Inhalt

Landwirt Pádraic versteht die Welt nicht mehr. Sein bester Freund Colm möchte plötzlich nicht mehr mit ihm zu tun haben und die lebenslange Freundschaft steht auf dem Spiel. Zunächst versuchen sie sich aus dem Weg zu gehen, doch bei einer kleinen Insel mit überschaubarer Anzahl an Lokalitäten und Einwohnern ist das gar nicht so einfach…

Fazit

„Brügge sehen… und sterben“ war schon ein sehr spezieller Titel und nun schlägt „The Banshees of Inisherin“ in eine ähnliche Kerbe. Erneut standen Colin Farrell und Brendan Gleeson gemeinsam vor der Kamera und erneut gaben sie ein zuweilen recht bizarres, aber in jeden fall sehenswertes Spiel ab.

Während Glesson sich gewohnt brillant gab, war es für Farrell sein vielleicht bester Auftritt der bisherigen Karriere. Er mimte den naiven Landwirt Pádraic mit einer glaubwürdigen Natürlichkeit und erzeugte aus dem Stand heraus eine Menge Mitgefühl zu seiner Figur. Man konnte sich gut in ihn hineindenken und den Zusammenbruch seiner kleinen Welt schmerzlich nachvollziehen.

Das hervorragende Spiel der Akteure war allerdings auch nötig, denn vom Inhalt her war das Geschehen recht überschaubar konstruiert. Sicherlich spielten die sehenswerten Landschaftsaufnahmen ebenfalls eine gewichtige Rolle im großen Ganzen, doch ansonsten blieben eigentlich nur die beiden Leistungsträger, um uns das zuweilen arg behäbige Treiben schmackhaft zu machen.

Der Film besaß seine eigene Gangart und die dürfte nicht jedem Zuschauer munden. Es gab weder Action, noch sonst temporeiche Momente – alles plätscherte in ruhiger Weise vor sich hin und stellte mit seiner entschleunigten Art einen krassen Kontrast zu unseren sonstigen Sehgewohnheiten. Man hatte viel Zeit die gezeigten Eindrücke zu verarbeiten, selbst ein wenig über den Sinn des Lebens zu sinnieren, doch man muss auch offen für diese Empfindungen sein.

Mit „The Banshees of Inisherin“ tue ich mir ein wenig schwer. Wer solche melancholischen, kleinen Werke zu schätzen weiß, kommt auf jeden Fall auf seine Kosten und wird ihn lieben. Wer sich jedoch gar nicht auf das Szenario einlassen kann, wird extremst gelangweilt vor der Glotze hocken und nicht einmal die tollen Darsteller oder die eindrucksvollen Kulissen vermögen den genervten Eindruck noch zu retten. Ich sitze da irgendwie zwischen den Stühlen, denn gerne würde ich den sympathischen Titel fester ins Herz schließen, doch einige Längen lagen mir durchaus auf dem Magen. Entscheidet am besten nach Sichtung des Trailers – sollte er gefallen, so wird euch auch das gesamte Resultat sicherlich zusagen.

6/10

Fotocopyright: Walt Disney Studios HE