ob das Paar irgendwie alle Hürden überwinden kann. Bis dahin fühlte man sich stets passabel bei Laune gehalten.

„She’s Having a Baby“ ist ein sympathischer und zuweilen urkomischer Titel, der sich in vielen Punkten von derberen Komödien abhebt und somit einen schönen Kontrast mit sich bringt. Der Streifen gehört sicherlich nicht zu meinen absoluten Favoriten, ist aber ein typischer „gern gesehener Gast“ auf dem heimischen Bildschirm. Mir gefällt seine Art und seine lockere, aber nie offenkundig auf Brüller ausgelegte Weise, die es nie übertreibt und dennoch für viele Schmutzler sorgt.

7/10

Fotocopyright: Paramount

Cosmic Sin – Invasion im All

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 2524 und die Menschheit hat den Weltraum weitestgehend besiedeln können. Auf einem Außenposten kommt es jedoch zu einem verehrenden Erstkontakt mit einer fremden Spezies und ein ausgedienter General muss für diesen Einsatz noch einmal zu den Waffen greifen…

Fazit

Die Tage als ein Bruce Willis noch für hochwertige Qualität stand, sind lange vorbei und mittlerweile sollte dieser traurige Fakt auch beim letzten Filmfan angekommen sein. Bei Willis und Sci-Fi denkt man mit Wohlbehagen an das grandiose „fünfte Element“ zurück, doch von dessen Eleganz und Esprit ist man hier trotz etlicher Jahre an Fortschritt in der Branche weit entfernt.

„Cosmic Sin“ ist Fließbandware und wirkt entsprechend lustlos heruntergekurbelt. Die Optik ist so lala und erzeugt nur in wenigen Momenten ein Hauch von fremden Galaxien. Meist strahlen die Schauplätze etwas sehr Einfaches und Irdisches aus – was eher an bemühte Amateurfilme, denn ernsthafte Hollywood-Kost erinnert. Da helfen auch die glatte Digitaloptik und ein paar nette CGI-Effekte nicht viel.

Ausstattung, Kostüme und Effekte sind nicht einmal zweitklassig, sondern stellenweise weit drunter. Während besonders die Damen in ihren Outfits trotzdem eine halbwegs gute Figur abgeben, trübt das bei anderen Akteuren nicht über genervte Gesichtsausdrücke hinweg. Grillo gab sich gerade noch so bemüht und versucht hin und wieder betroffen in die Kamera zu blicken, doch Willis schien vollkommen resigniert zu haben und sich lediglich auf den Gehaltscheck zu freuen. Seine Präsenz war zwar weit größer als zu Beginn vermutet, dennoch sprang der Funke bei seiner lieblosen Darbietung nicht über.

Die Geschichte war simpel, wie austauschbar und nur selten spannend. Trotz seiner Laufzeit von 1,5 Stunden hätte man einige Dialoge straffen und vielleicht ein wenig mehr Tempo erreichen können. Oftmals verlieren sich die schablonenhaft gezeichneten Charaktere in endlosen Konversationen, bei denen aufgrund schwankender Aufmerksamkeit nicht immer ein tieferer Sinn herauszuhören war. Man versuchte sich weitaus Ernster zu geben, als es der dröge Rahmen überhaupt zulassen konnte und das wirkte meist ziemlich suboptimal.

Die Action war billig gemacht und lediglich gelungen choreografiert. Manche Aktionen wirkten nicht nur sehr unbeholfen, sondern auch sichtlich spontan und schier ohne Script. Die Akteure wuselten in Feuergefechten wild herum und rannten sich bald über den Haufen. Irgendjemand hielt dann verschachtelte Kameraperspektiven für sinnvoll – kaschierte man damit höchst fragwürdig manch Szene, der wohl kein höherer Etat zur Verfügung stand.

Ich möchte jetzt keine Lanze für „Cosmic Sin“ brechen, jedoch betonen, dass ich schon weitaus schlimmere Werke (besonders in Richtung Sci-Fi) gesehen – oder besser gesagt – ertragen habe. Mir war irgendwo klar, dass Willis das dürftige Geschehen nicht allein mit seiner Anwesenheit auf seinen Schultern stemmt und Grillo nach dem überraschenden „Boss Level“ wohl wieder ins Mittelmaß abrutscht. Durch seinen gewissen Trash-Faktor ist dieser Titel für den hartgesottenen Fan halbwegs anschaubar, obgleich meilenweit von einer echten Empfehlung entfernt.

4/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH – DVD

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