(Asien-)Filme, Serien, Videospiele, und mehr...

Monat: August 2021 (Seite 3 von 5)

The Forever Purge

Inhalt

In diesem Jahr haben sich die Regeln geändert. Für Einige ist eine kurze „Purge-Nacht“ einfach nicht genug und so geht das grausame Morden an den Folgetagen einfach weiter. Die Regierung verurteilt diese Aktionen, doch kann die Lage nicht mehr unter Kontrolle bringen…

Fazit

Die „Purge“-Filme (und auch die Serie) standen für mich immer für brauchbare Unterhaltung – die sich von ihrer witzigen Prämisse jedoch immer weiter abgenutzt hat. Mit „The Forever Purge“ versucht man dem Treiben einen neuen Aspekt hinzuzufügen, doch letztlich reicht es nicht für eine höhere Bewertung meinerseits.

Die Handlung ist erneut recht simpel gestrickt und verlässt sich nach wie vor auf seine bekannte Ausgangslage. Ich finde jedoch gut, dass viele Ereignisse am hellen Tage abliefen und dem Szenario nicht mehr den typischen Stempel des Verbarrikadieren aufdrückten. Alles wirkt etwas weitläufiger, größer und durchaus ansprechender als noch bei den letzten Ausflügen.

Erneut hatte ich allerdings das Gefühl, dass man einige Ideen zwar angerissen, aber nicht genügend ausgebaut hat. Gute Ansätze wurden teils halbherzig und zu wenig zu Ende gedacht ausgeführt. Oft hatte man das Gefühl, dass es wohl am mangelnden Budget lag und den Machern hierdurch die Hände gebunden waren. Eigentlich mochte ich ja den Charme der bisherigen B-Produktionen, aber mittlerweile zieht es einfach nicht mehr – dafür ist das Franchise einfach zu groß geworden.

Die Darsteller haben ihre Sache soweit ordentlich gemacht, warfen nicht vom Hocker. Sie agierten im gegebenen Rahmen ganz solide, die deutsche Synchronisation hingegen war nicht sonderlich prickelnd. Gelangweilte Sprecher und mangelnde Betonung waren für einen aktuellen Kinofilm äußerst ungewöhnlich. Effekte und Maske waren in Ordnung, der Splatter-Gehalt angenehm noch.

Mangelnde Innovation sind wir ja von der Reihe gewohnt und auch die fortgesetzte Menschenhatz bei Tageslicht können dem altbackenen Thema nur wenig neue Impulse verleihen. Zwar habe ich mich nicht großartig gelangweilt, aber irgendwie fehlt der gewisse Kick. Man hebt sich nicht mehr aus der breiten Masse hervor – denn allein der Plot haut heute keinen Zuschauer mehr vom Hocker. Unterm Strich ein netter Actionfilm, dem es leider an Grusel mangelt und seine tolle Idee immer weiter verwässert.

6,5/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

Space Truckers

Inhalt

Der selbstständige Weltraum-Trucker John Canyon ist für jeden bezahlten Job dankbar und fackelt nicht lang beim Transport einer unbekannten Fracht zur Erde. Mit zwei Bekannten im Schlepptau beginnt die Reise – die aus Zeitgründen auch mal Abseits der offiziellen Routen stattfinden muss…

Fazit

Am gestrigen Abend musste ich feststellen, dass ich „Space Truckers“ irgendwie besser in Erinnerung hatte. Seinerzeit war die DVD eine nette Dreingabe zu irgendeiner Hardware (ich weiß schon gar nicht mehr welche) und ging dafür eigentlich noch in Ordnung. Möglicherweise lag es damals am viel kleineren Fernseher, denn auf der großen Leinwand schrammte das Gebotene nun knapp am Edel-Trash vorbei und konnte mir nur selten ein Lächeln abringen.

„Space Truckers“ ist schon ein seltsamer Film. Er lebt von schrägen Figuren, bizarren Kostümen und jeder Menge an CGI-Effekten – die qualitativ stark schwanken. Zwar hatten wir im Jahre 1996 schon längst Titel wie „Jurassic Park“ zu Gesicht bekommen, doch einige Aufnahmen waren gemessen an diesem großen Blockbuster dennoch ganz in Ordnung.

Die Handlung wirkte zusammengewürfelt und nicht immer klar definieret. Start und Ziel waren abzusehen, doch inmitten dessen gab es seltsame Momente mit ebenso seltsamen Charakteren. Die Kostümdesigner sind teils deutlich über das Ziel hinausgeschossen und Kopfschütteln war in vielerlei Hinsicht an der Tagesordnung.

Einige Dinge passten entweder vom Ablauf oder der allgemeinen Logik her nicht zusammen. So konnte ein Kampfrobotor eine bewaffnete Armee ausschalten und dennoch schafften es unsere tollpatschigen Helden mehreren davon problemlos Stand zu halten. Solche Passagen gab es häufig und irgendwann wollte man sich gar nicht mehr darüber aufregen.

Beachtlich, dass sich neben Hopper auch andere bekannte Kollegen (u.A. Charles Dance) für dieses Spektakel hergaben. Entweder wurde das Geld benötigt oder der Spaß an der Sache stand im Vordergrund. Sie verliehen dem Treiben zwar eine gewisse Eleganz, dennoch können sie am insgesamt durchwachsenen Gesamteindruck nur wenig retten.

Mit „Space Truckers“ hat Stuart Gordon (u.A. „Re-Animator“, „Fortress“) einen bunten und äußerst eigenwilligen Sci-Fi-Trip abgeliefert, der manchmal einfach zu Viel wollte. Im gewissen Rahmen war der Titel schon recht unterhaltsam und witzig, aber so richtig vermochte das finale Endprodukt dann doch nicht überzeugen. Ich habe mich durchaus brauchbar bespasst gefühlt – doch von einer erneute Sichtung werde ich auf absehbare Zeit wohl Abstand nehmen. Ich steh auf Sci-Fi-Trash ala „Lexx“, aber hier fehlt es definitiv am gewissen Etwas der Konkurrenz.

6/10

Fotocopyright: Wicked Vision Distribution GmbH

Phantomschmerz

Inhalt

Bei einem tragischen Unfall verliert der lebenslustige Marc ein Bein und befindet sich in einer schwierigen Situation. Das Radfahren wird er wohl nicht mehr so professionell wie früher betreiben können und überhaupt macht ihm die finanzielle Zukunft große Sorgen…

Fazit

Wie es das Thema schon vermuten lässt, ist „Phantomschmerz“ kein einfacher Titel für mal eben Zwischendurch. Er greift eine dramatische, aber vermutlich auch recht alltägliche Geschichte des Lebens auf und lässt uns am Zerbrechen seiner Charaktere intensiv teilhaben.

Til Schweiger spricht – für seine Verhältnisse – relativ klar und bringt seine Gefühle äußert beachtlich zur Geltung. Anfangs hatte ich aufgrund der eher schwierig angelegten Rolle so meine kleinen Bedenken, doch schon nach kurzer Zeit konnte sein Spiel uneingeschränkt überzeugen.

Die Handlung lebte von ihrer natürlichen Spannung. Das Treiben wurde kleinlaut und nüchtern eingefangen, gierte nicht nach der großen Sensation und zog den Betrachter in einen angenehmen Sog. Man konnte sich in ausnahmslos alle Beteiligten hineinversetzen und auch den Schmerz der Angehörigen nachvollziehen. Dabei blieb das Setting jederzeit auf dem Boden und tischte uns keine unglaubhaften Zufälle aufs Tablett.

„Phantomschmerz“ ist ein kleiner, feiner und gefühlvoller Film über Schicksalsschläge, aber auch zu Beziehungen von Menschen untereinander. Nicht nur in einer Kriese, sondern auch rückblickend auf Väter und wichtige Ereignisse. Schweiger agierte erfreulich gut und der Verlauf war trotz schwieriger Passagen kurzweilig. Ich hatte den Streifen vor Jahren mal auf dem Wühltisch mitgenommen und frage mich, warum ich das passable Stück erst jetzt angegangen bin – den hinter dem seltsamen Titel steckt ein wirklich interessantes Werk.

7/10

Fotocopyright: Warner

The Kissing Booth 3

Inhalt

Der letzte gemeinsame Sommer ist bald vorüber und der Gang aufs Collage steht an. Noch einmal möchte Elle die Zeit mit ihren Freunden verbringen und sich währenddessen endlich im Klaren werden, wohin die Reise mit ihr noch geht…

Fazit

Die „Kissing Booth“-Filme gehören jetzt nicht zu meinen absoluten Favoriten, doch ich fühlte mich stets gut von ihnen unterhalten. Für mich sind sie typische Netflix-Filme, die man nicht unbedingt als Scheibe in der Sammlung haben muss – trotzdem gerne nebenbei mal wegschaut. So hatte ich mich dann durchaus auf den dritten Teil gefreut und wurde im Großen und Ganzen auch nicht wirklich enttäuscht.

Erneut hielt man sich mit größeren Innovationen zurück und präsentierte uns mehr vom Altbekannten. Man führte zwar neue Charaktere ein, doch insgesamt sehr geschmeidig und wenig aufdringlich. Man bewahrte das bewährte „Look & Feel“ der Vorgänger und fuhr damit recht sicher.

Abgesehen von einem witzigen „Mario-Kart“-Rennen gab es zwar wenige Highlights, aber glücklicherweise auch keine größeren Patzer. Man hielt ein gewisses, weitestgehend sehr unterhaltsames Niveau bei und lieferte unbeschwerte Unterhaltung ohne allzu dramatische Momente. Nichts zieht hier irgendwie runter und die gute Laune dominiert fast zu jeder Zeit.

Auch der nunmehr dritte Erguss von „The Kissing Booth“ ist nicht mehr als eine leichte Sommerkomödie, die abermals für einen spaßigen Abend sorgt und wahrscheinlich auch nie mehr sein wollte. Für mich bleibts eben ein klassischer Streaming-Titel, den man sich ruhig mal geben und schnell wieder vergessen kann.

6,5/10

Fotocopyright: Netflix

Sindbads 7. Reise

Inhalt

Auf dem Weg zu seiner Hochzeit rettet Sindbad einen Magier vor einem gefährlichen Zyklopen. Dieser möchte das Biest jedoch endgültig vernichten, doch der Seefahrer und seine Crew lehnen zunächst ab. Als der Gerettete weiterhin auf taube Ohren stoßt, greift er zu drastischeren Maßnahmen…

Fazit

Mit diesem Titel habe ich endlich meine Pflicht erfüllt und nun zumindest die berühmte Sindbad-Reihe von Harryhausen nach etlichen Jahren erneut abgeschlossen. Wieder einmal haben mir die erstklassigen Spezialeffekte uneingeschränkt gut gefallen, doch vom reinen Storytelling hätte die Sache einen Ticken runder ausfallen dürfen.

Während die Rahmengeschichte im Grunde ganz passabel ausfiel, war die Umsetzung eher so lala und warf wahrscheinlich schon damals nicht unbedingt vom Hocker. Die Handlung war simpel, leicht zu Durchschauen und lediglich eine Bühne für die optisch beeindruckenden Kunststückchen der kreativen Effektgestalter.

Alles verlief nach bewährtem Muster und steuerte wie das Segelschiff von Sindbad unweigerlich einem Happy-End entgegen. Figuren und Ereignisse aus der Mythologie wurden mehr oder weniger lose miteinander zusammengewürfelt, was für sich wieder ganz okay war.

Klar wirkt das Gebotene mittlerweile recht angestaubt, doch wenn man sich mal die Entstehungszeit (1958) vor Augen führt, dann gab es dort lange Zeit keine ernstzunehmende Konkurrenz. Ich kann mir gar nicht ausmalen, wie der Streifen seinerzeit wohl im Kino gewirkt hat und zumindest mit seinen animierten Kreaturen für offene Münder gesorgt hat. Das hätte ich gern mal erlebt.

„Sindbads 7. Reise“ mag für mich der beste Teil der Reihe sein, bleibt unterm Strich jedoch ein äußerst solider Abenteuerfilm mit viel Kurzweil. Genrefreunde machen ihr definitiv nichts falsch und kommen auf ihre Kosten. Behaltet stets das Alter des Streifens im Hinterkopf – dann verändert sich zumindest bei den audiovisuellen Ereignissen schon Einiges im Kopf.

6,5/10

Fotocopyright: Koch Media GmbH

Just Mercy

Inhalt

Der junge Anwalt Bryan Stevenson möchte der Welt etwas zurückgeben und sich um spezielle, bereits zum Tode verurteilte Mandanten bemühen. Im Todestrakt macht er die Bekanntschaft mit Walter McMillian und bemerkt schnell, dass einige Dinge seines damaligen Prozesses nicht zusammenpassen und Hoffnung auf Gerechtigkeit besteht…

Fazit

Zunächst einmal finde ich klasse, dass sich Darsteller wie Michael B. Jordan für solche Werke mit dramatischen Hintergründen engagieren und Emotionen entsprechend der Materie eindringlich vermitteln. Der Verlauf an sich mag nämlich kleinere Durchhänger aufweisen, die Leistung der Akteure war zweifelsohne einwandfrei.

Die Inszenierung von „Just Mercy“ war ruhig, nahezu dokumentarisch und wohl deshalb auch so glaubwürdig. Fast schon kleinlaut weißt man auf Missstände und alltäglichen Rassismus hin, ohne gleich die große Keule zu schwingen und die ernüchternden, reellen Eindrücke zu verwässern. Auch wenn die Handlung in einer anderen Epoche (80iger Jahre) angesiedelt war, so hat sich in einigen Gebieten wahrscheinlich bis heute nicht viel verändert.

Kennt man Jamie Foxx eher aus lockeren Rollen, so bewies er hier nicht nur Mut zur Hässlichkeit, sondern verstand es geschickt, Gefühle nachhaltig an den Mann zu bringen. Gelegentlich schien sein Spiel ein bisschen drüber, doch bei genauerer Überlegung waren diese Verhaltensweisen in Anbetracht seiner Lage nur verständlich. Mit solchen Gestiken hantiert ein Mensch, der dem Tod ins Auge schaut und von daher hat er seinen Job wieder mal gut gemacht.

„Just Mercy“ war überwiegend etwas behäbig, aber nicht umspannend. Mit seinen entlarvenden Elementen hat er stellenweise sogar etwas Angst gemacht und zum Nachdenken animiert. Es war jedenfalls schön zu sehen, dass auf solche tapferen Helfer mit einem Film wie diesen aufmerksam gemacht wird und deren Arbeit vielleicht eine breitere Anerkennung erhält. Das Werk war trotz leichter Überlänge sehenswert und die echten Aufnahmen im Abspann rundeten den interessanten Einblick gelungen ab.

7/10

Fotoocopyright: Warner

Grandma’s Boy

Inhalt

Alex ist ein Teenager in Gestalt eines Erwachsenen. Er arbeitet als Videospieltester und hängt am liebsten kiffend mit Freunden ab. Als er eines Tages jedoch seine Wohnung verliert, bleibt ihm am Ende nur der Einzug bei seiner Großmutter. Als wären die nervigen Hausarbeiten nicht genug, bekommt er im Büro auch noch eine neue Vorgesetzte…

Fazit

Ich weiß, dass „Grandma’s Boy“ bei gewissen Klientel einen kultverdächtigen Ruf genießt, doch bislang hatte mich das Werk immer ein wenig kalt gelassen. Die letzte Sichtung lag unzählige Jahre zurück und mangels Alternativen habe ich nun einfach mal wieder reingeschaut.

Die filmische Qualität hat sich im Laufe der Zeit nicht verbessert. Handwerklich gibt sich der Titel zwar solide, doch inhaltlich sollte man den Mantel des Schweigens über die meisten Passagen des Drehbuchs legen. Die Handlung ist so simpel, wie vorhersehbar, unglaubwürdig und obendrein nicht immer gut gespielt. Das mag nach einem Rezept für einen netten Spaßfilm klingen, greift aber wegen seiner permanenten Kiffer-Thematik immer mal wieder peinlich-pubertär daneben. Das mag für reine Teenie-Streifen noch durchgehen, kommt bei diesen – eher etwas reiferen – Darstellern aber nicht so hitverdächtig beim Publikum an.

Punkten konnte das krude Machwerk allerdings im Gaming-Bereich. Ich bin bekanntlich leidenschaftlicher Zocker und Videospiel-Sammler, weshalb mir bei den vielen kleinen Details sprichwörtlich das Herz aufgegangen ist. Ich habe die gezeigte Epoche bewusst erlebt und konnte auf Plakaten oder Bildschirmen immer wieder vertraute Titel erblicken und fühlte mich wie auf einer kleinen Zeitreise. Hier hatte ich wesentlich mehr Freude, als an – schon seinerzeit – ausgelutschten Kalauern.

Mein Vater schaut alte Filme wegen den Autos und ich schaue Streifen wie diesen wegen seiner Videospiele. „Grandma’s Boy“ mag für den geeigneten Zuschauer sicherlich ein großer Spaß sein, doch mich überwindet das plumpe Treiben nur zu wenigen Lachern – was für einen solchen Genrevertreter unterm Strich dann einfach zu wenig ist und mir keine höhere Wertung abzuschwatzen vermag, Es gibt Filme aus meiner Jugend, die man sich noch immer halbwegs gut anschauen kann – aber diesen sicherlich nicht.

4/10

Fotocopyright: Constantin Film AG

The Suicide Squad

Inhalt

Erneut stellt die Regierung Teams mit Superschurken auf, um sie auf eine gefährliche Mission zu schicken. Bei ihrer Ankunft auf einer exotischen Insel ahnen sie jedoch noch nicht, mit welchem sonderbaren Bösewicht sie es zu tun haben werden…

Fazit

Meine Beziehung zum ersten Teil der Reihe ist etwas schizophren. Ich fand ihn bei seinem damaligen Release recht enttäuschend und stellenweise gar ziemlich unausgegoren, aber irgendwie hatte er das gewisse Etwas – welches mich bislang bestimmt schon zu 5 oder 6 Sichtungen (sogar in 3D) bewog und einige Szenen in meinem Hirn festbrannten ließen. Bei der Ankündigung einer Fortsetzung habe ich mich also durchaus gefreut – doch statt einem erhofften Film des Jahres zu bekommen, folgte am Ende wieder die große Ernüchterung.

Trotz einiger recycelter Figuren, wirkt „The Suicide Squad“ schon fast wie ein anderes Franchise und fühlte sich gar nicht mehr so vertraut an. Er ist viel bunter, viel übertriebener, viel blutiger – aber leider nicht viel besser als sein Vorgänger. Am Anfang macht die hohe Gagdichte und die vielen schrägen Charaktere noch irgendwo Spaß, doch schnell nutzt sich der veränderte Umgangston ab und konnte trotz technisch furiosem Finale keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Schon beim Trailer hätte ich es ahnen müssen. James Gunn quetscht viele „Superhelden“ in einen einzigen Film und baut sie dann stellenweise zu wenig aus bzw. verdammt sie zu stumpfen Kanonenfutter. Das war zunächst eigentlich auch lustig, macht den Film aber insgesamt zu bunt und weniger atmosphärischer als der erste Streich. Allgemein war mir alles zu stark auf Klamauk getrimmt und markante Persönlichkeiten (bis auf Harley Quinn) oder bekannte Elemente (z.B. irgendwas von Batman) haben mir sehr gefehlt. Ich habe die gewisse Düsternis, die gewisse Boshaftigkeit (Joker) vermisst und fühlte mich hierdurch erst recht wie in einer puren Komödie, die einen bemühten Sketch nach dem Anderen abspulte.

Nichts zu Meckern gab es bei den CGI-Effekten, die mit ihrer tollen Machart vollends überzeugen konnten. Sogar Stallone als Hai-Charakter fügte sich optisch einwandfrei zum Rest ein und wirkte trotz seiner grundsätzlichen Befremdlichkeit nicht wie ein Fremdkörper. Auch das Finale verlief audiovisuell ähnlich imposant (und langatmig), wie bei den „Avengers“ und ließ auch mal kurzzeitig staunen. Alles wirkte wie aus einem Guss – was man von manchen komischen Texteinblendungen nicht behaupten konnte.

Vielleicht ergeht es „The Suicide Squad“ wie seinem Vorgänger und er reift über die Jahre in meiner Gunst. Im Moment kann ich es mir zwar noch nicht vorstellen, doch man sollte bekanntlich niemals „Nie“ sagen. Für mich wird er es schwer haben, da viele vertraute Dinge schlichtweg gefehlt haben und die neuen Ansätze nicht immer Begeisterung entfachen konnten. Sicherlich reden wir immer noch über eine Comic-Adaption – die prinzipiell etwas schriller ausfallen darf – doch für mich war die seriösere Machart des Erstlings einfach stimmiger gelungen. Ich weiß, dass ich so meinen eigenen Geschmack habe – schließlich bleibt für mich Jared Leto auch der beste Joker, schlechthin mit dem ich unbedingt mal einen komplettem Film haben möchte. Eine Fluchtszene mit Harley war mein Highlight, der Rest trotz herrlich hohem Gewaltfaktor eher leicht überdurchschnittlich.

6,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)

Michael Clayton

Inhalt

Auf den ersten Blick ist Michael Clayton trotz jahrelanger Zugehörigkeit nur ein kleines Licht bei einer großen Anwaltskanzlei und hat es – warum auch immer – nie zu einem Partner geschafft. Tatsächlich aber stellt er die sensiblen Schräubchen im Hintergrund und wendet mit hartnäckiger Recherche viele Dinge für seine Kollegen zum Guten. Als jedoch eines Tages Einer der Mandanten Selbstmord verübt, möchte er der Sache auch konsequent auf den Grund gehen…

Fazit

Für Filme wie diesen, muss man grundsätzlich schon einmal in der richtigen Stimmung sein. Ein Werk wie „Michael Clayton“ schaut sich nicht einfach so nebenbei weg, sondern erfordert eine gewisse Konzentration – die am Ende glücklicherweise auch hinreichend entlohnt wurde.

Dies Werk ist weder ein reiner Gerichtsfilm, noch lupenreiner Thriller. Er nimmt sich Zeit für die ausführliche Zeichnung seiner extrem gut besetzten Figuren und überschlägt sich dank seiner gemächlichen Erzählweise niemals. Realistisch, gar vergleichsweise nüchtern schildert er seine gar nicht mal so unwichtige Handlung und achtet dabei auf viele Details. Es wurde gut sichtbar, wie kleine Zahnräder ineinander greifen und wie wichtig gute Beziehungen an den passenden Stellen sind.

Clooney glänzt dabei in seiner Rolle als Zocker und Fachmann für spezielle Fälle. Vor allem durch seine Gelassenheit strahlt er eine gewisse Ruhe aus und fängt hervorragend die Stimmung der Inszenierung ein. Überhaupt hat man einen beachtlichen und passend verteilten Cast (u.A. Tom Wilkinson, Tilda Swinton, Sydney Pollac) auf die Beine gestellt. Hier stehen sich reife und glaubhafte Persönlichkeiten gegenüber, die ihren Figuren schnell Tiefe verliehen und die Sache wunderbar abrunden.

Die Optik fiel dabei besonders ins Auge. Statt klarer, sonniger Bilder wirken viele Aufnahmen wie aus einer speziellen Beobachterperspektive. Wir betrachten unsere Akteure aus verschiedenen Winkel, mal verwackelt, mal beschaulich ohne größere Kamerawechsel. Das Geschehen wirkte überwiegend dunkel und blass, bewahrte stets einen Hauch von Trostlosigkeit und Ernsthaftigkeit.

„Michael Clayton“ ist ein guter Film, der wahrscheinlich nicht so ganz für die breite Masse konzipiert wurde. Er ist sehr fokussiert und kritisiert mit seiner eigenwillig-trüben Art ein interessantes Thema, ohne dabei auf Übertreibung oder unnötige Effekthascherei zu setzen. Wer sich annähernd mit diesem Plot anfreunden kann, sollte mal einen Blick wagen – zumal er aktuell bei Prime unkompliziert zu schauen ist.

7/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures)

Brothers Grimm

Inhalt

In ganz Deutschland sind die Gebrüder Grimm für ihre vermeintlichen Heldentaten bekannt. Sie reisen von Ort zu Ort und helfen den Menschen bei der Beseitigung böser Geister. Keiner ahnt, dass die Beiden jedoch Scharlatane sind und hinter den Dämonenaustreibungen lediglich gute Trickeffekte, mitsamt Abzock-Gedanken stecken. Als sie eines Tages auf die Suche nach verschwundenen Kindern angesetzt werden, droht das falsche Spiel aufzufliegen…

Fazit

Beim Namen „Terry Gilliam“ wurde ich seinerzeit hellhörig und habe bei diesem Titel (damals noch auf DVD) blind zugeschlagen. Zur leichten Ernüchterung hat es dann nicht lange gedauert und selbst über die Jahre ist „Brothers Grimm“ leider auch nicht besser geworden – wie ich am gestrigen Abend feststellen durfte.

Die Grundidee war eigentlich ganz charmant, der Cast und die visuelle Inszenierung haben auch gepasst, aber irgendwie wollte der Funke trotzdem nie überspringen. Man stellte viele Parallelen zu den populären Sagen auf, ohne diese jedoch konsequent auszubauen bzw. geschickter auszuformulieren. Vielmehr machte der Film schon sein eigenes Ding und schien besagte Referenzen nur alibimäßig zu streifen, ohne ernster damit umgehen zu wollen.

Sein eigenes Ding zu machen ist ebenfalls nicht verkehrt, doch dann muss die Handlung entweder wesentlich interessanter oder eben optisch opulenter ausgearbeitet werden – was Gilliam hier leider nicht tat. Alles wirkte sehr realistisch und zuweilen schon beeindruckend (vor allem die alten deutschen Städtchen), aber auf Dauer war dies zu wenig. Es mangelte an markanten Eindrücken, die sich im Hirn festbrennen. Da hat der Meister schon wesentlich nachhaltigere Kaliber abgeliefert.

Knappe zwei Stunden waren für ein Werk mit solch einem Potential an Inhalten sogar relativ knapp bemessen, doch erstaunlicherweise schlichen sich dennoch gehörige Längen ein. Am liebsten hätte ich nicht nur bei der Dauer, sondern auch an den Figuren angesetzt und einige Randpersonen einfach weggeschnitten. Manche Akteure traten eher nervig, statt unterhaltsam in Erscheinung und peppten die austauschbare Erzählweise nicht hilfreich auf.

Ledger und Damon spielt gut, kamen allerdings gegen die Macken der eher langweiligen Handlung nicht so recht an. Ihre Dialoge und vor allem ihre Streitigkeiten waren nett, aber oftmals so oberflächlich und belanglos wie der Rest. Auch hier wollte das Konzept nicht vollends aufgehen und darstellerische Leistung nicht genügend vom traurigen Drumherum kaschieren.

Weil „Brazil“ mein absoluter Lieblingsfilm ist und ich bisher eigentlich jedem Erguss von Gilliam etwas abgewinnen konnte, war die Zuversicht damals extrem hoch. Im Prinzip war „Brothers Grimm“ ja auch kein schlechter Film und handwerklich sogar richtig gut gelungen, doch die lahme und unerwartet uninspirierte Machart stachen einfach nicht lobenswert genug hervor. Für mich bleibts ein überdurchschnittlicher Fantasystreifen mit netten Ansätzen und vielen vergebenen Chancen.

6/10

Fotocopyright: Concorde Video

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