Inhalt

Der Spieler erwacht in einer fremden Umgebung und ruft nach seiner Tochter. Ein Dorf scheint nicht weit, doch die Anwohner haben es scheinbar auf uns abgesehen…

Gameplay

„Shame Legacy“ ist ein Horror-Adventure, welches aufgrund seiner gesamten Spielweise am ehesten mit „Outlast“ zu vergleichen ist. Zwar kann sich der Spieler den Widersachern zur Wehr setzen, doch zumeist flüchten wir in wilden Spurts davon, schleichen uns um Gegner herum oder verstecken uns – beispielsweise in Toilettenhäuschen.

Die Gefechte bestehen dabei aus mehr oder weniger gut zu steuernden Reaktionstests, deren Handhabe zu Beginn noch nicht so recht ersichtlich war und einige Tode forderte.

Die Rätsel waren dagegen sehr einfach und bestanden aus einfachen Kombinationsaufgaben oder dem Suchen von Schlüsseln. Meist waren die dafür benötigten Gegenstände oder Schalter nicht weit voneinander entfernt. Der Leerlauf somit recht gering.

Spielzeit

Die Spielzeit betrug ungefähr zirka 2 bis 2,5 Stunden. Das mag für einen solchen Titel grundsätzlich in Ordnung gehen, ist aber für den aufgerufenen Preis von rund 25 (PC) bzw. 40 Euro (PS5) schon sehr grenzwertig.

Präsentation

Audiovisuell war der Titel gar nicht mal schlecht. Die Grafik wirkte zwar stets wie mit einem leichten Schleier überzogen, wirkte aber stimmig und insgesamt recht hübsch. Einige Assets und Gegnertypen haben sich gelegentlich wiederholt, doch das war nicht weiter dramatisch. Der Sound war eher unauffällig, passte aber ganz gut ins Geschehen. Besonders über das Kopfhörer konnte man Schreie und unheimlichen Schlürf-Geräusche ausgezeichnet orten. Gespielt habe ich auf dem PC in 4K mit maximalen Details und meinem Steelseries-Headset.

Positiv

  • gute Atmosphäre
  • hübsche Präsentation
  • gradliniges Gameplay

Neutral

  • einfache Rätsel
  • keine wirklich neuen Spielmechaniken
  • austauschbare Handlung

Negativ

  • Trial & Error Momente
  • schwammige Kampfsteuerung
  • relativ kurz

Fazit

In den letzten Jahren habe ich meinen Gefallen an Horrorspielen gefunden und freue mich über jeden neuen Titel aus diesem Bereich. Bei „Shame Legacy“ zeigt sich jedoch, dass ich lieber stimmungsvollere „Walking-Simulatoren“, denn hektisches Treiben bevorzuge und so nur bedingt auf meine Kosten kam. Das Spiel bestand hauptsächlich aus abgehetzten Wegrennen oder dem mehr als fragwürdigen Kampfsystem, welches mit seiner Steuerung wirklich ein Krampf darstellte und sogar für Frust sorgte.

Das Programmierer-Team war wahrscheinlich recht klein, weshalb zumindest die solide Technik hervorzuheben ist. Das Ding schaut gut aus, hört sich passabel an (englischer O-Ton, deutsche Untertitel), aber das war es dann auch schon. Die Geschichte war eher so lala und genauso wenig revolutionär wie der Rest. Es fehlte halt ein Feinschliff an vielen Ecken – ein Nachfolger könnte es richten.

Meine Bewertung vermag insgesamt nicht sonderlich hoch ausfallen, doch Genrefreunde können bei Interesse ja trotzdem mal einen Blick riskieren. Irgendwie wurde ich ja schon einigermaßen passabel unterhalten, auch wenn es manchmal etwas nervig war und ich diesem Titel wohl so schnell nicht mehr installieren werde. Wartet aber ab, bis sich der Preis auf einem angemesseneren Niveau eingependelt hat – grade die Konsolenfassung ist für den kurzen Spielspaß viel zu teuer.

Grafik: 7/10
Sound: 7/10
Gameplay: 5,5/10
Gesamt: 5,5/10

Fotocopyright: Destructive Creations