Aufgrund aktueller Sichtung wurde dieses Review aus dem Archiv übernommen und hier sauber formatiert. Möglichweise wurden einige Passagen überarbeitet und die Wertung nach aktuellen Maßstäben noch einmal korrigiert.

Inhalt

Teppo ist rechter Skinhead, säuft gerne und hängt oft mit seinen Freunden ab. Trotz gehobenen Alters kann er nicht von seiner Einstellung lassen und sieht darin kein Problem – bis er auf die hübsche Sari trifft.

Sari verdreht ihm sofort den Kopf und er würde alles tun, um Ihr Herz zu erobern. Problem ist allerdings, dass Sari früher mit einem Farbigen zusammen war und aus dieser Beziehung einen entsprechend dunkelhäutigen Sohn mitbringt. Teppo ist dies natürlich sehr unangenehm, doch seiner Traumfrau zuliebe versucht er sich irgendwie damit zu arrangieren und dieses Detail vor seinen Kameraden geheim zu halten…

Fazit

„Heart of a Lion“ mag auf den ersten Blick eine seltsame Prämisse präsentieren und zunächst gar nicht so recht wie eine europäische Antwort auf „American History X“ wirken, doch trifft mit einer intelligenten Weise dennoch voll ins Schwarze. Hier mag zwar weniger direkte Gewalt in der Luft liegen, dafür war die Stimmung oft zum Schneiden gespannt.

Die für uns eher unbekannten Schauspieler agierten erstklassig, sorgten für Aufmerksamkeit und animierten zum Hineindenken in deren Verhaltensweisen. Auch hier wurden die „Glatzen“ nicht als dumme Idioten darstellt (okay, es gab ein paar Paradefiguren), aber vor allem wurde deren – ich sage mal Herzlichkeit – untereinander eindrucksvoll herausgestellt und gute Einblicke in deren Miteinander aufgezeigt.

Dem Film gelang es stets den richtigen Ton zu treffen. So wurden manche abwertende Begriffe zur Abwechslung mal humoristisch und keineswegs im bösen Kontext verwendet, dem Zuschauer im passenden Moment ein Lächeln abgerungen. Oft wirkte das Geschehen trotz rauer Typen sehr herzlich und die Liebe zu Teppo und seiner Freundin absolut glaubhaft aufgebaut, so dass man ihnen nur das Beste wünschen wollte.

Eine so richtig krasse Wandlung hat unsere Hauptfigur hier zwar nicht durchschritten, letztlich wäre es aber auch zu dick aufgetragen gewesen und hätte die vielen tollen Ideen abgewertet. Man hat nie den Bogen überspannt und uns stets mit realistischen Situationen vor neue Hürden und entsprechende spannende Momente gestellt. Der Erzählfluss war dabei perfekt und es wurde nie langweilig oder uninteressant.

Unterm Strich boten uns die Finnen einen mitreißenden Film mit viel Herz und Verstand – der sich einen festen Platz in meiner Sammlung mit Leichtigkeit erspielt hat und sicherlich nicht das letzte Mal über die heimische Leinwand geflackert ist. Er bot alles von Drama, Lovestory und auch ein wenig handfester Action. Die Mischung passt und seine Aussage kommt klipp und klar rüber. Ein echter Geheimtipp!

8,5/10

Fotocopyright: Alive AG