Inhalt

Während sich ein abgewrackter Kleinkrimineller in einem Kiosk aufhält, erfährt er von einem Lotteriegewinn eines anderen Besuchers. Daraufhin brennen bei ihm alle Sicherungen durch und er nimmt die anwesenden Personen als Geisel und fordert die Herausgabe es Glücksloses…

Fazit

Gut gedacht und zumindest auch im ersten Drittel recht passabel umgesetzt. „Your Lucky Day“ bot eine interessante Prämisse, die recht stark begann und dann zum Ende hin leider ein wenig abgebaut hat. Waren die Ereignisse zunächst noch recht glaubwürdig aufgebaut, hat man sich mit laufender Spielzeit spürbar von diesen lobenswerten Ansätzen entfernt und das Ganze leicht ins Absurde getrieben.

Eine Zeitlang konnte man sich problemlos in die Köpfe aller Beteiligten hineindenken und deren Motive durchaus verstehen. Man ertappte sich selbst bei der Überlegung, wie man in solch einer verzwickten Situation wohl handeln würde und ging in Gedanken ein paar mögliche Szenarien durch. Irgendwann kam bei diesem Titel allerdings der Punkt, wo es (wohl zugunsten der Unterhaltung) ein wenig fantasiereicher zuging und tüchtig an der allgemeinen Glaubwürdigkeit gesägt wurde.

Das Geschehen brach dann zwar erzählerisch nicht völlig ein, wurde aber zunehmend belangloser und begann ein wenig vor sich hin zu plätschern. Plötzlich schwand die Identifikation mit den Figuren und deren Schicksale wurden immer belangloser. Schade, denn eigentlich waren die überschaubaren Charaktere gut besetzt und die Darsteller gaben sich absolut bemüht.

Die Inszenierung war grundsätzlich hochwertig, besaß aber eher den Look eines gehobenen Fernsehfilms, statt eines großen Blockbusters. Die Optik wirkte sehr kühl und die Aufnahmen hätten aus einem Smartphone stammen können. Der Soundtrack blieb dezent im Hintergrund, die deutsche Vertonung war leider nur auf mittelmäßigen Niveau.

„Your Lucky Day“ hätte ein echt guter Thriller werden können, aber stand sich irgendwann selbst ein bisschen im Weg. Genrefreunde können zwar einen Blick wagen, jedoch würde ich zu einer Ausstrahlung bei einem präferierten Streamingdienst warten und keine großartige Kohle dafür auf den Ladentisch legen.

Fotocopyright: Tiberius Film