Inhalt

In der Silvesternacht erschießt ein Scharfschütze unzählige Menschen und die Polizei steht nach Explosion seiner Wohnung wortwörtlich vor einem Scherbenhaufen. Sie befürchten, dass der unberechenbare Killer in ähnlicher Form noch einmal zuschlagen könnte und so wird eine neue Sondereinheit gegründet, zu der auch die einfache Streifenpolizistin Eleanor Zutritt erhält…

Fazit

Die Handlung von „Catch the Killer“ war eigentlich schon recht krass, deren Umsetzung aber zum Glück mit viel Fingerspitzengefühl und toller Spannungskurve durchaus sehr gelungen.

Die überwiegende Teil des Streifens bestand aus eher ruhiger Ermittlungsarbeit, die dank glaubwürdiger Gestaltung und ordentlichem Pacing jedoch kurzweilig und gefällig ausfiel. Man konnte sich gut in das Geschehen und die Figuren hineindenken, deren Aktionen und Kombinationen also auch schmerzfrei folgen. Es gab schöne (obgleich auch manchmal leicht berechenbare) Wendungen, die immer wieder bei der Stange, die Spannung stets auf Kurs hielten.

Beim Cast hat mir vor allem Ben Mendelsohn als erfolgsorientierter FBI-Agent ausgezeichnet gefallen. Er gab dem Treiben den nötigen Antrieb, der der eher schüchternen Shailene Woodley zuweilen leider abging. Sie wirkte sogar hin und wieder eindeutig fehlbesetzt, was nicht unbedingt an ihrer Vorbelastung aus gänzlich anderen Rollen gelegen hat. Sie wirkte für das Gebotene bzw. manche Aktionen einfach zu arg zurückhaltend, das Drehbuch um den Hintergrund ihrer Person sowieso zu unausgegoren.

Technisch war der Streifen nicht übel und er kam mit eigenem Look daher. Irgendwie sah das Ganze nicht nach „kernigen“ Kinofilm aus, doch die auf Hochglanz polierten Bilder waren trotzdem hübsch anzusehen. Einzig bei den wenigen Computereffekten patzte man etwas – wirkten diese doch wie Fremdkörper in der sonst so sterilen, aber gelungen Präsentation. Sie waren halt klar als solche zu erkennen, was auf ein vermeintlich überschaubares Budget schließen ließ. Glücklicherweise waren solche Einlagen aber auch extrem selten und fielen von daher nicht ins Gewicht.

Über die Besetzung und Backgroundstory von Woodley mag man streiten, an den filmischen Qualitäten sollte jedoch nicht gezweifelt werden. „Catch the Killer“ war ein schlüssig konzipierter und weitestgehend kurzweiliger Thriller mit befriedigendem Abschluss. So schnell werde ich ihn mir wahrscheinlich nicht mehr anschauen, trotzdem eine Empfehlung an Genrefreunde richten. Über knappe zwei Stunden gab es hier packende Kost und sehenswerte Aufklärungsarbeit zu bestaunen.

Fotocopyright: Tobis (im Vertrieb von LEONINE)