Inhalt

Frisch nach der Entlassung aus der Haft sucht Leo einen neuen Job um sich und seine kranke Mutter versorgen zu können. Schnell landet er bei seinen wohlhabenden Onkel, der in seinem großen Unternehmen allerdings keine Verwendung für den jungen Mann findet. Durch seinen Cousin Willie schnuppert er dennoch in die dortigen Geschäfte hinein und bemerkt, dass hier nicht alles mit rechten Dingen zugeht…

Fazit

Im Laufe der letzten Jahre habe ich „The Yards“ schon einige Male gesehen und würde ihm beinahe unterstellen, dass er bei jeder Sichtung einen Ticken besser wird. Die Handlung mag grundsätzlich recht simpel konzipiert sein, doch das grandiose Staraufgebot und spannend inszenierte Momente machen dieses Manko wieder wett.

Vor allem der junge Wahlberg ging in seiner Rolle auf, spielte den jungen Leo fast schon zu gutherzig und zu weich – was sich mit zunehmender Spielzeit zum Glück noch etwas veränderte. Man konnte sich jedenfalls gut in seine Situation hineinversetzen und bis zum bitteren Ende mit ihm zittern. Sicherlich hatte man ja stets ein Happy-End im Kopf und dennoch bewog die Handlung zum bedingungslosen Mitfiebern.

Mir gefiel die insgesamt sehr nüchterne Erzählart. Korruption und Sabotage werden hier als ganz normales Business abgetan und alle Beteiligten wissen davon. Der Streifen gab uns relativ entspannte Einblicke in fragwürdige Geschäftspraktiken, ohne dabei Belehrend oder sonst wie aufdringlich zu wirken. Das Ganze wirkte „mafiös“ aber in einem greifbareren und verständlicheren Rahmen als bei vielen Mitbewerbern.

Technik und der restliche Cast waren erste Sahne. In zuweilen stark gefilterten, düsteren und dann wieder interessant ausgeleuchteten Bildern konnten sich bekannte Gesichter wie James Caan oder Faye Dunaway behaupten, während ihre damals noch sehr jungen Kollegen Wahlberg, Phoenix und Theron wunderbar zu ihnen aufschlossen. Die Chemie aller Beteiligten hat gestimmt und das war letztlich auch entscheidend für das glaubwürdige Auftreten des gesamten Werkes.

Mich würde nicht wundern, wenn „The Yards“ zumindest in Auszügen aus dem wahren Leben gegriffen wurde und reale Korruptionsfälle möglicherweise Pate für die hier präsentierten Ereignisse gestanden hätten. James Gray lieferte uns hier ein schönes und brillant besetztes Milieu-Portrait ab, bei dem man nur wenig meckern kann. Mir gefallen Erzählweise, Inszenierung und der hohe Spannungsbogen so sehr, das ich das Teil – wie Eingangs erwähnt – durchaus regelmäßig in den Player lege und mich entspannt zurücklehne. Definitiv ein empfehlenswerter Titel!

Fotocopyright: Paramount Pictures (Universal Pictures)