Inhalt

Eine Dame entgeht nur knapp einem Mordanschlag, verliert dabei Teile ihres Gedächtnisses und versteckt sich in einem nahegelegenen Apartment vor ihren Häschern. Dort trifft sie auf de naive Betty, die unserer verwirrten Schönheit bei der Suche nach ihrer Identität und der Rekonstruktion des Tathergangs behilflich ist…

Fazit

Nach „Wild at Heart“ habe ich wieder ein wenig Blut nach Werken von „Lynch“ geleckt und wollte dem lange nicht mehr gesehenen „Mulholland Drive“ noch einmal eine Chance einräumen. Damals war mein Eindruck eher durchwachsen und leider hat sich daran nach all den Jahren nicht viel geändert.

Der Film bot eigentlich ein paar beachtliche Highlight wie cooler Look, interessante Figuren und eine spannende Prämisse – doch litt er fortwährend an seiner extrem behäbigen Erzählweise, die nur selten so richtig in Fahrt gekommen ist. Sicherlich mag dies ein Markenzeichen des Regisseur sein und mit seiner eigenwilligen Art das Herz vieler Cineasten erwärmen – ich fand das Treiben überwiegend zu schleppend und unnötig in die Länge gezogen.

Die Handlung gab vergleichsweise wenig her, was eigentlich kein Wunder war. Durch seine langgezogenen Szenen wurde mehr mit Bildsprache, denn eigentlichen Storyelementen gearbeitet und so passt das Konstrukt am Ende fast auf einen Bierdeckel – wären da nicht ein paar Ansätze, die immerhin zum Grübeln animierten und sich noch weit über den Abspann ins Gedächtnis brannten. Immerhin hier kann das Teil punkten, auch wenn bei mir dennoch ein ernüchternder Eindruck (selbst nach besagtem Nachdenken über diverse Interpretationsansätze) zurück blieb.

Eigentlich ist meine Beziehung zu Lynch etwas von Hassliebe geprägt. Ich finde seine Art von Geschichtenerzählung und deren optische Inszenierung zwar grundsätzlich sehr reizvoll, doch auf der anderen Seite bereue ich schon während der Sichtung die ein oder andere investierte Minute in seine Werke. „Mulholland Drive“ bewahre zwar stets mein Interesse am Ausgang der Handlung und am Ende dachte ich noch länger über da Gezeigte nach, doch der Weg dorthin war nicht immer ganz frei von Längen und irgendwie kann ich mich nicht zu einer echten Empfehlung aufraffen.

Fotocopyright: Studiocanal