Inhalt

Im Jahre 2045 schaut das Leben mehr oder weniger rosig aus. Roboter haben den Menschen viele Handgriffe abgenommen und unsere Eigenständigkeit litt enorm darunter. Als nach einer kleinen Feier das Gebäude dann eigenmächtig von der künstlichen Intelligenz abgeriegelt wird, müssen die Gäste das Beste aus ihrer verzwickten Lage machen…

Fazit

Wer schon ein paar Produktionen aus Frankreich gesehen hat, kann sich in etwa die surreale Handschrift von „Bigbug“ vorstellen. Statt mit seiner witzigen Story punktet der Titel zunächst mit seiner außergewöhnlichen Optik, die stellenweise den Look eines Animationsfilms oder Videospieles aufweist.

Der Look war gewöhnungsbedürftig, unterm Strich aber gar nicht übel. Nach wenigen Minuten war ich voll im Bilde und die Sorgen, ob dieses Werk gefallen könnte, waren schnell vergessen und die Handlung konnte sich langsam entfalten.

Natürlich wurden einige Dinge arg überspitzt dargestellt, doch im Kontext zu den grellbunten Aufnahmen war dies schon irgendwo passend. Es lag auch an den sympathischen und toll gezeichneten Figuren, die einem schnell ans Herz wuchsen. Erstaunlicherweise lag auch fast immer eine dezente Erotik in der Luft, die sich ebenfalls gut einfügte und nicht aufgesetzt wirkte.

Gesellschaftskritik und vor allem Kritik an wachsender Automatisierung war allgegenwärtig, aber nie zu heftig mit dem Holzhammer vorgetragen. Mit Schwung und guter Laune konnte sich der Zuschauer selbst ein Eindruck einer möglichen Zukunft machen und sicherlich oftmals ein wenig darüber Schmunzeln. Man verstand, worauf die Macher abzielten und fühlte sich bei der satirischen Inszenierung jederzeit wohl.

Entweder kann man mit solchen Werken unserer Nachbarn etwas anfangen oder nicht. Ich bin leider nicht mit „Amelie“ und vielen anderen Konsorten kompatibel, konnte „Bigbug“ jedoch viel abgewinnen. Der Streifen hatte eine exquisite Optik, eine Handlung voller Augenzwinkern, einen tollen Cast und letztlich einen sehr schönen Flow. Im Rahmen eines Netflix-Abos kann man das Teil also gerne mal mitnehmen.

7/10

Fotocopyright: Netflix