Inhalt

Erneut stellt die Regierung Teams mit Superschurken auf, um sie auf eine gefährliche Mission zu schicken. Bei ihrer Ankunft auf einer exotischen Insel ahnen sie jedoch noch nicht, mit welchem sonderbaren Bösewicht sie es zu tun haben werden…

Fazit

Meine Beziehung zum ersten Teil der Reihe ist etwas schizophren. Ich fand ihn bei seinem damaligen Release recht enttäuschend und stellenweise gar ziemlich unausgegoren, aber irgendwie hatte er das gewisse Etwas – welches mich bislang bestimmt schon zu 5 oder 6 Sichtungen (sogar in 3D) bewog und einige Szenen in meinem Hirn festbrannten ließen. Bei der Ankündigung einer Fortsetzung habe ich mich also durchaus gefreut – doch statt einem erhofften Film des Jahres zu bekommen, folgte am Ende wieder die große Ernüchterung.

Trotz einiger recycelter Figuren, wirkt „The Suicide Squad“ schon fast wie ein anderes Franchise und fühlte sich gar nicht mehr so vertraut an. Er ist viel bunter, viel übertriebener, viel blutiger – aber leider nicht viel besser als sein Vorgänger. Am Anfang macht die hohe Gagdichte und die vielen schrägen Charaktere noch irgendwo Spaß, doch schnell nutzt sich der veränderte Umgangston ab und konnte trotz technisch furiosem Finale keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen.

Schon beim Trailer hätte ich es ahnen müssen. James Gunn quetscht viele „Superhelden“ in einen einzigen Film und baut sie dann stellenweise zu wenig aus bzw. verdammt sie zu stumpfen Kanonenfutter. Das war zunächst eigentlich auch lustig, macht den Film aber insgesamt zu bunt und weniger atmosphärischer als der erste Streich. Allgemein war mir alles zu stark auf Klamauk getrimmt und markante Persönlichkeiten (bis auf Harley Quinn) oder bekannte Elemente (z.B. irgendwas von Batman) haben mir sehr gefehlt. Ich habe die gewisse Düsternis, die gewisse Boshaftigkeit (Joker) vermisst und fühlte mich hierdurch erst recht wie in einer puren Komödie, die einen bemühten Sketch nach dem Anderen abspulte.

Nichts zu Meckern gab es bei den CGI-Effekten, die mit ihrer tollen Machart vollends überzeugen konnten. Sogar Stallone als Hai-Charakter fügte sich optisch einwandfrei zum Rest ein und wirkte trotz seiner grundsätzlichen Befremdlichkeit nicht wie ein Fremdkörper. Auch das Finale verlief audiovisuell ähnlich imposant (und langatmig), wie bei den „Avengers“ und ließ auch mal kurzzeitig staunen. Alles wirkte wie aus einem Guss – was man von manchen komischen Texteinblendungen nicht behaupten konnte.

Vielleicht ergeht es „The Suicide Squad“ wie seinem Vorgänger und er reift über die Jahre in meiner Gunst. Im Moment kann ich es mir zwar noch nicht vorstellen, doch man sollte bekanntlich niemals „Nie“ sagen. Für mich wird er es schwer haben, da viele vertraute Dinge schlichtweg gefehlt haben und die neuen Ansätze nicht immer Begeisterung entfachen konnten. Sicherlich reden wir immer noch über eine Comic-Adaption – die prinzipiell etwas schriller ausfallen darf – doch für mich war die seriösere Machart des Erstlings einfach stimmiger gelungen. Ich weiß, dass ich so meinen eigenen Geschmack habe – schließlich bleibt für mich Jared Leto auch der beste Joker, schlechthin mit dem ich unbedingt mal einen komplettem Film haben möchte. Eine Fluchtszene mit Harley war mein Highlight, der Rest trotz herrlich hohem Gewaltfaktor eher leicht überdurchschnittlich.

6,5/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)