Inhalt
Der junge Anwalt Bryan Stevenson möchte der Welt etwas zurückgeben und sich um spezielle, bereits zum Tode verurteilte Mandanten bemühen. Im Todestrakt macht er die Bekanntschaft mit Walter McMillian und bemerkt schnell, dass einige Dinge seines damaligen Prozesses nicht zusammenpassen und Hoffnung auf Gerechtigkeit besteht…
Fazit
Zunächst einmal finde ich klasse, dass sich Darsteller wie Michael B. Jordan für solche Werke mit dramatischen Hintergründen engagieren und Emotionen entsprechend der Materie eindringlich vermitteln. Der Verlauf an sich mag nämlich kleinere Durchhänger aufweisen, die Leistung der Akteure war zweifelsohne einwandfrei.
Die Inszenierung von „Just Mercy“ war ruhig, nahezu dokumentarisch und wohl deshalb auch so glaubwürdig. Fast schon kleinlaut weißt man auf Missstände und alltäglichen Rassismus hin, ohne gleich die große Keule zu schwingen und die ernüchternden, reellen Eindrücke zu verwässern. Auch wenn die Handlung in einer anderen Epoche (80iger Jahre) angesiedelt war, so hat sich in einigen Gebieten wahrscheinlich bis heute nicht viel verändert.
Kennt man Jamie Foxx eher aus lockeren Rollen, so bewies er hier nicht nur Mut zur Hässlichkeit, sondern verstand es geschickt, Gefühle nachhaltig an den Mann zu bringen. Gelegentlich schien sein Spiel ein bisschen drüber, doch bei genauerer Überlegung waren diese Verhaltensweisen in Anbetracht seiner Lage nur verständlich. Mit solchen Gestiken hantiert ein Mensch, der dem Tod ins Auge schaut und von daher hat er seinen Job wieder mal gut gemacht.
„Just Mercy“ war überwiegend etwas behäbig, aber nicht umspannend. Mit seinen entlarvenden Elementen hat er stellenweise sogar etwas Angst gemacht und zum Nachdenken animiert. Es war jedenfalls schön zu sehen, dass auf solche tapferen Helfer mit einem Film wie diesen aufmerksam gemacht wird und deren Arbeit vielleicht eine breitere Anerkennung erhält. Das Werk war trotz leichter Überlänge sehenswert und die echten Aufnahmen im Abspann rundeten den interessanten Einblick gelungen ab.
7/10
Fotoocopyright: Warner
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