Inhalt

Noch immer in John Wick auf der Flucht und sein Kopfgeld steigt ins Unermessliche. Ein Vorsitzender der Hohen Kammer möchte das Problem aber endgültig beseitigen und heftet einen alten Freund an seine Fersen…

Fazit

Optisch und technisch gehört Teil 4 der bekannten Action-Reihe zu dem Besten, was ich je gesehen habe. Die tollen Locations wurden stimmig beleuchtet, eindrucksvoll in Szene gesetzt und mit unzähligen kreativen Kameraperspektiven veredelt. Das Auge kann sich oftmals vor Details kaum satt sehen, konzentriert sich meist mehr auf die visuelle Qualität, statt auf die hin und wieder spürbar zu langen Dialogen.

Erneut lebt das Geschehen hauptsächlich von seinen Gewaltorgien, die – genau wie der Rest – zum Teil atemberaubend umgesetzt wurden. Die Macher haben sich wirklich bei vielen Genregrößen inspirieren lassen und selbst ein paar witzige Ideen einfließen lassen – nie zuvor sahen Schusswechsel und Schwertduelle so grandios aus und übertrumpfen damit die ohnehin schon exzellent gemachten Vorgänger.

Die Handlung war in Ordnung und verlief weitestgehend nach Erwartung. Es gab ein paar spaßige Twists und gelungene Gags, die zumindest in Teilen über deren mangelnde Komplexität hinwegtäuschten und kleinere Längen abfederten. Es war sogar schon ein Kunststück, einen so geringen Content auf knapp drei Stunden zu strecken – dass schafft sonst nur ein Peter Jackson mit dem schmalen „Hobbit“-Buch.

Das Schauspiel aller Beteiligten war aufgrund der kruden Gesamtsituation etwas schwierig einzustufen. Eigentlich haben Alle eine absolut ausreichende Leistung an den Tag gelegt, doch gerade unsere wortkarge Hauptfigur Keanu Reeves blieb ein wenig blass, stellenweise wirkte er sogar ziemlich lustlos. Mag durchaus seiner Rolle geschuldet sei, möglicherweise ist er aber doch etwas müde vom Franchise. Ob und wie es weitergeht, steht sowieso in den Sternen.

„John Wick: Kapitel 4“ liefert einfach Mehr vom Bewährten und lässt die Herzen der Fans erneut mit brachialen Actionszenen höher schlagen. Wegen der eher simplen Rahmenhandlung hätte man das Treiben gerne spürbar Einkürzen können, doch die sehenswerten Momente trösten zumeist darüber hinweg. Unterm Strich ein gelungener Abschluss (?) einer kurzweiligen Filmreihe und erneut ein Garant für gute (und blutige) Unterhaltung.

7,5/10

Fotocopyright: LEONINE