Inhalt

Bei ihrer Ankunft in Asien ahnt eine amerikanische Familie noch nicht, wie tragisch sich die Ereignisse vor Ort noch entwickeln werden. Sie geraten mitten in einen Volksaufstand, müssen ihr Hotel verlassen und ums blanke Überleben kämpfen…

Fazit

Einige Wochen vor der eigenen Reise nach Thailand hinterlässt ein solcher Streifen schon merkwürdige Gefühle. Innerhalb kürzester Zeit eskalierte hier die Lage vollständig und aus dem beschaulichen Tripp wurde tatsächlich der absolute Horror – wobei der Grad zwischen Fiktion und Glaubwürdigkeit gekonnt ausgelotet wurde.

Als ich diesen Film zu ersten mal gesehen habe, hatte ich noch nicht geglaubt, dass ein Owen Wilson so ernsthaft und mitreißend performen könnte. Kennt man den Schauspieler mit kleineren Ausnahmen eher aus lustigen Rollen, mimt er hier den besorgten Familienvater mit Hingabe und Gänsehautmomenten.

Allerdings wuchs in dieser dargestellten Extremsituation nicht nur seine Figur, sondern auch die seiner Frau (ebenfalls toll gespielt von Lake Bell) über sich hinaus und machte klar, welche Kräfte im Angesicht des Todes entfesselt werden können. Dabei mutierten die Charaktere aber nicht zu übermenschlichen Superhelden, sondern blieben ihren nachvollziehbar gezeichneten „Normalos“ treu.

Die Handlung war im Grunde nicht sonderlich umfangreich, lieferte aber einen ausreichenden Rahmen, um uns knappe 100 Minuten bei Laune zu halten. Nach einem relativ gemächlichen Start, zog das Tempo extrem an und ließ uns bis zum Ende kaum noch Zeit zum Verschnaufen. Es ging drunter und drüber, wobei auch nicht an harten Tötungsszenen gespart wurde.

Durch sein realistisches Setting und dem Verzicht auf hollywoodtypische Übertreibung nahm das Gezeigte greifbare Züge an und erinnerte mehr an Bilder aus der Tagesschau, denn einen bunten Comicstrip. Man kam ganz anders ins Geschehen hinein und konnte hier tatsächlich jede Minute schmerzlich am Schicksal unserer Familie teilhaben, sich gar eigene Gedanken zur Flucht aus dem Kriegsgebiet machen.

In fast allen Bereichen (inkl. witzigen Gastauftritt eines gealterten Agenten) konnte „No Escape“ abliefern, schrammt aber am Ende knapp an höheren Wertungsregionen vorbei. Ich lobe die einigermaßen glaubwürdige Entwicklung und Darstellung einer Extremsituation, doch gen Finale konnten sich die Macher im Zuge eines knallenden Abschlusses den Griff zu einigen Klischees nicht verkneifen. Nichtsdestotrotz ein sehenswerter Titel, der uns kaum Zeit zum Verschnaufen oder Nachdenken und mit anderen Augen auf einen genialen Owen Wilson blicken lässt.

Fotocopyright: Wild Bunch Germany