Inhalt

Ein gealteter Gangsterboss beschließt zum Missfallen seiner Familie, seinen Lebensabend in einem Altenheim zu verbringen. Er möchte sich aus den alten Geschäften zurück ziehen und in Würde sterben. Bei seinem Plan hat er allerdings nicht mit Pfleger Mario gerechnet – der den neuen Schützling erkennt und noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen hat…

Fazit

Nach „Die Stille des Todes„, „Das Schweigen des Sumpfes“ und „Dein Zuhause gehört mir“ war es nur selbstverständlich und konsequent, dass Netflix mir auch diesen Film vorgeschlagen hat. Natürlich habe ich kurzerhand in den servierten Apfel gebissen und möchte hier meine Eindrücke schildern.

Schon zu Beginn fällt auf, dass ich die Optik von den meisten spanischen Kollegen unterscheidet. Weniger gelbstichig und mit normalen Kontrasten wirkt „Auge um Auge“ schon wesentlich vertrauter und erlaubt auch sonst einen geschmeidigen Einstieg. Der Spannungsbogen baut sich langsam und gut verständlich auf. Die Geschichte ist schnell kapiert, der eigentliche Verlauf aber dennoch nicht auf den ersten Blick vorhersehbar und von daher sehr ansprechend.

Luis Tosar macht einen außerordentlich guten Job und regt in einigen Momenten schon fast zu Gänsehaut an. Er verleiht dem Geschehen ordentlich Kontur und hält die Sympathien trotz perfider Aktionen auf seiner Seite. Seine Taten können nachvollzogen werden und stellen den Zuschauer vor einen kleinen Zwiespalt. Man kann ihn menschlich vollkommen verstehen, seine Machenschaften hinterfragen.

„Auge um Auge“ ist äußerst solides Kino aus Spanien, welches enorm von seiner hervorragenden Hauptfigur profitiert. Der Film ist gemächlich und spannend, unterscheidet sich von vielen seiner Kollegen. Eine insgesamt durch empfehlenswerte Angelegenheit – zumal, wenn eh schon ein Abo für Netflix vorhanden ist und kein teuerer Investor getätigt werden muss.

7/10

Fotocopyright: Netflix