Inhalt

Die Tochter einer guten Bekannten ist an Krebs erkrankt und die Mutter bittet ihren Sohn Greg um Beistand für die junge Dame. Zunächst widerwillig, später aber immer freudiger besucht Greg die dahin vegetierende Rachel und eine echte Freundschaft entwickelt sich zwischen den Teenagern…

Fazit

Der englische Titel „..and the dying girl“ bringt es eigentlich eher auf den Punkt, als sein vergleichsweise harmloses deutsches Pendant. Natürlich mag dem Zuschauer auch so relativ früh klar werden, wie der Hase läuft – doch auch hier ist der berühmte Weg mal wieder das eigentliche Ziel und spannender als das zeitig absehbare Finale.

Zwar versuchten uns die Macher gelegentlich auf eine falsche Fährte zu locken – doch dem geübten Zuschauer sollte klar sein, wie die tragischen Dinge wohl enden werden und sich nicht beirren lassen. „Ich und Earl und das Mädchen“ ist keine Geschichte über Wunderheilung und auch kein Märchen mit Happy-End, sondern ein Drama mit viel Herz und Verstand.

Sicherlich haben wir im Laufe der Jahre schon einige solcher Vertreter (bestes Beispiel: Das Schicksal ist ein mieser Verräter) begutachten dürfen, aber trotzdem hebt sich dieser Titel mit seiner leichtgängigen Art sehr angenehm vom Rest ab. Im Gegensatz zu seinen Mitstreitern wird hier nämlich gar nicht so arg auf die Tränendrüse gedrückt und eine unbeschwerte Freundschaft zwischen den Akteuren in den Vordergrund gestellt. Alles locker, mit viel Charme und vor allem ordentlich Witz.

Wir sehen nur eine leichte Veränderung unserer Hauptfigur und wesentlich weniger unschöne Momente oder gar Krankenhausaufenthalte, als bei anderen Filmen. Hier werden die positiven Dinge in den Fokus gerückt und beim Zuschauer eine ganz andere Stimmungslage erzeugt. Man fühlt sich nicht unbehaglich, sondern als Gast in einer schmerzhaft-schönen Handlung, aus der etwas lebens-bejahendes spricht.

Die Inszenierung war hochwertig und wegen ihrer vielen kleinen Details absolut erwähnenswert. Nicht nur die vielen kleinen Kurzfilme unserer Freunde, sondern auch die vielen Poster, Aufnäher, DVDs, etc. in den Hintergründen waren ein Fest für Cineasten. Es gab so viel zu entdecken und immer wieder rang dies ein kleines Lächeln ab. Die Akteure waren sowieso super und deren Chemie hat absolut gepasst. Selbst die kleinsten Nebenrollen waren top besetzt und immer wieder für ein Schmunzeln gut.

„Ich und Earl und das Mädchen“ war einfach ein wunderschöner Film, der mit toller Inszenierung, bemerkenswerten Darstellern und einer ungewohnten Leichtigkeit über seinen tragischen Inhalt hinweg unterhielt und dennoch seine Aussagen nicht verfehlte. Am Ende überwogen die positiven Eindrücke, obgleich man seine Dramatik nicht vergas. Wer solche Werke mag, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen!

8/10

Fotocopyright: 20th Century Fox