Inhalt

Nach einem traumatischen Ereignis braucht Police Officer Edward Malus erst einmal eine Auszeit und da kommt ihm die Bitte einer alten Liebe gerade recht. Er soll zu ihr auf eine kleine, abgeschiedene Insel reisen und bei der Suche nach ihrer verschollenen Tochter behilflich sein. Ergriffen lässt sich dies unser Gesetzeshüter nicht zweimal sagen und das Abenteuer beginnt…

Fazit

Das Original kannte ich immer nur vom Namen und sah mangels Interesse immer von einer Sichtung ab. Da die 2006er Neuauflage immerhin mit Nicolas Cage aufwarten konnte, griff ich damals in der Videothek und später auch mal günstig auf dem Flohmarkt zu. Gestern habe ich mir den Titel nach etlichen Jahren erneut zu Gemüte geführt und leider fällt das Urteil trotz gefälligem Hauptdarsteller weiterhin mäßig aus.

Cage machte seine Sache grundsätzlich gut und war für mich auch der größte Antrieb, um das eher langweilige Geschehen bis zum bitteren (und irgendwie wenig ansprechenden) Finale zu verfolgen. Die Geschichte war zumindest zu Beginn noch recht ansprechend und angenehm mystisch, wurde aber bereits kurz nach Erreichen unserer Hauptfigur im kleinen Dörfchen leider ziemlich träge und von Minute zu Minute weniger fesselnd.

Über weite Teile plätscherte das Geschehen vor sich hin und selbst der fortwährend auf bedrohlich getrimmte Grundton schafft es nicht den Spannungsbogen gegenüber den geneigten Zuschauer aufrecht zu erhalten. Irgendwann drehte sich das Werk immer wieder im Kreise, sparte nicht an Wiederholungen oder zu langen Ausführungen eigentlich eher kleinerer Passagen. Man hätte viele Dinge wesentlich kompakter und somit effizienter gestalten, die allgemeine Kurzweil spürbar erhöhen können.

Es klingt blöd, aber der Inhalt der Geschichte gab wenig her. Recht früh konnte man abschätzen, wie der Hase läuft und wie sich die Dinge wohl zuspitzen werden – es gab keine völlig neuen Ideen oder unerwartete Abzweigungen. Selbst der wenig befriedigende Abschluss zeichnete sich zeitig ab und gab uns am Ende (abgesehen von Kopfschütteln über den dumpfen Abgang) nichts, was uns nicht schon vorher in den Sinn gekommen wäre.

„Wicker Man“ hätte ein passabler Genre-Vertreter werden können, doch ein guter Hauptdarsteller und eine wirklich solide Inszenierung kamen einfach nicht gegen eine schleppende und mitunter stellenweise auch uninteressante Erzählstruktur an. Der Film fühlte sich in weiten Teilen arg belanglos an, lieferte keinerlei erinnerungswürdigen Momente und verdient hierdurch keine klare Empfehlung meinerseits. Im Grunde ein typisches Werk aus der „Maße, statt Klasse“-Wirkungszeit von Cage, wo er aus finanziellen Gründen wohl tatsächlich noch jede Rolle annehmen musste.

Fotocopyright: Warner