Inhalt
Südkorea in den 80iger Jahren. Die Lage ist angespannt, ein Regierungswechsel liegt in der Luft. Der Geheimdienst ist in ständiger Alarmbereitschaft und vermutet Verräter in den eigenen Reihen. Es kommt zu blutigen Konflikten und die Lage droht zu eskalieren…
Fazit
Keine leichte Kost, die uns die Koreaner hier präsentieren. Damit meine ich weniger den Gewaltfaktor oder die Thematik an sich, vielmehr das vielschichtige Setting und seine leicht verworrene Erzählweise, die enorme Aufmerksamkeit erfordert und mich am Ende dennoch mit kleineren Fragezeichen zurück gelassen hat.
„Hunt“ ist brisant, hochwertig inszeniert und sehr politisch. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn wie Eingangs erwähnt fordert der Streifen hierdurch ordentlich Konzentration und vor allem auch eine gute Kombinationsgabe. Nicht jedem Zuschauer wird die politische Lage zur gebotenen Epoche geläufig sein und so schlagen viele Informationen und wichtige Eckpunkte auf einmal ein – die es allesamt zu verarbeiten und in richtiger Reihenfolge zusammenzusetzen gilt.
Abseits seiner „komplizierteren Momente“ entfaltet „Hunt“ jedoch seine volle Stärke und serviert uns toll choreografierte Actionszenen, die mit teils mit beachtlichen CGI-Effekten garnieret wurden. Zweikämpfe, Schießereien, Verfolgungsjagden und einstürzende Gebäude schauen genial aus und fühlen sich dank ordentlichem Sound auch mitreißend an. Der Film bewegt sich auf einem technischen Niveau, welches sich vor keinem Blockbuster aus Hollywood verstecken muss und so an anderer Stelle wieder lockeren Spaß bereitet.
Die Darsteller haben ihre Sache allesamt recht gut und glaubwürdig gemacht, kein allzu heftiges Overacting störte die realistische, teilweise fast schon dokumentarische Gangart. Punkte gibt’s zudem für die zeitgenössische Austastung, von Kostümen bis altgedienter Technik. Man fühlt sich sofort wohl und taucht schnell ab – auch wenn es die Handlung mit ihren Zeitsprüngen und Ereignissen nicht immer einfach macht.
„Hunt“ ist sehenswertes Thriller-Kino aus Korea. Zwar stellenweise nicht einfach zu durchblicken, aber durchaus mit Potential zum weitere Beschäftigen mit seiner Thematik. Besagte Verworrenheit und kleinere Längen kosten zwar letztlich eine höhere Bewertung, trotzdem sollten Interessierte hier einen genaueren Blick wagen. Allein die genialen Actionmomente machen den Streifen doch schon ziemlich cool.
7/10
Fotocopyright: PLAION PICTURES
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