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Berlin kurz vor dem Fall der Mauer. Eine geheime Liste mit Namen sämtlicher Spione macht die Runde und die Geheimdienste aus aller Welt sind nervös. Die britische MI6-Agentin Lorraine Broughton wird in die deutsche Hauptstadt geschickt und soll das Dokument vor der Konkurrenz abgreifen…

Fazit

Ich weiß nicht genau warum, aber die Agententhematik im Kalten Krieg scheint im Ausland recht beliebt und Berlin wunderbar mysteriös zu sein. Ich kann damit zwar grundsätzlich wenig anfangen, lobe mir aber einen leichtgängigen Action-Thriller wie diesen.

Die Handlung war simpel, manchmal aber einen Ticken zu komplex erzählt bzw. wird der Zuschauer mit reichlich Action, Musik und schnellen Szenenwechseln immer mal gekonnt wieder aus den Konzept gebracht. Stellenweise wirkt der Film wie ein Rasch – besonders in den toll choreografierten Kampfszenen, bei denen es gefühlt minutenlang keine Zeit zum Verschnaufen gab und die sich wie aus einem Guss anfühlten.

Interessante Kameraperspektiven, One-Shot-Aufnahmen, kühle Farben mit grellen Kontrasten und ein vor Nostalgie triefender Soundtrack mit jede Menge deutschen Hits ala „Major Tom“ oder „99 Luftballons“. Technisch stach das Werk angenehm hervor und sorgt für mächtig Stimmung – ohne dabei seine Comic-Wurzeln zu verleugnen. Man konnte prima Abtauchen, hatte oft ein breites Grinsen im Gesicht und wippte bei den Hits einfach mit.

Selten war Charlize Theron besser. Letztens erst noch als unschuldiges Küken in „The Yards“ erlebt und nun als Powerfrau in „Atomic Blonde“ als krasser Gegenentwurf. Sie war hier nicht nur optisch ein echter Hingucker, sondern verwöhnte das Auge mit atemberaubenden Bewegungen während der heftig inszenierten Gefechten. Aber auch beim Rest des durchwegs prominent besetzten Casts gab es nichts zu Meckern, selbst der äußerst ruhige Til Schweiger kam ganz cool rüber.

„Atmoic Blonde“ ist Spaßkino pur und macht selbst nach mehrfacher Sichtung noch immer eine Menge Laune. Nicht nur Theron, sondern auch die spektakulären Stunteinlagen und Kloppereien sorgen für offene Münder und am Ende schaltet man den Fernseher (oder Beamer) mit einem breiten Grinsen ab. Gehört zwar unterm Strich nicht zu meinen absoluten Lieblingsfilmen, ist aber immer einen Blick wert – auch wenn das Setting zunächst kein großes Interesse entfachte.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH