Inhalt

5000 Jahre hat Adam in geheimer Gefangenschaft verbracht, bis ihn eine Gruppe von Rebellen endlich befreit. Zunächst hofften sie auf die Hilfe des gottähnlichen Superhelden – doch der hat eigene Pläne und sinnt nach Rache an seinen Peinigern…

Fazit

Auf einen Superheldenfilm mit Dywane „The Rock“ Johnson hat die Gemeinde lange gewartet, doch die ersten Kritiken waren eher verhalten. „Black Adam“ wurde bereits mit Werken wie „Möbius“ verglichen und sein schneller Release im Stream heizte meine Erwartungshaltung nicht zusätzlich an. Ist der Streifen aber wirklich so schlecht? Ich finde jedenfalls nicht.

Es war schon ein wenig ungewohnt, unsere vielseitiges Muskelpaket in einer ziemlich ernsten Rolle zu sehen – die sich vielleicht ernster nahm, als es das Szenario überhaupt hergab. Es gab kaum lockere Sprüche, dafür eine stets finstere Mimik und eine schwierige Beziehung dem Publikum gegenüber. Man konnte zur Figur von Dywane leider kaum Sympathie aufbauen und konzentrierte sich dafür umso mehr auf die bildgewaltigen Kampfeinlagen, die den Streifen dann auch insgesamt sehenswert machten.

Auf dem Schirm ging es oft heiß her und nahezu perfekte Effekte schufen eine tolle Immersion. Es flogen stets Kugeln oder Menschen umher, das Treiben war oft sehr wild, hektisch und immerzu hochwertig in Szene gesetzt. Es dröhnte aus allen Ecken und der Subwoofer hatte ordentlich was zu tun. In diesem Momenten war dann auch die alibimäßige Hintergrundgeschichte schnell vergessen und das Grinsen auf den Lippen umso breiter. So geht Popcorn-Kino.

Die Geschichte war wirklich eher so lala, aber immerhin mit einem kleinen Intro zu deren genaueren Hintergründen ausgeschmückt. Der Film selbst nahm sich während seiner brachialen Action irgendwann gar keine Zeit mehr vom richtigen Erzählen und so blieb es bei den anfänglichen Details, die gar nicht mehr großartig weiterentwickelt wurden. Durch sein hohes Tempo war das Pacing allerdings durchwegs passabel und Längen kaum zu verzeichnen.

Gestört haben mich die jüngeren Darsteller, die im Grunde keine gewichtige Rolle spielten – dennoch immer wieder in den Vordergrund gerückt wurden. Hätte man deren Einlagen gestrichen, würde Eingangs erwähnte Ernsthaftigkeit von Adam wesentlich passender rüberkommen. So saß man gelegentlich zwischen den Stühlen und konnte sich – Abseits der Action – kaum für eine klare Linie entscheiden.

Auch ein „Black Adam“ erfindet das Rad nicht neu und stützt sich auf bewährte Mechaniken, die wieder einmal prima funktionieren. Viel Krawall und Hingucker lenken von schwacher Handlung und Darstellern ab, unterhielten knappe zwei Stunden vorzüglich. Ein richtiges Highlight wurde das Werk dann am Ende zwar nicht, aber ein kurzweiliger Comicspaß mit Potential zu erneuten Anschauen. Nichts Herausragendes, aber ein amüsanter, kleiner Snack.

7/10

Fotocopyrigt: Warner Bros (Universal Pictures)