Inhalt

Die Beziehung zwischen Trucker Lincoln und seinem Sohn ist brüchig. Er war viel unterwegs und hatte über die Jahre wenig Kontakt zu seinen Nachwuchs. Um das Verhältnis ein wenig zu kitten, bittet ihn die kranke Mutter zur Abholung des Kindes, welches sich zur Zeit auf einer Militärakademie befindet. Gemeinsam reisen Vater und Sohn dann durchs halbe Land und kommen sich auf der Reise nach Hause ein wenig näher…

Fazit

Lange nicht mehr gesehen und dennoch direkt an der Musik wiedererkannt. „Over the Top“ ist ein typisches Kind der 80iger, was sich beim Look, dem Soundtrack und seiner leicht naiven Erzählweise spürbar bemerkbar macht.

Die Handlung ist simpel, aber effektiv gestaltet. Es war klar, dass Vater und Sohn sich bei ihrer kleinen Odyssee näher kommen werden und sich deren Beziehung zueinander überraschend schnell wandeln wird, doch seine charmante Art lassen ein paar konstruierte Kleinigkeiten schnell vergessen.

Stallone und sein junger Kollege stellen ein perfektes Paar, welches Emotionen einwandfrei an den Mann bringen konnte. Selbst Jahre nach seiner Uraufführung bzw. meiner allerersten Sichtung zieht das Duo mit witzigen und teils tiefgründigen Momenten auf seine Seite. Es macht Laune den Beiden zuzuschauen und es ist großartig, wie sich deren Zusammenraufen entwickelt.

Überhaupt war der Film vom Pacing her sehr angenehm. Es wurde nie Langweilig und selbst trotz absehbaren Ende hielt sich eine gewisse Grundspannung. Man wollte einfach sehen, welche Steine sich dem Happy-End noch in den Weg stellen und wie Lincoln diese Hürden umschiffen wird.

Bei einer Freigabe ab 12 Jahren war keine blutige Action zu erwarten und trotzdem kommt der Zuschauer auf seine Kosten. Auch wenn der Fokus klar auf seiner gefühlvollen Handlung liegt, gibt es zumindest durch das Armdrücken ein paar aufregende Momente und sogar eine richtig schicke Szene, wo der Truck durch einen Vorgarten gejagt wird.

Wie Eingangs bereits erwähnt ist „Over the Top“ ein absolutes Kind seiner Zeit und würde in seiner gebotenen Form so heute wohl nicht mehr funktionieren. Abgesehen von seiner Optik und der kultigen musikalischen Begleitung wirkt alles ein wenig gradlinig oder gar schnulzig und dennoch macht das Ding noch immer enorm Spaß. Für mich jedenfalls ein Titel, der trotz – oder grade wegen seiner anderen Action – in die gut sortierte Stallone-Sammlung gehört und sich angenehm vom Großteil seiner anderen Werke abhebt.

7,5/10

Fotocopyright: MGM