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Mitten im Zweiten Weltkrieg wird Commander Ernest Krause sein erstes Kommando über ein hochmodernes Kriegsschiff übertragen. Seine Nervosität ist bei der Mannschaft zu spüren und so stehen sie ihrem Auftrag skeptisch gegenüber…

Fazit

Um es bereits zu Beginn ganz ehrlich auszudrücken, war „Greyhound“ so etwas wie „Viel Lärm um Nichts“ für mich. Im Vorfeld gab es Diskussionen wie eine Kinoveröffentlichung in diesen Tagen realisiert werden kann und wie kostspielig dann der Erwerb seitens Apple an war – und am Ende hat sich die Aufregung gar nicht recht gelohnt. Mit einer soliden Grundgeschichte und vorn allem wegen Tom Hanks hätte das Ding eigentlich enorm Potential gehabt, doch noch während der Sichtung machte sich schnell die Ernüchterung breit.

Man muss schon ein Faible für Kriegsfilme und Schiffs- bzw. U-Boat-Schlachten an sich haben, um die volle Brandbreite des Titels auszuschöpfen. Sicherlich stand der unerfahrene Commander (durch Tom Hanks verkörpert) im Vordergrund, doch kompakte Laufzeit und reichlich drumherum nahmen dem Schauspiel-Veteranen ein wenig die Bühne und seine Figur wurde gefühlsmäßig nicht voll ausgebaut. Seine Einführung (zusammen mit der bezaubernden Elisabeth Shue) verlief recht sehenswert und emotional, im weiteren Geschehen war davon immer weniger zu erblicken.

Besonders holprig empfand ich das gesamte Storytelling. Ich bin trotz aufmerksamer Betrachtung kaum in die Handlung hinein gekommen und konnte mich einfach nicht „fallen lassen“. Alles wirkte hektisch, nicht immer direkt nachvollziehbar und irgendwie immer wie für beinharte Historienfilm-Fans – die hier sicherlich besser folgen konnten und zumindest ansatzweise die aktuellen Szenarien erkennen konnten. Als logische Konsequenz tat sich dann auch die ein oder andere Länge auf und der Verlauf war trotz vergleichsweise geringer Laufzeit (knapp 90 Minuten – inklusive längerem Abspann) recht zäh.

Schön anzusehen immerhin die reichlich vorhandenen Schlachten, die durch ihre kühle Inszenierung und teils arg blassen Figuren schon wieder kühl und fast leblos wirkten. Man sah das Budget immer mal wieder durchblitzen, aber rein mit Gefechten auf hoher See (ohne jegliche Abwechslung) konnte ich zumindest eher wenig anfangen.

An der Geschichte vermag ich aufgrund der realen Gegebenheiten nicht mäkeln. Hanks war ebenfalls gut, nur gefühlt weniger präsent als in seinen anderen Hauptrollen. Größte Kritik die schleppende Struktur, die selbst ein zeitlich überschaubares Werk unerwartet lang erschienen ließ und nicht immer genügend Tiefe bot. Bis auf Hanks gab es kaum Charakterzeichnung – und von ihm noch viel zu wenig. Genrefans haben bestimmt ihren Spaß an „Greyhound“ – für mich, der eher andere Filmrichtungen bevorzugt – war es dann eher etwas schwach und zu unrund. Entweder geschmeidige Ausarbeitung von Figuren und Gefühlen – oder stilvolle Action ohne Ende – „Greyhound“ bot mir von Allem zu wenig.

6/10

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