Inhalt
Bernie ist langjähriger Freund eines Casino-Besitzers und arbeitet dort als sogenannter „Cooler“, der den Gästen den erspielten Gewinn nach Möglichkeit wieder ordentlich reduziert. Er ist wohl einer der besten in seinem Fach und soll auch deshalb unbedingt gehalten werden. Der Betreiber spendiert seinem Kumpel eine heiße Affäre, in die sich der Glückliche aber Hals über Kopf verliebt…
Fazit
„The Cooler“ ist schon ein seltsamer Film. Weniger wegen seiner Geschichte, vielmehr wegen seiner eigenwilligen und zuweilen äußerst behäbigen Inszenierung. Die Handlung entfaltet sich sehr langsam und ließ zu Beginn irgendwie mehr Tiefe vermuten, als wirklich dahinter steckte und am Ende blieb ein deutlicher Beigeschmack zurück.
Grundsätzlich waren Szenario und Darsteller ansprechend gewählt und nicht uninteressant. Trotzdem wirkte mir das Setting stellenweise etwas zu klein und das hieraus resultierende Kammerspiel nicht immer dicht genug. Maria Bello und William H. Macey gaben ein schönes – obgleich nicht immer vollends glaubwürdiges – Paar ab, trugen das Geschehen mit ihren Dialogen und Aktionen aber auch nicht immer von allein. Es hat in vielen Momenten an „Drive“ gefehlt und das Gebotene vermittelte manchmal fast schon depressive Gefühle.
Für die Zeichnung seiner Hauptfigur mag das sicherlich so gewollt sein, doch manchmal schien das Ganze einfach einen Ticken zu schwermütig. Es fiel schwer, konzentriert am Ball zu bleiben und Twists in der Handlung kommentarlos schlucken zu müssen. Gerade beim Finale tischte man einen relativ seltsamen und so gar nicht zum Rest passenden Humor auf – der in sprichwörtlich letzter Minute etwas unpassend und wie ein Elefant im Porzellanladen erschien.
Gut fand ich das Augenmerk für kleine Details. Vor allem unsere Hauptfigur hat sich optisch stets seiner aktuellen Gefühlswelt angepasst und kehrte diese Wandlung gar nicht so offen nach Außen. Dem Zuschauer sind die leicht dezenten fortwährend selbst ins Auge gesprungen und gelegentlich musste man darüber Schmunzeln.
„The Cooler“ ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite eigentlich recht entspannt und träumerisch erzählt, auf der anderen Seite jedoch streckenweise mit zu wenig Schwung und mit fragwürdigen Designentscheidungen gespickt. Bello allein mag schon eine Sichtung wert sein, doch eine uneingeschränkte Empfehlung für das „Gesamtkunstwerk“ kann ich einfach nicht aussprechen. Für mich bleibt das Teil wohl auf ewig ein netter Zeitvertreib, aber kein ein unverzichtbares Highlight.
6/10
Fotocopyright: EuroVideo Medien GmbH
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