Inhalt

Bryan war beruflich viel unterwegs und hierdurch nicht immer ein guter Vater. Nun lässt sich der ehemalige Geheimdienst-Agent in der Nähe seiner Tochter nieder und versucht die verlorenen Jahre wieder auszugleichen. Als sein Nachwuchs bei einem Tripp durch Europa entführt wird, lässt der Spezialist seine ganze Erfahrung spielen…

Fazit

„Taken“ war ein Film, der seinerzeit wirklich überraschen konnte und unter Kollegen schnell zu einem Geheimtipp mutierte. Klar erfanden die Macher das berühmte Rad nicht neu, doch eine kurzweilige Erzählweise und ein extrem starker Liam Neeson sorgten für Begeisterung.

„Taken“ besaß ein hohes Tempo, dass nach einem leicht behäbigen Auftakt keine Zeit zum Durchatmen ließ und den Zuschauer stets bei der Stange hielt. Neeson hangelte sich von einer brenzligen Situation zur Nächsten und schien dabei unaufhaltsam zu sein. Er lichtete die Reihen seiner Gegner, die es sonst nur die „Helden“ der 80iger taten und verzog dabei keine Mine. Das wirkte cool und (sofern man dies behaupten kann) auch einigermaßen glaubwürdig gemacht.

Die Handlung mag sicherlich etwas konstruiert wirken, aber dem runden Gesamtbild tat dies keinen Abbruch. Man konnte der Hinweiskette unseres Protagonisten gut folgen und dem leichtgängigen Verlauf prima genießen. Alles schien in sich schlüssig konzipiert, auch wenn man auf tiefergehende Überlegungen verzichten sollte. Es ist immerhin noch ein Spielfilm und keine Dokumentation.

Im Nachhinein hätte man sich keine bessere Besetzung als Neeson für die Hauptrolle vorstellen können. Vom Alter und allgemeinem Erscheinungsbild hat er absolut perfekt gepasst, gefiel mit seinen Stärken und Schwächen. Der Rest vom Cast konnte da nicht ganz mithalten, die größtenteils namenlosen und etwas blasen Antagonisten gingen als Kanonenfutter aber in Ordnung.

Die Inszenierung war hervorragend und auch heute noch zeitgemäß. Verwackelte Kameraaufnahmen, schnelle Schnitte und eine gewisse Eleganz sprachen für sich, gaben keinen Grund zur Klage. Der Score war eher unaufdringlich. Mit Paris wurde zudem eine hübsche und angemessene Kulisse gewählt, überhaupt wirkte der Film recht europäisch.

„96 Hours“ war noch nie ein sonderlich innovativer Film, wirkte durch seine launige Machart aber dennoch unglaublich frisch und unterhaltsam. Ein hohes Tempo, flotte Sprüche, eine tolle Spannungskurve und ein paar echt spaßige Ideen brannten sich im Gedächtnis ein und machen das Werk stets zu einem kleinen Erlebnis. Für Actionfreunde besteht hier also Anschau-Pflicht!

Fotocopyright: Walt Disney / LEONINE