Inhalt

Mia und John sind ein glückliches Paar, welches bald den ersten Nachwuchs erwartet. Ihre heile Welt wird mit einem brutalen Überfall von Sektenmitgliedern jedoch ins Wanken gebracht und seitdem ist nichts mehr so, wie es einmal war. Mia hat das Gefühl, dass eine ihrer Puppen nach dem Einbruch von einer fremden Macht besessen und das Leben im Haus fortan nicht mehr sicher sei…

Fazit

Nach der erneuten Sichtung von „Conjuring“ war es auch für „Annabelle“ mal wieder an der Zeit – und schnell wurde mir bewusst, warum ich über die Jahre so viele Details des Streifens vergessen habe. Dies lag jedoch nicht daran, dass der Film besonders schlecht wäre, sondern vielmehr an seiner gemächlichen Erzählweise – auf die sich der Zuschauer erst einmal einstellen muss.

„Annabelle“ erzählt seine Geschichte ruhig, nüchtern und wirkt stellenweise fast schon dokumentarisch. Man nahm sich sehr viel Zeit für die Zeichnung seiner Figuren und präsentierte uns einige Szenen in nahezu ungeschnittener Form. Dabei gelang es allerdings sich geschickt zwischen Langatmigkeit und Unterhaltung zu rangieren und das Geschehen selbst in gemächlichen Momenten nie ins Unbedeutsame abdriften zu lassen.

Richtig viel war auf dem Bildschirm nie los und der Horror erwartungsgemäß subtil. Setzen andere Mitbewerber ihre Puppen häufiger mal von A nach B, so verharrt hier die namensgebende „Annabelle“ eher auf ihrem Platz und der Grusel läuft in anderer – ich sage mal realistischerer – Form (Haushaltsunfälle, etc.) ab. Man hat den Bogen bei sämtlichen Ausführungen nicht allzu sehr überspannt und durch seine „bessere Glaubwürdigkeit“ für eine angenehm unangenehme Grundstimmung gesorgt.

Die Inszenierung unterstrich die besagten Aspekte durch und durch. Grundsätzlich war die Optik sehr warm und auf Hochglanz getrimmt, in den wenigen etwas hektischeren Momenten erinnerte der Look an Dokumentationen aus dem Fernsehen. Die Abläufe waren „flüssiger“, Übergänge gewollt nicht mehr so perfekt umgesetzt. Für mich ein tolles optisches Ergebnis – wobei der Sound in Nichts nachstand. Zwar sind die Dialogpassagen und die Musik erwartungsgemäß ruhig, aber wenn die Effekte mal zum Zuge kommen, dann scheppert es richtig im Wohnzimmer.

Wer gepflegte Gruselfilme mag, macht mit „Annabelle“ nicht viel verkehrt. Hat man sich an seine ruhige Weise gewöhnt, kann man wunderbar abtauchen und sich einfach mal mit vergleichsweise harmlosen Schreckeinlagen, aber umso dichterer Atmosphäre bespaßen lassen. Ich muss für solche Titel auf jeden Fall in der richtigen Stimmung sein, dann klappt es auch mit dem zurücklehnen und auf sich wirken lassen. Im Vergleich zu seinen vielen Mitstreitern für mich aber definitiv einer der besseren Genrebeiträge und für Fans der Materie wohl auch ein Must-See.

7/10

Fotocopyright: Warner Bros (Universal Pictures)