Inhalt

Während sich führende Köpfe beim FBI lieber auf die Gefahr von Außen konzentrieren, glaubt eine kleine Einheit an den Feind aus dem inneren des Landes. Mit viel Überzeugungskraft wird der junge Nachwuchs-Agent Nate Foster in die Neo-Nazi Szene eingeschleust und auf diverse Anführer innerhalb der unüberschaubaren Splittergruppen angesetzt. Ein Spiel gegen die Zeit beginnt, denn die Undercover-Spezialisten vermuten einen baldigen Anschlag…

Fazit

Ich meine schon öfter erwähnt zu haben, dass einige Darsteller wirklich alles tun, um alte Rollenbilder abzustreifen und erneut tobt sich Multitalent Radcliffe diesbezüglich ordentlich aus. Zwar konnte ich das innere Bild des Zauberlehrlings nicht vollends vergessen, dennoch hat er hier wieder mit gutem Spiel und ungewohntem Look überzeugen können.

Die Handlung orientierte sich an wahren Begebenheiten, wurde glaubwürdig und weitestgehend schlüssig umgesetzt. Man bekam ein gutes Bild der zerstreuten Szene innerhalb der USA und verstand aber auch, welchen Unwegsamkeiten die Behörden entgegen stehen. Indirekt kam Kritik – beispielsweise an den lockeren Waffengesetzen – rüber und gelegentlich versuchte man den Zuschauer zusätzlich mit kurzen Einspielern und Zitaten einzufangen – was auch ganz gut gelang.

Das Geschehen war weitestgehend spannend und gut nachvollziehbar konstruiert. Es gab zwar kleinere Längen, doch insgesamt blieb man schon am Ball. Aufgrund seiner eher nüchternen Darstellung fühlte sich das Ganze fast wie eine Dokumentation, aber immerhin sehr solide recherchiert und greifbar an. Hier wurde kein >Personenkult< wie bei manchen Konkurrenzen betrieben, sondern jeder Charakter sachlich eine (überschaubare) Kontur verpasst. Es gab ein paar Schlüsselfiguren, aber keine wurde allzu überzeugend (aus Sicht als „Verführer“) abgelichtet.

Vom Inhalt per wichtig, brisant und leider auch noch aktuell, doch filmisch eher gehobene Mittelklasse. Technisch macht „Imperium“ eigentlich nichts falsch, aber der Funke wollte trotz guter Ansätze und tollem Hauptdarsteller nicht ganz überspringen. Ich rechne den Machern die eher realistische Anmutung hoch an, hätte mir aber eine „charmantere“ Darbietung der Bösewichte gewünscht, um so das Grauen etwas drastischer an den Mann zu bringen. Unterm Strich ein grundsolider Genrebeitrag, aber nicht die Speerspitze in seinem Bereich.

7/10

Fotocopyright: Ascot Elite Home Entertainment