Inhalt
Der britische Geheimdienst ist einem Hacker auf den Fersen, doch dieser scheint der Behörde immer einen Schritt voraus. Es dauert jedoch nicht lange, bis das speziell darauf angesetzte Team einen Verräter aus den eigenen Reihen ausfindig machen kann und die Operation plötzlich kurz vorm Scheitern steht…
Fazit
Die Voraussetzungen waren da, aber die Chance wurde nicht genutzt. „Heart of Stone“ bot gute Ansätze, wie beispielsweise charmante Schauspieler und stellenweise wirklich solide Action, doch das Gesamtergebnis hat mich leider überhaupt nicht abholen können.
Zunächst hat mich die stark gefilterte, grobkörnige Optik gestört – die zu allem Überfluss dank Streaming-Komprimierung auch noch jede Menge Artefakte aufwies und stellenweise wie ein greller Brei ausgeschaut hat. Der Film war durchwegs anstrengend zu schauen und dies minderte schonmal den Spaß recht ordentlich.
Während der Cast mit Gal Gadot, Jamie Dornan oder Matthias Schweighöfer zumindest auf dem Papier überzeugen konnte, war in der Praxis davon nicht viel zu spüren. Selbst Gadot wirkte blas, lustlos und durchwegs bemüht, konnte nicht mitreißen. Ständig kämpften die Figuren gegen die schwache und schon dutzende Male gesehene Handlung an und nur selten kam flüssiges Storytelling auf. Die Momente, in denen Schweighöfer wie wild mit den Händen rumfuchtelte und irgendwelche Computer-Animationen auslöste, erinnerten an die 90iger („Johnny Mnemonic“) und wirkten somit eher unfreiwillig komisch, statt irgendwie cool.
Immer wieder schlichen sich Längen ein, die durch ein paar durchaus nett gemachte Actionszenen kaum kaschiert werden konnten. Auf ansprechende Shoot-Outs oder Verfolgungsjagden folgten wieder unbedeutsame Dialoge oder eben der mäßig erzählte Fortgang einer sowieso schon ausgelutschten Geschichte, die Niemand mehr hinter dem Ofen hervorlocken dürfte und schon etliche Male besser erzählt wurde. Der aktuelle „Mission Impossible“ lässt übrigens auch grüßen, hatte dafür aber mehr Charme und besser aufgelegte Menschen an Bord.
Ich habe mich auf einen launigen Agententhriller mit deutscher Beteiligung gefreut, erhalten habe ich einen bestenfalls mittelprächtigen Langweiler mit schlimmer visueller Umsetzung und lustlos agierenden Darstellern. Neues wurde nicht geboten, dafür einige Längen und nur wenige erwähnenswerte Highlight-Momente, die das Gesamtkonstrukt leider auch nicht mehr retten können. Hier hat irgendwie kaum etwas zusammengepasst und am Ende war ich über den Abspann richtig froh. Für mich war „Heart of Stone“ leider nichts, obwohl er als „Netflix-Inklusivartikel“ vielleicht nicht ganz den Erwartungen wie bei einem Kinofilm gegenübergestellt war und wegen Matthias einen kleinen persönlichen Bonus im Gepäck hatte.
4/10
Fotocopyright: Netflix
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