Inhalt

Victor und Melinda führen eine offene Ehe. Sie bringt regelmäßig Affären mit nach Hause und hat selbst auf Partys mit Bekannten keine Scheu ihre Liebhaber zu präsentieren. Niemand ahnt auch nur ansatzweise, wie sehr es in Vic brodelt und welche Konsequenzen seine Frau mit ihrem Handeln auf sich zieht…

Fazit

Bei einem Erotik-Thriller, der hierzulande ab 12 freigegeben ist, sollte man in mancher Richtung nicht allzu viel erwarten – allerdings auch nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen. Ich habe so manche Diskussion im Netz gesehen und konnte dabei nur den Kopf schütteln. Auch wenn das Werk nicht gerade mit viel nackter Haut glänzt, überzeugt es glücklicherweise mit netter Story und ordentlichem Spannungsbogen.

Der Film an sich ist eher ruhig und baut seine Anziehungskraft sehr gemächlich auf. Das Zusammenspiel von Ben Affleck und Ana de Armas ist jederzeit sehenswert und knistert auch ohne allzu eindeutige Gegebenheiten recht gut. Die Beiden treiben sich wortwörtlich zu tollen schauspielerischen Leistungen und gaben keinen Grund zur Beschwerde. Zwar war ein deutlicher optischer Altersunterschied nicht von der Hand zu weißen, der Glaubwürdigkeit der Handlung war es eher zuträglich.

Die Geschichte an sich spiele auf angenehme Weise mit dem Betrachter. Sicherlich hat man die meisten Dinge schon einmal irgendwo gesehen und war über manch dramatisch angepriesene Wendung nicht übermäßig überrascht, aber irgendwie nahm man diese Vertrautheit bewusst in Kauf. Man wog den Zuschauer in Sicherheit – der sich dann letztlich verschiedene Auflösungs-Varianten im Kopf zusammenbastelte, aber dennoch nicht wusste, für welche Version sich die Macher am Ende entschieden haben.

Der Verlauf war nicht immer frei von kleineren Ungereimtheiten, doch zu Gunsten der guten Unterhaltung nahm man dies in Kauf. Besonders das Finale schien mit heißer Nadel zusammengestrickt worden sein und bot ein paar unglaubwürdige Einlagen – die man noch irgendwo in Kauf nehmen konnte.

„Tiefe Wasser“ hat mir gefallen. Kein Werk für das ich blind ins Kino gerannt wäre, aber für den gemütlichen Filmabend daheim mehr als perfekt geeignet. Persönlich hat mir „Gone Girl“ mit Meister Affleck noch einen Ticken besser gemundet, doch auch hier war die investierte Zeit nicht verschwendet. Der Streifen war spannend, unterhaltsam und bot ein paar durchaus heiße Momente – die locker über absurde Passagen beim Finale wegschauen lassen.

7,5/10

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