Inhalt

Die Polizei von Hongkong steht vor einem großen Rätsel. Ein brutaler Serienkiller hinterlässt nicht nur Leichen, sondern auch deren abgetrennte Hände in der ganzen Stadt. Die Ermittler müssen wortwörtlich in Müllbergen nach Hinweisen suchen und dabei läuft einem der Beamten überraschenderweise eine Person aus seiner schmerzhaften Vergangenheit über den Weg…

Fazit

Mit „Limbo“ servieren uns die Chinesen einen knallharten Thriller, der sich klar an „Sieben“ und Konsorten orientiert, glücklicherweise aber auch genügend Alleinstellungsmerkmale mitbringt und so recht gut bei Laune hielt.

Zu Beginn fällt natürlich die edle schwarz-weiß Optik ins Auge, an der man durchgehend festhielt und auch nicht mit farblichen Akzenten jonglierte. Der Look war echt hochwertig und passte perfekt zum düsteren Geschehen. Schnell hat man sich daran gewöhnt und schnell war man dann im eleganten Bildrausch versunken.

Die Beurteilung der Handlung fällt mir dagegen ein wenig schwer. Man hat sich zwar eine durchaus interessante Geschichte ausgedacht, jedoch legte deren Telling immer wieder zu früh die Karten auf dem Tisch und der Zuschauer erahnt die Verkettung vieler Dinge womöglich viel zu rasch. Man ließ zu oft keinen weiteren Raum zu freien Gedankengängen, hielt Szenario und Figuren recht eng und einfach gestrickt, wich nicht von üblichen Erzählweisen oder Erwartungshaltungen ab.

Der Härtefaktor war angenehm hoch und machte den Streifen ziemlich intensiv und ernsthaft. Das hat gut mit dem seriösen Spiel der Akteure harmoniert und hinterließ einen durchaus halbwegs glaubwürdigen Eindruck – auch wenn sich mir ehrlich gesagt die Motive des Täters nicht ganz erschlossen haben. Überhaupt aber wirkte das Geschehen authentischer und greifbarer als mancher Konkurrent und das machte viel in Sachen Atmosphäre aus.

„Limbo“ ist ein dreckiger und dennoch gut gefilmter Thriller mit bestechender Optik und launigen Verlauf. Zwar waren einige Passagen zu vorhersehbar konstruiert, doch ein mehr als solider Unterhaltungsfaktor war dennoch gegeben. Wer Filme in bester „Sieben“-Tradition mag, darf hier gerne einen genaueren Blick riskieren.

7/10

Fotocopyright: Capelight Pictures