Inhalt

Eine alleinerziehende Mutter verliert Zusehens die Nerven. Ihre kleine Tochter verhält sich immer sonderbarer, behauptet sogar eine andere Person zu sein und kramt plötzlich Erinnerungen hervor, die sie gar nicht besitzen dürfte…

Fazit

„Run Rabbit Run“ war ein komplizierter Titel. Er erforderte aufgrund seiner extrem ruhigen Erzählweise nicht nur diesbezüglich Aufmerksamkeit, sondern auch weil seine allgemeine Thematik nicht einfach zu greifen und vielfältig interpretierbar war.

Der Streifen fungiert als Horrorfilm und Familiendrama zugleich. Die Veränderung der jungen Hauptfigur war dabei aber viel unterschwelliger und gruseliger als bei vergleichbaren Werken. Hier gab es keine Puppe und auch keinen Fluch, schleichend variierte ihre Persönlichkeit und der Zuschauer bekam leichte Schauer.

Obwohl das Treiben – wie bereits erwähnt – sehr gemächlich inszeniert wurde und mit vergleichsweise einfachen Stilmittel auskam, entwickelte sich ein gewisser Sog. Man wollte trotz leichten Durchhängern schon wissen, wie sich die Handlung weiter entwickelt – und was hinter dem Ganzen letztlich steckt.

Ich möchte hier nicht zu viel verraten, doch am Ende blieb dann leichte Ernüchterung zurück. Zwar fand die Geschichte einen passenden Abschluss, doch so richtig schlüssig war er zumindest für mich nicht. Es blieben viele Fragen offen und es war an der Zeit für eigene Gedanken – sofern man darauf überhaupt noch Lust verspürte. Ich war einfach nur müde und wollte mir jedenfalls keinen weiteren Kopf um die Hintergründe machen.

Die Darsteller – allen voran unsere jüngste Protagonistin (Lily LaTorre) – haben ihre Sache sehr gut gemacht und somit auch das Interesse beim Zuschauer halten können. Man konnte sich gut in deren Lagen hineindenken und ihre zuweilen schmerzverzerrten Miniken gingen unter die Haut. Hier ein ganz großes Lob.

Als „Netflix-Inklusiv-Titel“ geht „Run Rabbit Run“ für am Thema interessierte und aufmerksame Zuschauer durchaus in Ordnung. Er erfand das Rad nicht neu und nutze leider auch nicht sein volles Potential, dennoch gefielen Akteure und die eher versteckten Schreckensmomente. Unterm Strich ists dann doch zu wenig für eine höhere Bewertung und von daher gibt’s keine uneingeschränkte Empfehlung.

6/10

Fotocopyright: Netflix