Inhalt

T.S. und Brody sind beste Freunde und teilen neuerdings ein gemeinsames Schicksal. Beide wurden von ihren Freundinnen verlassen und sind deshalb in einer mehr oder weniger brauchbaren Verfassung. Gemeinsam schlendern sie frustriert durchs örtliche Einkaufszentrum, halten sich mit hochgeistigen Dialogen bei Laune und treffen auf allerlei sonderbare Charaktere – unter Anderem auf Jay und Silent Bob, die eine Sabotage der heutigen Veranstaltung in der Mall planen…

Fazit

Nach all den Jahren ist „Mallrats“ noch immer ein brutales Brett – vorausgesetzt man liebt und schätzt den unvergleichbaren Humor von Kevin Smith. Das Teil war sicherlich nicht allzu teuer produziert, überzeugt aber neben seinem dennoch recht beachtlichen Aufgebot an Darstellern mit seinem überragenden Charme und seinen perfekt ausgeloteten Gags.

Die Spielzeit vergeht fast wie im Flug und trotz mehrmaliger Sichtung gab es weder Abnutzungsspuren, noch bezifferbare Längen. Auf dem Schirm ist ständig was los und man hält sich nonstop den Bauch vor lachen – womit ich nicht nur ein paar eindeutige Brüller meine, sondern auch die vielen kleinen Spitzen, die manchmal etwas zeitversetzt im Hirn einschlagen.

Smith hakt jedoch nicht nur eine lustige Szene nach der Anderen ab, sondern baut auch übergreifende Sketche ein, die sich im Laufe des Filmes fortwährend in Erinnerung rufen und sich dann in ihrer „Auflösung“ umso intensiver entfalten. Manchmal wirkt der Streifen etwas improvisiert, doch bei genauerer Überlegung auf jeden Fall gut durchdacht und definitiv nach einem Plan konstruiert.

Jeremy London und Jason Lee haben sich als etwas ungleiches Freundes-Duo hervorragend ergänzt und die genialen Dialoge unentwegt zugeworfen, doch sollte man auch den restlichen Cast nicht vergessen. Jede noch so kleine Rolle wurde prima – und zudem mit einer Shannon Doherty, Michael Rooker oder einem Ben Affleck – überaus prominent besetzt – natürlich immer die Größe der Produktion dabei im Hinterkopf. Der lustige Auftritt von Ikone Stan Lee solle man ebenfalls nicht vergessen.

Kritik könnte man vielleicht an der Inszenierung üben, doch eigentlich passt die eher einfache Aufmachung gut zum Rest und bewahrt auf jedenfall einen gewissen Charme. Der leichte TV-Look geht vollkommen in Ordnung und unterstreicht den Independ-Charaktere des Projektes. Der Soundtrack war zumeist unauffällig und somit nicht wirklich schlecht. Die deutsche Vertonung klingt etwas „dünn“, bringt die Konversationen aber weitestgehend gut rüber – Originalton sei bei den Werken von Smith aber grundsätzlich empfohlen.

„Keep it simple“ ist hier der Leitspruch und man fuhr damit absolut richtig. Aus technischer Sicht wird hier vielleicht wenig geboten, doch beim Inhalt dafür umso mehr. „Mallrats“ bietet so viele Details, so viele Weisheiten und so viele Anspielungen, dass es einfach nicht bei einer Sichtung bleiben kann. Smith liefert uns hier intelligentes, aber locker-flockig erzähltes Unterhaltungskino in Perfektion. Entweder man liebt diesen Film oder kann halt gar nichts damit anfangen. Fragt man mich nach einer Lieblings-Komödie, so kommt mir „Mallrats“ definitiv mit als Erstes über die Lippen. Der Streifen ist und bleibt Kult – und bis dato noch immer mein Favorit unter den tollen Werken des sympathischen Nerds.

10/10

Fotocopyright: Studiocanal