Inhalt

Searcher ist Farmer mit Leib und Seele und hegt wenig Ambitionen in die großen Fußstapfen seines berühmten Vaters zu treten. Dieser war einst ein großer Abenteurer und vor etlichen Jahren auf einer Expedition verschwunden. Ein verheerendes Ereignis zwingt den Familienvater nun allerdings doch auf eine große Reise zu gehen…

Fazit

Langsam haben wir uns an verfrühte Heimkino-Veröffentlichungen gewöhnt und wissen, dass die Qualität solcher Werke hierdurch nicht unbedingt schlecht sein muss. Gefühlt ziehen die Labels immer kürzer die Reißleine und geben ihren Filmen mit Kino keine lange Chance, um sie dann möglichst schnell auf den eigenen Streaming-Plattformen zur Verfügung zu stellen.

„Strange World“ war für mich keine Offenbarung, aber auch kein schlechter Film. Er gefiel auf Anhieb mit gewohnt toller Optik und angenehmen Pacing. Die Geschichte war nett und einigermaßen spannend inszeniert. Man kam gut in das Geschehen hinein und konnte sich soweit möglich prima in die Figuren hineindenken.

Größtes Problem war allerdings der Ausbau seiner grundsätzlich recht interessanten Handlung. Ich hatte immer das Gefühl, dass viel Potential liegen gelassen und alles ziemlich oberflächlich abgefertigt wurde. Das angerissene „Abendteuer-Feeling“ wurde nicht vollends befriedigt und der Drang zum Erforschen neuer Welten nahm schnell ab. Filme wie „Atlantis“ haben hier die Motivationskurve durchwegs hoch gehalten, bei „Strange World“ flachte sie mit Betreten der neuen Welt schnell ab.

Schönes Welten- und Kreaturendesign überzeugten, halfen jedoch nichts bei der vergleichsweise schnellen Abnutzung der fantastischen Eindrücke. Vielleicht ist man einfach zu abgestumpft, um die Elemente länger genießen zu können – oder der Film nicht dicht genug erzählt. Nach anfänglicher Neugier plätscherte das Geschehen über weite Teile vor sich hin und folgte bekannten Mustern ohne Überraschungen oder krassen Hinguckern.

Neben „Glass Onion“ auf Netflix, bietet uns Disney mit „Strange World“ einen nicht ganz so brillanten, aber immerhin soliden Streaming-Vertreter für die Feiertage. Ja, die Macher wollten manchmal zu viel und ließen dann wiederum Potential liegen – schufen aber einen netten Titel, der mit seiner Standard-Machart nicht schwer auf dem Magen schlug und ordentlich unterhielt.

6,5/10

Fotocopyright: Disney