Inhalt

Nach etlichen Jahren trifft Henrik seine beiden besten Freunde aus der Jugend wieder. Während der Eine mittlerweile erfolgreicher Geschäftsmann geworden ist, hat der Andere nach seinem Jurastudium bei der Staatsanwaltschaft sein sicheres Einkommen. Henrik dagegen sitzt irgendwo zwischen dem Stühlen und lässt sich vom Lebensstil der Kumpels blenden, um letztlich selbst bei dubiosen Machenschaften einzusteigen…

Fazit

Im Grunde ist „Buddies“ ein Film nach meinem Geschmack. Das Thema „Freundschaft“ in Kombination mit kriminellen Machenschaften ist eigentlich immer einen Blick wert und bei Darstellern wie Jürgen Vogel für mich sowieso fast ein No-Brainer. Als ich von dem Release erfuhr, habe ich mich nach kurzem Studieren der Inhaltsangabe sehr gefreut, schnell zugeschlagen und wurde aber in den ersten Minuten ein wenig desillusioniert.

Der Streifen hat schon einige Jahre auf dem Buckel – und fühlt sich leider auch durchwegs so an. Die angestaubte, dunkle und verrauschte Optik war dabei nicht einmal das größte Problem, vielmehr störte mich besonders zu Beginn die eigenwillige Inszenierung und die schlechte Tonabmischung. Original-Ton in allen Ehren, doch manchmal waren die Darsteller schwierig zu verstehen und die laute (und stellenweise extrem nervige) Hintergrundmusik machte es da nicht besser. Glücklicherweise zog die Handlung dann aber ordentlich in ihren Bann und hielt und bis zum bitteren Ende bei der Stange.

Viele inhaltlichen Aspekte mögen zwar mittlerweile auch überholt sein, dennoch konnte man sie sich gut vorstellen und prima auf heutige Gegebenheiten übertragen. Was heute Nepp im Internet ist, waren seinerzeit dubiose Geschäfte am Telefon – und von der Masche durchaus verständlich konzipiert. Man hat schon viel von solchen Firmen gehört und nun zumindest mal einen oberflächlichen Eindruck von deren Arbeitsweisen bekommen. Außerdem konnte man sich perfekt in die Figuren hineindenken und deren Motivationen nachvollziehen. Vogel und Konsorten haben ihre Sache hervorragend gemacht und harmonierten klasse miteinander.

Der Film lebte vom engen Spiel seiner Darsteller und setzte den Fokus klar auf deren Verhältnis. Man wusste selbst als außenstehender Betrachter nie, wer hier grade mit welchen Karten spielt – wer es ehrlich mit dem Anderen meint und wer ein falsches Spiel mit den Kumpels spielt.

Durch seinen Look wirkt „Buddies“ stellenweise nahezu dokumentarisch – was aber im Gesamtbild durchaus gut funktioniert hat. Nach kurzer Eingewöhnung baute das eher schroffe Geschehen eine nette Atmosphäre auf und unterhielt dann ganz ausgezeichnet. Wer grundsätzlich nichts gegen deutsche Filme hat und den annehmen Kontrast zu amerikanischen Wall-Street-Titeln zu schätzen weiß, darf also gerne mal reinschauen.

7/10

Fotocopyright: Fernsehjuwelen