Inhalt:

Die Ereignisse von Resident Evil 3 setzen nur kurz nach dem Vorgänger ein und verfrachten den Spieler in das von Zombies überrannte Städtchen „Raccoon City“. Man spielt abwechselnd mit Jill Valentine und Carlos Oliveira, um den umkämpften Impfstoff zu finden, bevor Übeltäter „Umbrella“ das gesamte Gebiet dem Erdboden gleich macht…

Fazit:

Schon das Remake des Vorgängers konnte in allen Belangen (technisch, spielerisch) überzeugen und dank einiger neuen Gameplayelementen für kleinere Überraschungen sorgen. Die Neuauflage von Teil 3 (der mich übrigens auf der Playstation 1 damals nicht so recht begeistern konnte) greift die Tugenden auf und schraubt besonders am Pacing ein wenig herum.

So spielt sich Resident Evil 3 wesentlich flüssiger, actionreicher und mit überschaubarem Backtracking. Es gibt keinerlei ernsthafte Rätsel und passende Schlüssel finden sich immer auf dem Weg. Selten müssen vergangene Schauplätze erneut aufgesucht oder komplizierte Austauschaktionen (man erinnert sich an Wappen und Rubine) durchgeführt werden. Zwar kann man jederzeit zu fast allen Räumlichkeiten zurück (um etwa zuvor geschlossene Spinde oder Tresore zu öffnen), essentiell ist dies aber kaum (oder zumindest auf höheren Schwierigkeitsstufen vielleicht).

Die Anmutung eines kurzweiligen Actionstreifens wird nicht nur durch einige rasante Scriptszenen, sondern auch durch die überschaubare Spielzeit unterstrichen. Für den ersten Durchgang habe ich keine 5 Stunden benötigt – und dabei noch relativ viel an Material eingesammelt. Auf mittleren Schwierigkeitsgrad war das Spiel easy beherrschbar, lediglich beim Experimentieren von Endboss-Taktiken geriet man hin und wieder kurz ins Straucheln. Ansonsten ist der Titel sehr gradlinig und lädt höchstwahrscheinlich wieder zu witzigen Speedruns ein.

Grafisch ist Capcom wieder eine Augenweide gelungen. Die Engine des Vorgängers schaut größtenteils immer noch hervorragend aus und läuft in 4K (getestet habe ich die PC-Version) butterweich. Gelegentlich stolpert man über ruckelnde Figuren im Hintergrund oder mangelhaft texturierte Plakate, insgesamt schaut man drüber hinweg und verliert nicht die Immersion.

Resident Evil 2 war damals beim Lieblingsteil der Reihe und obwohl das Remake im vergangen Jahr nicht ganz den alten Glanz erreichte, wurde die Messlatte sehr hoch gelegt. „Nemesis“ macht eigentlich ebenso alles richtig und gefällt trotz gesteigerter Gradlinigkeit und weniger Knobeln deshalb genauso gut. Manche Kritiker sehen vielleicht einen minimalen Qualitätsabfall (meckern auf hohem Niveau), doch für mich stehen die Neuinterpretation in etwa auf gleichem Level. Serienfreunde greifen zu, alle Anderen warten auf „Verramschung“, die beim Vorgänger ziemlich schnell aufgetreten ist. Nun freue ich mich auf launige Speedruns – insbesondere von den Kollegen bei den Rocketbeans…

Grafik: 8,5/10
Sound: 7/10
Gameplay: 7/10
Gesamt: 8/10

Testsystem:
AMD Ryzen 7 2700 Eight-Core CPU
AMD Radeon RX Vega
16 GB RAM
Windows 10 (64 Bit)
SteelSeries »Arctis 9X« Gaming-Headset
Installation auf SSD-Festplatte

Fotocopyright: Capcom