Inhalt

Eine geplante Verlobung mündet in einer Verbannung und legt den Grundstein zu einem drohenden Krieg. Eigentlich wollte Königstochter Hera die Situation noch einmal unter Kontrolle bringen, doch bald steht eine grausame Schlacht um Rohan an…

Fazit

Aufgrund einer breiten Fanbase und einer langen Durststrecke, mag ein neuer Film zum „Der Herr der Ringe“-Franchise grundsätzlich eine gute Idee gewesen sein. Die Bücher geben eigentlich auch genügend Material her, doch am Ende dreht sich hier eher die Diskussion um die technische Umsetzung – mit der ich Vorfeld auch nicht ganz glücklich war.

Ich würde mich zwar nicht unbedingt als absoluten Tolkien-Fan betrachten, fühle als Filmfan trotzdem die Vibes der alten Filme und habe sie in dieser Anime-Variante tatsächlich vermisst. Das Gebotene erinnerte im Allgemeinen mehr an Ghibli, denn an klassische Fantasy-Kost – ohne allerdings deren gewohnte Tiefe oder deren liebevolle Erzählweise zu erreichen. Die Charaktere hier waren viel zu blass und deren Emotionen nicht vollends greifbar.

Man gewöhnte sich zwar an den Look, konnte die Austauschbarkeit der Handlung und die zuweilen schwach gezeichneten Figuren nicht abschütteln. Der Film saß immer zwischen den Stühlen, taumelte zwischen einer gewissen Enttäuschung und einem trotzdem irgendwo vorhanden Unterhaltungswert hin und her. Möglicherweise wollte man dem Teil aufgrund des hohen Kinoeintritts auch einfach mehr abgewinnen, als man letztlich konnte.

Der Soundtrack war über jeden Zweifel erhaben – auch wenn es auch ihm nur selten Gelang eine Brücke zu seinen vermeintlichen Vorgängern zu schlagen und dieses Werk eher als eigenes Kapitel zu betrachten. Mittelerde-Atmosphäre blitzte hier durchaus hervor, aber unterm Strich war dies zu wenig und kaschierte die anderen Baustellen nicht.

Fans des Themas freuen sich über neues Material, sollten aber weder ein echtes Meisterwerk, noch auf irgendeine Weise bahnbrechende Einblicke erwarten. Für sich gesehen war der Streifen durchaus anschaubar und in Ordnung – jedoch in keinem Bereich eine würdige Auffüllung großer Fußstapfen. Sicherlich war der erste Zeichentrickversuch von anno 1978 ebenfalls etwas eigensinnig bei der Umsetzung – mit dem großen Vorteil, dass die Optik aber besser zum Inhalt passen wollte…

Fotocopyright: Warner