Inhalt
Die Ermittler Sonny Crockett und Ricardo Tubbs sehen ihre Stunde gekommen. Sie erhalten Einblick in die Logistik eines Drogen-Kartells und wollen die dicken Fische einkassieren. Je weiter sie sich jedoch in die Unterwelt begeben, desto schwierige das Aufrechterhalten ihrer Tarnung und der Schutz der Kollegen…
Fazit
Die letzte Sichtung lag schon einige Jahre zurück, doch selbst nach wenigen Augenblicken fiel mir erneut die Handschrift von Michael Mann ins Auge. Während die Geschichte an sich nichts Aufregendes darstellt und in ähnlicher Form schon dutzende Male abgehandelt wurde, so stellt sich die erfrischende Inszenierung deutlich in den Vordergrund.
Mit teils gewollt stark verrauschten und verwackelten Bildern sorgt das Werk für einen eigenen, überwiegend sehr dunkel und heftig gefilterten Look – der mich auf seine Weise irgendwo sehr angesprochen hat. Auf der einen Seite total hochwertig, im nächsten Moment fast schon dokumentarisch. Mann versteht sein Handwerk und zeigt vor allen auch bei den Actionszenen, wie man sich von der Konkurrenz abhebt. Grade beim Finale fühlt man sich durch die ungewöhnliche Kameraführung wie mittendrin und fiebert richtig mit. Man bleibt lange auf den Darstellen und rennt gemeinsam mit ihnen los. Man sieht den Dreck und Reflexionen auf der Linse, fühlt sich mitten im Gefecht.
Neben seinen Schauwerten wurde zum Glück auch gut auf das Balacing geachtet. Opulente Actionszenen wechselten sich mit ruhigen Momenten ab und langweilig wurde es trotz kleiner Überlänge eigentlich nie. Auch wenn die Story an sich keinen Oscar verdient und die eingestreute Liebschaft etwas aufgesetzt erschien, machte alles einen runden und sehr unterhaltsamen Gesamteindruck. Natürlich lag das auch an den Darstellern, die mir ihrer übertrieben coolen Mimik und entsprechender Optik perfekt zur Vorlage gepasst haben und ein Hauch vergangener Tage aufwirbelte. Ihnen gegenüber standen zudem charismatische Bösewichte, die im ordentlichen Rahmen ebenfalls solide beleuchtet wurden und nicht vollkommen im Dunkeln blieben.
Hollywood wärmt gerne bekannte Marken auf und wirft sie als Spielfilm neu ins Kino. Was bei manchem Konkurrenten nur halbherzig gelang, ist Michael Mann bei „Miami Vice“ hingegen sehr gut geglückt. Das Teil versprüht den Charme des Originals, macht aber dank seiner völlig anderen Inszenierung sein ganz eigenes Ding und verlässt sich nicht zu sehr auf den allseits bekannten Fan-Service. Selbst ohne Vorkenntnis ein durchgestylter und richtig guter Actionfilm mit hohen Schauwerten!
8/10
Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH
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