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Wish

Inhalt

Asha lebt in einem harmonischen Königreich mit einem scheinbar gutmütigen Herrscher. Als sie diesen bei einem Vorstellungsgespräch jedoch näher kennenlernt, bröckelt die makellose Fassade und sie überdenkt ihre Meinung zu diesem Tyrannen…

Fazit

Klassische Disney-Filme sind immer eine Sache für sich. Aufgrund ihrer Gesangseinlagen empfinde ich sie meist als sehr anstrengend und das war bei neusten Erguss „Wish“ leider auch wieder der Fall. Hätte man bei einer kurzweilig erzählten Story und liebenswerten Charakteren sicherlich noch darüber hinwegsehen können, klappte es hier mit dem Ausgleich allerdings auch nicht sonderlich gut.

Als erstes stach die seltsame Optik ins Auge. Der Streifen erinnerte mit einen künstlichen, teils äußert kantigen und befremdlichen Look oft an Videospiele (beispielsweise aus der „Tales of…“-Reihe) und konnte nicht so recht überzeugen. Es gab wirklich hübsche Momente mit schönen Kulissen und sehenswerten Lichteffekten, dann wieder vergleichsweise grob texturierte und detailarme Elemente (Haare, Hintergründe), die für eine solche Produktion doch äußerst ungewöhnlich erschienen.

Die Geschichte war zumindest am Anfang noch recht interessant, verlor durch ihren schleppenden Verlauf und den Gesangsparts aber schnell an Zugkraft und plätscherte vor sich hin. Abgesehen von ein paar enorm verrückten Ideen (sprechende Tiere, etc.) war die Handlung gewohnt vorhersehbar und hielt keinerlei echte Überraschungen parat. Die vermeintliche Grundaussage ließ sich schnell herauslesen und war nicht unnötig verschachtelt oder doppeldeutig präsentiert.

Gut und Böse wurden klar getrennt und der Zuschauer wurde nicht mit doppelten Böden oder Wendungen auf falsche Fährten gelockt. Alle Figuren wurden sehr eindimensional und durchschaubar gestaltet, ließen keinen Platz für Interpretationsmöglichkeiten oder großartige Tiefe. Klar richtete man sich hier an ein jüngeres Publikum, doch meist geben solche Filme auch für ältere Betrachter ein paar verdeckte Anspielungen.

„Wish“ war ein typischer Disney mit allen Höhen und Tiefen – nur eben eine Klasse schlechter als die meisten seiner Kollegen. Hier hat mich zu wenig abgeholt und die meiste Zeit sehnte man sich dem Abspann entgegen. Es gab ein paar wenige gute Lacher und ein vergleichsweise launiges Finale, aber das war zumindest für mich viel zu wenig. Auch wenn ich nicht der größte Genrefan bin, habe ich aus den renommierten Studios schon deutlich bessere Werke zu Gesicht bekommen und kann diesen Titel in allen Belangen kaum empfehlen.

Fotocopyright: Disney

Arielle, die Meerjungfrau

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Seit der Begegnung mit einem jungen Prinzen, träumt die Meerjungfrau Arielle davon, endlich ein Mensch zu sein und fortan die Zeit mit ihrem Schwarm verbringen zu können. Die listige Hexe Ursula bietet der verzweifelten Dame einen Ausweg an, verschweigt jedoch die verherrenenden Konsequenzen…

Fazit

Für mich war die Realverfilmung von „Arielle“ stellenweise eine Begegnung der besonderen Art. Während die Optik an Land bzw. außerhalb der Gewässer mit tollen Farben und knackigen Kontrasten daher kamen, erschienen die Aufnahmen unter Wasser fast wie aus einem Gruselkabinett.

Ich weiß nicht, was sich die Effektdesigner gedacht haben, aber die Technik (oder besser gesagt, das Erscheinungsbild) von diesem Werk war äußerst seltsam, stellenweise – im Bezug auf das angepeilte Zielpublikum – sogar fragwürdig. Im Meer schauten die Charaktere enorm künstlich und vor allem wie mit schlechten Instagram-Filtern bestückt aus. So waren deren Körper und Minken total verzerrt, Darsteller wie Javier Bardem wirkten auf einmal erschreckend jung. Zweifelhafte Schönheitsideale lassen grüßen.

Ansonsten orientierte sich das Werk (soweit ich das beurteilen kann) an der Vorlage, siechte zuweilen aber trotzdem etwas schleppend vor sich hin. Mit knapp über zwei Stunden war die Laufzeit in meinen Augen etwas zu lang ausgefallen, gerne hätte man beispielsweise den gesamten Anfangspart, gerne auch ein paar Teile in der Mitte, herausschneiden können. Der häufige Gesang war natürlich Geschmackssache, mein Ding war er jedenfalls nicht. Die Lieder waren dabei durchaus bekannt, Stimmen und vor allem die Mimiken der Darsteller zum Teil überhaupt nicht passend. Man fühlte die gesanglichen Emotionen überhaupt nicht mit, fragte sich manchmal, warum die Darsteller so emotionslos dabei agieren konnten.

Haley Baley war eine der Entdeckungen schlechthin und hat ihre Sache als Meerjungfrau mit Bravour gemeistert. Zwar war auch sie nicht frei von schwacher Synchronisation während des Geträllers (und den merkwürdigen CGI-Effekten unter Wasser), aber sie kam symphytisch rüber und trug das Geschehen oftmals von allein. Sie war bezaubernd und auf unnötige Gender- oder Mode-Diskussionen möchte ich hier auch gar nicht eingehen. Ja, es gab Auffälligkeiten und vielleicht auch unglaubwürdige Familienkonstellationen, aber die eigentliche Handlung wurde hiervon nicht tangiert. Ich fand die geflitterte Optik viel fragwürdiger und grade diesen nicht unbedingt für jüngere Zuschauer geeignet. An den Rest sollte die heutige Jugend ja sowieso gewöhnt sein und der Aufschrei höchstens von älteren Semestern erfolgen.

Live-Umsetzungen bekannter Zeichentrickfilme können funktionieren – müssen es aber nicht immer. Im Falle von „Arielle“ bin ich mir unschlüssig. Abgesehen vom stellenweise arg beängstigen Look ist eigentlich ein solides Ding herumgekommen, welches seiner Zielgruppe sicherlich etwas Spaß bereiten dürfte. Ich persönlich konnte schon im Vorfeld mit Setting und vor allem der Musik recht wenig anfangen und wurde am Ende auch nicht zu einem begeisternden Fan umgewandelt. Für mich bleibts bei einem nett gemachten Märchen, nüchtern betrachtet schreien einige Längen, Designentscheidungen und Geträller jedoch nicht unbedingt nach einer Empfehlung – aber ich bin eben auch nicht die richtige Zielgruppe für solche Werke.

5,5/10

Fotocopyright: Disney

Black Panther: Wakanda Forever

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Das Königreich von Wakanda erhält überraschenden Besuch von einem bis dato unbekannten Volk aus der Tiefe. Deren Herrscher behauptet, dass sie ebenfalls über Vibranium verfügen und die Menschen es darauf abgesehen hätten. Sie fordern Wakanda auf, sie proaktiv im Krieg gegen die Invasoren zu beteiligen – andernfalls selbst in den Fokus der Angriffe zu gelangen…

Fazit

Die Fortsetzung vom seinerzeit etwas kontrovers aufgenommenen „Black Panther“ stand zunächst unter keinem guten Stern. Der viel zu frühe Tod des Hauptdarstellers Chadwick Boseman machte den Autoren sicherlich zu schaffen – weshalb das nun vorliegende Ergebnis für mich umso beachtlicher ausgefallen ist.

Zunächst beginnt das Treiben eher ruhig und mit viel Gänsehaut. Man nahm sich die Zeit für eine Verbeugung des Verstorbenen und baute ihn sogar bemerkenswert in das berühmte „Marvel-Logo-Intro“ ein. Hat man dies verdaut, dann entwickelt sich langsam, aber zielsicher ein angenehmer Sog, der bis zum bitteren Ende (und totz Überlänge) an den Schirm fesselte.

„Wakanda Forever“ erinnerte durch sein Figurendesign und Setting unweigerlich an den ebenfalls erst kürzlich veröffentlichen „Avatar 2“, hatte in meinen Augen aber ungleich mehr zu bieten. Nicht nur, dass die Charaktere hier viel realistischer gezeichnet wurden, man gab ihnen auch viel mehr Tiefe. Das Böse bekam Kontur und nachvollziehbare Motive. Kurze Zeit haderte man selbst mit der Sympathie zu ihnen und überhaupt fühlte sich alles viel frischer, viel innovativer, viel runder an.

Während manche Konkurrenten extrem nach Computerspiel ausschauen, wirkte die Welt von „Wakanda“ wesentlich runder und glaubwürdiger. Das Abtauchen gelang mühelos und die vielen kleinen Details am Rande (u. A. viel Symbolik, anhand von Outfits und Styling) sorgten für Laune. Das Auge sah sich teilweise kaum satt – wurde aber nicht zu sehr überfrachtet und bekam immer wieder Zeit zum entspannen.

Die Handlung an sich war eher simpel, aber keineswegs schlecht. Sie bot einen guten Rahmen für ruhigere Momente, als auch für krachende Action. Natürlich fühlte sich das Ganze hin und wieder berechnet und konstruiert an, verfehlte seine Wirkung aber nicht. Man konnte sich fallen lassen und kratzte sich nicht an zu vielen verworrenen Kleinigkeiten.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut gemacht und gaben keinen Grund zur Klage. Ich fand beachtlich, dass einige Kostüme etwas „drüber“ waren und sie dennoch keinen lächerlichen Eindruck hinterließen. Es fügte sich alles gut zusammen, gab ein rundes Gesamtbild ab. Bei den Effekten gab es sowieso nichts zu meckern – insbesondere bei den Kulissen und Bauwerken von Wakanda konnte ich Wirklichkeit und Rendern nicht mehr voneinander unterscheiden.

„Wakanda Forever“ ist für mich ein grandioses Beispiel für eine gelungene Fortsetzung. Er unterscheidet sich von einer Handlung deutlich vom Vorgänger, recycelt also nicht zu Komponenten neu und meisterte den Verlust seiner ehemaligen Hauptfigur mit Bravour. Ein unterm Strich absolut rundes Gesamtpaket für den perfekten Kinoabend – bei dem sowohl Auge, als auch Herz recht gelungen verwöhnt werden!

8,5/10

Fotocopyright: Disney

Mulan (2020)

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Das Kaiserreich wird von einer fremden Macht bedroht und die Regierung versetzt das Land in Alarmbereitschaft. Aus jedem Haus soll ein Kämpfer für ein neues Heer rekrutiert werden und leider trifft das auch auf die Familie von Mulan zu. Da sie ihrem alten Vater den gefährlichen Einsatz jedoch nicht zutraut, schnappt sie sich Schwert und Kleidung, macht sich als Mann getarnt auf den Weg zur Armee…

Fazit

Der Mythos um „Mulan“ wurde bereits mehrfach, sogar bereits von Disney selbst in Zeichentrickform umgesetzt und jede Variante zeigte ihre individuellen Stärken und Schwächen. Während die Einen eine eher realistische Herangehensweise in Betracht zogen, setzte Hollywood anno 2020 in erster Linie auf eine opulente audiovisuelle Umsetzung – für die das 4K-Format geradezu prädestiniert erschien.

Der aktuelle „Mulan“-Streifen lebt also weniger von einer tiefgreifenden oder gar wendungsreichen Geschichte, serviert uns vielmehr einen optischen Hochgenuss in Reinform. Das Auge kann sich kaum an aufwändigen Kostümen, atemberaubenden Kulissen und krachend inszenierten Schlachten satt sehen. Man spürt einen hohen Aufwand und gehobenes Budget zu jeder Sekunde und vergisst dabei gerne, wie Austauschbar und Unoriginell die Handlung im Grunde eigentlich war.

Die Geschichte war so simpel, wie vorhersehbar und schon dutzende Male in ähnlicher Form zu sehen gewesen. Doch nicht nur die hübsche Inszenierung, auch die liebenswerten Darsteller kaschierten dieses Manko mit Bravour. Vor allem unsere Hauptfigur wurde mit der hübschen Liu Yifei perfekt besetzt und einen Jet Li, Donnie Yen oder Jason Scott Lee wieder zu sehen, tat als Asienfilmfan richtig gut. Gong Li als Magierin war ebenfalls ein echter Hingucker.

Der Filmverlauf war überwiegend kurzweilig gestaltet und platzierte seine regelmäßigen Schlachten mit Bedacht. Man achtete darauf, dass sich ruhigere und aufregendere Momente gut die Waage hielten – und natürlich auch darauf, dass die Kämpfe nicht zu blutig für das jüngere Publikum ausfielen. Auch ohne großes Blutvergießen kamen diese aufgrund ihrer sagenhaften, tänzerischen Choreografie aber super aus und ließen nichts missen.

Auf der einen Seite ist „Mulan“ ein echter Hingucker, der mit geballter Macht seine Schwächen kaschiert, auf der anderen Seite aber auch wie ein großes Wiedersehen mit alten Freunden. Tatsächlich hat mir der geniale Cast fast schon mehr Freude als die prachtvolle Inszenierung gemacht, unterm Stich dürfte – grade für das angepeilte Publikum – aber eher Ersteres im Vordergrund stehen. So unterm Strich liefert uns Disney einen knallbunten, familiengerechten Historenfilm, der im Grunde alles richtig macht und zu überzeugen wusste. Für mich fehlt zwar am Ende der gewisse Kick zu einer höheren Wertung, doch die investierte Zeit habe ich keineswegs bereut.

7,5/10

Fotocopyright: Disney

Strange World

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Searcher ist Farmer mit Leib und Seele und hegt wenig Ambitionen in die großen Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Dieser war einst ein großer Abenteurer und vor etlichen Jahren auf einer Expedition verschwunden. Ein verheerendes Ereignis zwingt den Familienvater nun allerdings doch auf eine große Reise zu gehen…

Fazit

Langsam haben wir uns an verfrühte Heimkino-Veröffentlichungen gewöhnt und wissen, dass die Qualität solcher Werke hierdurch nicht unbedingt schlecht sein muss. Gefühlt ziehen die Labels immer kürzer die Reißleine und geben ihren Filmen mit Kino keine lange Chance, um sie dann möglichst schnell auf den eigenen Streaming-Plattformen zur Verfügung zu stellen.

„Strange World“ war für mich keine Offenbarung, aber auch kein schlechter Film. Er gefiel auf Anhieb mit gewohnt toller Optik und angenehmen Pacing. Die Geschichte war nett und einigermaßen spannend inszeniert. Man kam gut in das Geschehen hinein und konnte sich soweit möglich prima in die Figuren hineindenken.

Größtes Problem war allerdings der Ausbau seiner grundsätzlich recht interessanten Handlung. Ich hatte immer das Gefühl, dass viel Potential liegen gelassen und alles ziemlich oberflächlich abgefertigt wurde. Das angerissene „Abendteuer-Feeling“ wurde nicht vollends befriedigt und der Drang zum Erforschen neuer Welten nahm schnell ab. Filme wie „Atlantis“ haben hier die Motivationskurve durchwegs hoch gehalten, bei „Strange World“ flachte sie mit Betreten der neuen Welt schnell ab.

Schönes Welten- und Kreaturendesign überzeugten, halfen jedoch nichts bei der vergleichsweise schnellen Abnutzung der fantastischen Eindrücke. Vielleicht ist man einfach zu abgestumpft, um die Elemente länger genießen zu können – oder der Film nicht dicht genug erzählt. Nach anfänglicher Neugier plätscherte das Geschehen über weite Teile vor sich hin und folgte bekannten Mustern ohne Überraschungen oder krassen Hinguckern.

Neben „Glass Onion“ auf Netflix, bietet uns Disney mit „Strange World“ einen nicht ganz so brillanten, aber immerhin soliden Streaming-Vertreter für die Feiertage. Ja, die Macher wollten manchmal zu viel und ließen dann wiederum Potential liegen – schufen aber einen netten Titel, der mit seiner Standard-Machart nicht schwer auf dem Magen schlug und ordentlich unterhielt.

6,5/10

Fotocopyright: Disney

Thor: Love and Thunder

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Nachdem die Bewohner von Asgard ihren Anführer Odin und ihre geliebte Heimat verloren haben, gründeten sie eine neue Siedlung auf der Erde. Thor hat sich mittlerweile den Guardians angeschlossen und erlebt mit ihnen ein wildes Abenteuer nach dem Anderen. Ein Auftrag führt ihn jedoch wieder zu seinem Volk – denn ein über Schurke hat es mit einem besonderen Schwert auf das Abschlachten von Göttern abgesehen…

Fazit

Die „Thor“-Filme gehörten für mich schon immer zu den besseren Comic-Adaptionen, doch „Love and Thunder“ hat mich schon nach wenigen Minuten sprachlos gemacht und ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. Was hier geboten wurde, lässt sich mit simplen Worten kaum umschreiben und muss eigentlich selbst erlebt werden. Taika Waititi bricht mit vielen Konventionen, überspannt den Bogen maßlos und liefert ein Füllhorn der guten Laune. Selten haben Gags so gelungen gezündet und selten haben Referenzen auf andere Werke so hervorragend funktioniert wie hier.

Die Macher haben eigentlich alles richtig gemacht. Das Tempo war durchwegs hoch, die Action perfekt dosiert und der Humor stets auf den Punkt. Viele Sprüche sind direkt im Kopf geblieben und der rockige Soundtrack durchstreift noch immer das Hirn. Wenn sich unser Held zu markanten Songs durch die Gegner schnetzelt und dabei ein wildes Chaos hinterlässt, bleibt kein Auge trocken. Es fühlt sich in oftmals so an, dass viele Dinge endlich zusammen kommen – die schon lange zusammen gehören und man sich fragt, warum man nicht schon vorher auf manche absurd-geniale Idee gekommen ist.

Neben einer fantastischen Akustik werden die Sinne nicht nur durch hübsche Hauptdarsteller, sondern auch mit teils atemberaubenden CGI-Effekten verwöhnt. Alles wirkt aus einem Guss und die unterschiedlich designten Locations in sich total stimmig. Es macht Spaß hier abzutauchen und die vielen bunten Eindrücke auf sich wirken zu lassen – ohne von zu viel Action oder anderen Dingen abgelenkt zu werden.

„Love and Thunder“ ist Spaßkino in reinster Form und für mich eine Referenz in seinem Genre. Hier passt einfach alles zusammen, auch wenn der Mittelteil kurzzeitig nicht ganz mit dem Niveau von Anfang und Ende halten kann. Unterm Strich lieferte Waititi allerdings ein extrem rundes und unterhaltsames Gesamtergebnis, welches durchaus Potential zum häufigeren Anschauen bietet – und somit eine echte Empfehlung verdient. Wer auf bunten Quatsch steht, bekommt hier sensationellen Edel-Trash mit Kult-Eigenschaften und einem schönen Finale, bei dem man Lust auf Mehr bekommt!

9/10

Fotocopyright: Disney

Prey

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Amerika im 18tehn Jahrhundert. Ein Indianerstamm ist in Aufruhr. Irgendetwas scheucht die Tiere der Gegend auf und die junge Jägerin Naru begegnet schon bald dem Übeltäter…

Fazit

„Prey“ ist ein Film auf den ich nicht unbedingt fieberartig gewartet hatte, doch seine Sichtung direkt nach seiner Veröffentlichung wollte ich mir trotzdem keinesfalls entgegen lassen. Herausgekommen ist grundsätzlich, was zu erwarten war – jedoch auch leider nicht viel mehr.

Die Macher verfrachteten die altbekannte Jäger-Geschichte in eine andere Epoche, blieben allerdings ihren wesentlichen Zügen treu. Zwar schnetzelt sich der Eindringlich hier zahlreich durch Tierhorden, doch am Ende steht man endlich einem ebenbürtigen Gegner in Form einer recht innovativ gewählten Indianerin gegenüber.

Bis es jedoch soweit ist, vergeht einige Zeit und das Geschehen plätschert zunächst etwas vor sich hin. Es passiert nicht viel spannendes auf dem Schirm und die Verlockung zum Vorspulen war schon irgendwo groß. Ein paar tote Tierchen und ein schlimmes Bauchgefühl halten das Interesse erstmal nicht besonders hoch.

Sobald es gegen menschliche Kontrahenten ging, stieg nicht nur der Härtelevel – sondern glücklicherweise auch die Kurzweil. Der Streifen wurde immer launiger und mündete am Schluss in einem hübsch inszenierten Duell, welches wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte und über gähnende Momente hinwegschauen ließ.

„Prey“ ist nett gedacht, aber eben auch kein großer Wurf. Was er sich mit seinem ungewöhnlichen Szenario wagt, traut er sich nicht beim schematischen Ablauf anzutasten. Die Zitate aus dem Original und ein schönes Gerangel gen Ende machen zwar durchaus Laune, doch insgesamt wäre hier Mehr drin gewesen. Amber Midthunder war klasse und wird hoffentlich noch weiterhin von sich hören lassen, doch das war es schon mit echten Highlights. Fans des Franchise schauen rein und hoffen weiterhin auf eine knackigere Fortführung der Marke.

7/10

Fotocopyright: Disney

Obi-Wan Kenobi – Staffel 1

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Das Imperium hat die Herrschaft über weite Teile der Galaxie übernommen und fast alle Jedi-Ritter vernichtet. Zurückgezogen wollte Meister Obi-Wan Kenobi nur einen ruhigen Lebensabend in der Einöde verbringen, doch eines Tages ruft ihn wieder die Pflicht. Statt seine Schützlinge passiv aus dem Hintergrund im Auge zu behalten, muss er aktiv bei der Suche nach der vermissten Prinzessin Leia helfen und erneut das Laserschwert schwingen…

Fazit

Für mein Empfinden hat diese Serie die Gemüter weitaus mehr als andere Spin-Offs aus dem belieben Franchise gespalten. Während „The Mandalorian“ eigentlich überall überraschend gut angekommen und „Das Buch von Boba Fett“ als solide Kost betrachtet wurde, kam „Obi Wan“ in vielen Foren leider ziemlich bescheiden davon. Gründe dafür gab es ehrlich gesagt reichlich, aber auch viele Lichtblicke – die gnädig über manch Patzer hinwegschauen ließen.

Zunächst fand ich die Idee rund um Obi Wan als Hauptfigur sehr sympathisch. Da ich großer Fan der klassischen Filme bin, war mir das Setting auf Anhieb wesentlich vertrauter und die zeitliche Einordnung im Kopf gelang viel schneller. Es war aber auch schön, dass man neben vielen bekannten Dingen dennoch einwandfrei neue Elemente (Charaktere, Schauplätze, etc.) einbinden konnte und nicht zu stark auf reine Nostalgie abzielte – wie es bei anderen Werken oft der Fall und scheinbar der letzte Greifhaken ist.

Ewan Ewan McGregor zeigte sich von seiner besten Seite und sorgte besonders im Zusammenspiel mit seinem ehemaligen Schüler wieder für Gänsehaut. Klar habe ich erwähnt, dass ich Liebhaber der Ur-Trilogie bin – aber einen Gregor als Kenobi ist trotzdem für immer in meinem Gedächtnis eingespeichert und gehörte zu den Glanzpunkten der eher mittelprächtigen Prequels. Ihm zur Seite stand eine pfiffige junge Prinzessin, die nie um einen Spruch verlegen und zu keiner Zeit negativ aufgefallen war. Normalerweise haben altkluge Figuren meist einen gewissen Nerv-Faktor, aber diese Miniatur-Leia verzückte auf ganzer Linie.

Technisch gab sich „Obi Wan“ solide und ohne größere Mängel. Natürlich sahen einige Szenen wie Cosplay-Veranstaltungen von Fans aus, doch diesen Look haben sich auch die anderen Auskopplungen der Sternen-Saga gefallen zu lassen. Ich fand dies bei „Mandalorian“ sogar noch etwas auffälliger – wenngleich auch nicht wirklich störend. Ansonsten spielte der gewohnt großartige Soundtrack wieder eine gewichtige Rolle und verlieh den Bildern den letzten Schliff. Typisch Star Wars eben.

Freud und Leid lagen bei dieser Serie unverhofft eng beieinander. Die Produktion hat eklatante Schwächen, die selbst ungeübten Zuschauern sofort ins Auge springen und dennoch vermag ich das Ergebnis nicht in der Luft zerreißen. Für mich boten die 6 überschaubaren Episoden mehr Star Wars-Feeling als die letzten 3 Kinofilme und die Serien „Mandalorian“ und „Boba Fett“ zusammen. Endlich gab es wieder viele erinnerungswürdige Momente und einen toll inszenierten Bösewicht. Endlich trieb es uns wieder wohlige Schauer über den Rücken und endlich wurden junge Darsteller ihren späteren Figuren gerecht. Luke zwar noch etwas weniger, aber die kleine Leia war enorm toll ausgearbeitet.

Für mich als langjähriger Fan ist „Obi-Wan Kenobi“ (abgesehen von den Zeichentrick-Varianten) die bis dato beste Serienumsetzung des bekannten Stoffes – allen Unkenrufen zum Trotze. Ich habe meinen Glauben an das Franchise wieder und freue mich auf die anderen, zum Teil bereits in Arbeit befindlichen Abenteuer.

8,5/10

Fotocopyright: Disney

Moon Knight – Staffel 1

Inhalt

Museumsmitarbeiter Steven wird von seltsamen Visionen geplagt und muss sich während der Nacht sogar an sein Bett fesseln. Er erwacht regelmäßig an den unterschiedlichste Orten und hat keinerlei Erinnerung an seine seltsamen Reisen. Eines Tages jedoch, wird er mit der erstaunlichen Wahrheit konfrontiert…

Fazit

„Moon Kinght“ war wieder so eine Serie, bei der sich viele Kritiken völlig überschlugen und sie als heiligen Gral anpriesen. Entsprechend hoch waren dann meine Erwartungen, die ich nach den ersten Vorschaubildern eigentlich gar nicht so heftig nach Oben schrauben wollte.

Disney präsentierte uns hier eine Produktion, die für mich in erster Linie durch ihren frischen und unverbrauchten „Superhelden“ punkten konnte. „Moon Knight“ war durch seine verschiedenen Persönlichkeiten ein Charakter mit Kontur und wesentlich unberechenbarer als das übliche Genre-Klientel. Die witzigen inneren Konversation sorgten immer wieder für kleine Schmutzler und hoben das tolle Spiel von Oscar Isaac umso höher empor.

Überhaupt bekamen wir hier eine originelle Prämisse, die sich lobenswerterweise von den üblichen Verdächtigen abhob. Natürlich waren auch hier Gut und Böse klar in ihren Rollen getrennt, doch die Geschichte drumherum war interessant und mit vielen kleinen Details ausgearbeitet. Es gab auch mal so eben Nebenbei einen kleinen Unterricht in ägyptischer Mythologie und so fühlte man seinen gewissen Abendteuer-Drang stets gut befriedigt – immerhin wurde die Produktion auch mit Anleihen aus „Indiana Jones“ beworben.

Zwar umfasst die erste Staffel lediglich 6 Episoden, doch deren Balance war meist genau auf den Punkt und traf immer wieder den richtigen Nerv. Es gab nur selten kleinere Durchhänger, überwiegend ging es dafür flott und spaßig zur Sache. Ruhigere und actionreiche Ereignisse wechselten sich im passenden Rahmen ab und gaben dem Betrachter stets die Zeit zum Durchatmen.

Optisch wurden ein paar echt sehenswerte Schmankerl geboten, wobei man das stellenweise eher durchschnittliche CGI auch nicht unerwähnt lassen sollte. In jüngster Vergangenheit haben wir technisch definitiv bessere Werke gesehen, doch unterm Strich ging das hier Präsentierte schon in Ordnung. Neben ein paar merkwürdig konstruierten Figuren gab es nämlich ein paar echt hübsche Kulissen zu bestaunen und die Atmosphäre war eigentlich immer richtig klasse.

Mit seinen vielen frischen Elementen hebt sich „Moon Knight“ angenehm aus der Serienflut der letzten Monate hervor und liefert uns einen kurzen, aber weitestgehend spaßigen Tripp mit skurrilen Typen durch ferne Länder. Ich freue mich schon auf das Wiedersehen in weiteren Filmen oder gar neuen Episoden der Serie – den unser neuer Held hat durchaus Potential zu weiteren unterhaltsamen Auftritten.

8/10

Fotocopyright: Disney

Thor 3 – Tag der Abrechnung

Inhalt

Allvater Odin liegt im Sterben und seine Tochter Hela sieht endlich ihre Stunde gekommen. Sie jagt ihre Brüder Thor und Loki davon, unterjocht Asgard mit aller Härte. Nur wollen die Vertriebenen nicht kampflos aufgeben und planen die Wiederkehr in die Heimat…

Fazit

Der neuste Ableger steht vor der Tür und zur Einstimmung gab es am gestrigen Abend noch einmal den „Tag der Abrechnung“ – der zwar ohne Natalie Portman daher kam, trotzdem in bester Serienmanier trotzdem bestens funktionierte.

Erneut griffen die Autoren ganz tief in die Kiste der nordischen Mythologie und verbauten bekannte Figuren, Begrifflichkeiten und Gegenstände in eine rasant erzählte Handlung mit viel Kurzweil und tollen Effekten. Action, Dialog und Humor hielten sich nahezu perfekt die Waage und ließen kaum Längen aufkeimen.

Im Gegensatz zu den übertrieben auf Krawall gebürsteten „Avengers“-Teilen, stimmte hier nicht nur die Laufzeit, sondern auch das grundsätzliche Pacing. Kein Part kam zu kurz, kein Part nahm unangenehm die Überhand. Ich schätze hier die klare Struktur und die übersichtliche Einteilung in Anfang, Mittel- und Endpart. Das mag vielleicht blöd klingen und grundsätzlich auf die meisten Streifen zutreffen, doch hier war ich für den geordneten Ablauf sehr dankbar.

Es gab kein langgezogenes Finale, sondern ordentlich getrennte Bestandteile. Man arbeitete gut dem großen Endkampf entgegen, ließ aber Charakterzeichnung nicht zu kurz kommen und setze die Gefechte stets wohl dosiert und im richtigen Maße ein. Die Effekte waren dabei extrem hochwertig und gaben keinen Grund zur Klage. Die fremden Welten wirkten auf ihre Weise glaubhaft und schlichtweg stimmig konzipiert. Es hat auch nicht mal gestört, dass dieser Titel komplett außerhalb unseres Planeten gespielt hat – schließlich hatten die Vorgänger auch schon genügend „irdische“ Schauplätze.

Chris Hemsworth und Tom Hiddleston gaben erneut ein sympathisches Bruderpaar ab, während eine ungewohnt aufreizende Cate Blanchett ihnen allerdings die Schau gestohlen hat. Sie kam bösartig und zugleich anziehend daher – was für eine ausgezeichnete Umsetzung ihrer Figur sprach. Daneben hat mir ein Jeff Goldblum als halber Bowie-Verschnitt ebenfalls hervorragend gefallen. Vor allem der Humor traf meist voll ins Schwarze und viele Gags gingen wunderbar auf.

Für mich gehören die meisten Marvel-Filme eher zur Kategorie „einmal anschauen und wieder vergessen“, doch gerade die „Thor“-Saga bildet da eine nette Ausnahme. Ich habe alle Teile schon mehrfach gesehen und fühlte mich stets gut unterhalten – was ich von den teils arg langatmigen Mitstreitern nicht immer behaupten kann. „Tag der Abrechnung“ ist nicht nur ein passables Bindeglied inmitten der Reihe, sondern ein wirklich unterhaltsamer und optisch eindrucksvoller Titel mit hohem Spaßfaktor.

8/10

Fotocopyright: Disney

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