Inhalt

Viele Jahre sind vergangen, Uschi und Bertie gehen mittlerweile getrennte Wege, sind allerdings durch ihren gemeinsamen Sohn noch irgendwo miteinander verbunden. Nicht nur deren Sprössling, auch seinem Vater plagen zur Zeit gewaltige Geldsorgen und so muss erneut ein verrückter Ausweg gefunden werden…

Fazit

Ob die Nation wirklich 30 Jahre auf diesen Film gewartet hat, sei einfach mal dahin gestellt. Fakt ist, dass der erste Teil (egal was man von ihm hält!) einen totalen Kultstatus genießt und aus der deutschen Kinohistorie einfach nicht mehr wegzudenken ist. Nun haben sich allerdings nicht nur die Darsteller, sondern auch das Publikum und die Betrachtungsweisen verändert. Die Welt hat sich weiter gedreht, doch zumindest hierdurch wohl fälligen Modernisierung sah ich nun große Knackpunkte.

„Manta Manta 2“ serviert in erster Linie jede Menge bekannte Gesichter aus der hiesigen Medienlandschaft und verliert dabei sein Ziel etwas aus den Augen. Die Gags waren allgemeiner (und wie ich finde lächerlicher) gehalten, weniger speziell auf die Manta-Szene zugeschnitten. Das ist insofern schade, da dies ja quasi ein wichtiger Eckpfeiler zum damaligen Gelingen war und auch heute noch ein Quell für etliche Zitate darstellt.

Überhaupt fehlte es dem Werk an der Atmosphäre seines Vorgängers. Als ich während der ersten knappen 1,5 Stunden noch immer keinen namensgebenden Wagen gesehen und höchstens bei einem einzigen Witz mal kurz mit dem Gesicht gezuckt habe, kam ich schon gewaltig ins Grübeln. Es war nett, dass uns Schweiger mal wieder seinen Nachwuchs präsentiert und ein paar alte Weggefährten erneut vor die Kamera lockte – doch dies allein reicht nicht für das alte Feeling. Selbst wenn Klausi erneut ein paar Stiefel „einweiht“ ergibt dies noch keine automatische Lachgarantie und wirkt eher wie ein schlechter Aufguss einer kultigen Szene aus der Vergangenheit. Vielleicht schwang auch ein wenig Fremdschämen mit.

Überhaupt war selbst ein Michael Kessler nur bedingt überzeugend. Allen Darstellern hat es an der einstigen Naivität gefehlt – was natürlich auch deren Entwicklung und dem sichtbaren Alter geschuldet sein mag. Dennoch hat sich ja die Truppe an einigen Kalauern probiert – die auch nicht unbedingt so altersentsprechend ihrer Figuren angelegt waren und oft gnadenlos am Ziel vorgeschossen sind. Klarer Fall für seltsame Designentscheidungen und verpasste Chancen obendrein.

Optisch war der Film wie geleckt und der Soundtrack knalle ordentlich aus allen Lautsprechern, doch irgendwie fühlte sich das hier verkehrt an. Mir gefiel der altbackende Look des Erstlings – der trotz seiner „bodenständigeren“ Machart immer noch wie ein guter Kinofilm und keineswegs wie eine billige TV-Produktion rüberkommt. Klingt jetzt etwas doof, aber die gedeckteren Farben und „natürlicheren“ Kontraste haben perfekt zum Szenario gepasst und ihm keinen hippen Hollywood-Anstrich gegeben. Man muss nicht immer mit der Zeit gehen und sich gerne am Inhalt orientieren – der alte Look wäre halt echt schön und standesgemäß gewesen. Neue Zuschauer wird man höchstwahrscheinlich eh nur bedingt mit diesem Werk (und eben seiner zeitgemäßen Ästhetik) erreichen können (so meine Vermutung).

Viel gemeckert und dennoch halbwegs unterhalten worden. Für sich gesehen ist „Manta Manta – Zwoter Teil“ ein solider Schweiger-Film, aber eben kein echtes Erbe eines Kultstreifens der Jugend. Er befasst sich zu wenig mit seinem eigentlich Kern, tauscht kantige Typen gegen hippe Stars, den Charme des Ruhrgebietes gegen auf Hochglanz polierte Villen. Sicherlich werden wir Alle älter, doch zu gerne hätte ich meine früheren „Weggefährten“ noch einmal in einem echten, idealerweise auch richtig prolligen Szenefilm mit „Schnauze“ und mehr „Auto-Action“ gesehen. Vielleicht hätte dies auch befremdlich gewirkt, aber einen Versuch wäre es durchaus wert gewesen. So ists eben nur ein weiteres, beliebiges deutsches Werk mit wenig Innovation und dem üblichen Schema – auch wenn „Manta“ auf der Packung steht. Möglicherweise hätte man sich das Projekt auch komplett verkneifen können…

5,5/10

Fotocopyright: Constantin Film (Universal Pictures Germany GmbH)