Filmbesprechungen

The Wolf of Wall Street

Inhalt

Jordan Belfort ist ein echter Macher und Geschäftsmann bis aufs Blut. Nachdem er seinen solide dotierten Job an der Wall Street verloren hat, arbeitet er sich mit einem kleinen Unternehmen wieder nach Oben und lebt auf seine Weise den amerikanischen Traum…

Fazit

Ich liebe Filme wie diesen. Trotz beachtlicher Überlänge war das Geschehen zu keiner Zeit langweilig und bot stets Unterhaltung auf höchstem Niveau.

Man erzählte dabei eine recht interessante (obgleich nicht wirklich neue) Geschichte und bewahrte dabei durchgehend eine herausragende Erzählweise bei. Die Darsteller haben sich gegenseitig zu Höchstleistungen animiert und Abseits eines genialen DiCaprio leisteten sich Jonah Hill, Matthew McConaughey, Margot Robbie und Konsorten keinerlei Schwächen. Man konnte sich gut in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken – auch wenn uns Meisterregisseur Martin Scorsese hier Figuren aus einer (für mich) völlig anderen Welt in den Fokus rückte.

Seine unbeschwerte Weise (inkl. vortrefflich kommentierenden Sprecher aus dem Off) machte Laune und ließ uns den roten Faden in den strammen drei Stunden nie verlieren. Man blieb stets gebannt am Ball und wollte unbedingt wissen, wohin uns die wilden Tripps unserer Chaoten noch so führen – und ob sie letztlich auch dem erwarteten Absturz ins Auge blicken werden.

Scorsese achtete bei seiner hochglänzenden (und zum Thema passenden) Inszenierung auf viele Details, die teilweise erst nach erneutem Durchgang auffallen und bei der ersten Sichtung noch gar nicht komplett erfasst werden konnten. Beinahe jede Szene war dabei ein Kunstwerk für sich und wurde mit vielfältigen Kameraperspektiven zum Leben erweckt. Ein stimmiger Soundtrack rundete das Gesamtbild passend ab.

Die verschwenderische Ausstattung war (neben den vielen hübschen Damen) eine wahre Augenweide und unterstrich den Höhenflug von Jordan mit Nachdruck. Die Kontraste unterschiedlicher Lebensweisen wurden allerdings nicht nur visuell, sondern auch mit vielen köstlichen Dialogen untermauert. Spitzfindige Anmerkungen gab es hierbei nicht nur auf den angeblichen amerikanischen Traum, sondern vor allen auch bei Lücken im System – die auf geschickte Weise ausgenutzt wurden.

Zur Perfektion (gibt’s die wirklich?) fehlt diesem Streifen noch das gewisse Etwas, dennoch geht eine uneingeschränkte Empfehlung für alle Freunde der gepflegten Satire raus. Im Grunde wurde das Genre nicht neu erfunden und es gab auch kaum eine Szene, die man nicht woanders schon in ähnlicher Form gewesen hat – doch die unterhaltsame Mischung katapultiert “The Wolf of Wall Street” ganz nach Oben und macht ihn zum Must-Have in der gut sortierten Filmsammlung.

9/10

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH

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