Inhalt

Unerwartet bekommt der zum Tode verurteilte Sam Cayhall plötzlich Rückendeckung aus der eigenen Familie. Sein Enkel hat sich mit seinem Fall auseinandergesetzt und möchte sich kurz vor der Vollstreckung der Hinrichtung noch einmal auf scheinbar fahrlässig ignorierte Fakten stürzen, den Prozess möglicherweise komplett neu aufrollen…

Fazit

Obwohl der Titel schon einige Jahre auf dem Buckel hat, hat er nichts von seiner Brisanz und vor allem auch nichts an seinen Aussagen verloren. Auch die Grundprämisse (Verteidigung eines Widerlings) zunächst befremdlich erschien, konnte man sich kaum der Faszination des Bösen und der spannend konstruierten Handlung entziehen.

Der Film stand und fiel mit der großartigen Darstellung von Sam Cayhall durch Legende Gene Hackman, der hier tatsächlich eine der besten Leistungen seiner Kariere an den Tag legte. Man kaufte ihm die Rolle des üblen Rassisten in jeder Minute ab, jedoch auch seine kleinen Anzeichen von Reue und Sühne – die der überwältigend gut agierende Hackman mit Gänsehaut an den Mann (bzw. die Frau) brachte.

Ich möchte die ebenfalls hervorragende Leistung von Chris O’Donnell oder Faye Dunaway nicht unter den Tisch fallen lassen, doch letztlich lebte der Streifen von seiner herausragenden Hauptfigur und diese vermochte uns auch durchgehend in ihren Bann zu ziehen – obwohl sich die Screentime zwischen den beiden Hauptfiguren (Opa und Enkel) fair verteilte.

Überhaupt war das Geschehen aber nicht nur großartig gespielt, sondern auch beachtlich geschrieben (typisch Grisham eben). Der rote Faden ging nie verloren und das Kammerspiel hielt bis zum Finale bei der Stange, sparte dazwischen nicht selten mit herzzerreißenden oder gar ein wenig sarkastischen Elementen – bei denen man einige Ungerechtigkeiten deutlich in den Fokus nahm.

Vermutlich ist die Vorlage wieder einmal deutlich besser, doch was uns hier in filmischer Form angeboten wurde war dennoch eine tolle Nummer für sich. Vor allem wegen Hackman bekam das Böse eine interessante und nicht minder ansprechende Gestalt, streckenweise hing man an den Lippen des Protagonisten und war wie in Hypnose. Zur Höchstwertung reicht das Gebotene zwar nicht, aber dennoch zur uneingeschränkten Empfehlung meinerseits.

7,5/10

Fotocopyright: Universal