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Ein reicher Tech-Millionär lädt seine Freunde für ein entspannendes Wochenende auf seine Privatinsel ein. Geplant ist zudem ein aufregendes Krimi-Dinner, bei dem es hingegen der Planung jedoch zu einem echten Mord kommt…

Fazit

Das Beste kommt ja bekanntlich oft zum Schluss und so ist es auch fast hier. Was uns Netflix pünktlich zum Weihnachtsfest (und zum Jahresende hin) serviert, hat es wirklich in sich und wurde meinen Erwartungen voll und ganz gerecht.

Sicherlich erfindet Rian Johnson das Genre nicht neu und bedient sich ungeniert an bekannten Mechaniken großer Kriminalklassiker – doch seine Inszenierung wirkt jederzeit mehr wie Verehrung, denn dreiste Kopie. Aus jeder Pore spürt man die Liebe zu den vermeintlichen Vorbildern und glücklicherweise ließen uns auch die Darsteller dieses unglaublich tolle Flair anmerken.

Die Chemie aller Beteiligten hat wunderbar gepasst und jeder war auf seine Weise großartig. Selbst vor genialen Gastauftritten hat man nicht zurückgeschreckt und die sowieso schon lockere Stimmung immer wieder mit kleinen Schenkelkopfern aufgewertet. Craig konnte sich tatsächlich von seinem Bond-Image lossagen und mit seiner ganz Figur und deren schrägen Verhaltensweisen punkten, während beispielsweise ein Edward Norton mit großen Glubschaugen total ungewohnt und dennoch überzeugend rüberkam.

Die Geschichte war im Grunde simpel und erschreckend schnell auserzählt – hätte man sie nicht so toll verpackt und so episodenhaft inszeniert. Man erlebt zunächst eine offensichtliche Variante, die mit Rückblenden und Perspektivenwechseln immer wieder um neue Elemente bereichert wurde und die Riege der Verdächtigen immer wieder aufs Neue durcheinanderwirbelt. Das mag nicht wirklich Neu oder außergewöhnlich erscheinen, hat aber durchwegs prima funktioniert und für eine wohlige Atmosphäre gesorgt.

„Glass Onion“ fühlt sich mit seinen warmen und klaren Bildern wie ein angenehmer Urlaub während der kalten Jahreszeit an. Es machte mächtig Laune dem prominenten Cast bei ihrer Mördersuche beizuwohnen und die knappen 2,5 Stunden vergingen dabei fast wie im Flug. Allen Genrefreunden vermag ich dieses Highlight ans Herz zu legen – und spätestens jetzt eine Rechtfertigung für ihr Netflix-Abo zu erhalten.

8/10

Fotocopyright: Netflix