Inhalt
Es ist Sommer in den 80igern. Fünf Jugendliche treffen sich während den Ferien endlich wieder und wollen gemeinsam auf Tour gehen. Sie hörten von der Legende einer Blume, deren Tau angeblich heilende Kräfte innehalten solle – und diese können die Freunde wahrlich gut gebrauchen…
Fazit
Mit „Live is Life“ schwimmen nun auch die Spanier heftig auf der 80iger-Retrowelle mit – doch was sich anfangs als europäische Variante von „Stand by Me“ anfühlt entwickelte mit laufender Spielzeit immer mehr zu einem eigenständigen und gar nicht mal so üblen Produkt.
Die Inhaltsangabe war zunächst etwas irreführend. Ich bin erst von einem Fantasy-Event ausgegangen, spürte dann aber schnell, dass übernatürliche Elemente hier gar nicht im Fokus standen und ganz irdische, greifbare Themen vermittelt werden sollten. Die verheißungsvolle Blüte war lediglich eine Zielvorgabe und die bodenständige Reise dorthin der eigentliche Kern.
Wir begleiten die Jugendlichen bei einem launigen und angemessen lustigen Road-Tripp, der überwiegend ähnlich prima wie das vermeintliche Vorbild aus der Feder von King funktioniert. Mit lockeren Sprüchen, waghalsigen Aktionen und ersten Romanzen war der Streifen voll mit symphytischen Elementen- und verlor trotz manch leicht überspitzen Passagen nicht an Glaubwürdigkeit oder Charme.
Die Darsteller haben ihre Sache wirklich hervorragend gemacht und sorgte mit ihren teils enorm ernsten Auftreten ein paar wirklich emotionale Momente. Dazu passte der Verlauf der Handlung dann ebenso perfekt – denn hier war wahrlich nicht alles auf „heile Welt“ gebürstet, wie ich es erst zunächst vermutete. Freude und Leid lagen oft eng beieinander und mitunter brenzlige Situationen wurden mit viel Fingerspitzengefühl gehandhabt.
Auch wenn das Treiben von seiner Optik und Machart schon klar in den 80igern zu verorten war, weiß man nicht ständig mit dem Brecheisen darauf hin. Zwar gab es immer kleine Akzente und passende Musik – aber alles in gut austarierten Rahmen und nie mit vollen Kannen ausgeschüttet, was manchen Konkurrenten schon fast das Genick brach.
Gerne hätte ich diesem Film eine höhere Bewertung verpasst, doch unterm Strich hat das gewisse Etwas gefehlt. Man wurde zwar gut unterhalten und das Konstrukt wandelte sich stetig in eine eigene Richtung, aber es blieb oft bei zu vertrauten und damit viel zu vorhersehbaren Einlagen. Wem die Mischung aus „Stand by Me“ in „Stranger Things-Optik“ zusagt, darf natürlich gerne einen Blick wagen. Mir hats auch ohne das fehlende letzte Quäntchen an Brillanz recht gut gefallen.
7,5/10
Fotocopyright: Netflix
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