Inhalt

Kid hält sich mit halbseidenen Kämpfen über Wasser und geht aus den brutalen Fights meist absichtlich als Verlierer hervor. Eines Tages nutzt er jedoch die Chance einer Verbrecherorganisation beizutreten und dort die Mörder seiner Mutter ausfindig zu machen. Er bleibt zunächst unerkannt und plant brutale Rache auf seine Weise auszuüben…

Fazit

Normalerweise sind Filme aus Indien recht speziell und damit nicht unbedingt für Jedermann geeignet, doch „Monkey Man“ zieht schon nach wenigen Augenblicken mit seiner arg auf westlich geprägten und dennoch angenehm eigenwilligen Art enorm in seinen Bann. Die Macher bedienten sich ungeniert an bekannten Vorbildern wie „The Raid“, drückten dem Treiben aber einen eigenen Stempel auf.

„Monkey Man“ erzählt keine grundlegen neue Geschichte und wartet auch nicht mit bahnbrechenden Wendungen auf. Der streng lineare Verlauf wurde allerdings mit ein paar mystischen Elementen und einer fortwährend herrlich bedrückenden Grundstimmung garniert, hielt uns mit seinen befremdlichen und dennoch interessanten Ausschmückungen bei Laune.

Vor allem in Sachen Härte konnte der Titel dann vollends begeistern. Die Fights waren toll choreografiert und relativ kompromisslos. Wenn Äxte geschwungen wurden, gab es auch entsprechende Kollateralschäden, Knochenbrüche am laufenden Band gehörten sowieso zum guten Ton. Sicherlich schwächten die übertriebenen Massenkeilereien etwas die Glaubwürdigkeit des Gezeigten, doch ich fand die Darstellung so völlig in Ordnung.

Bei den Darstellern stach besonders Dev Patel (der hier auch die Regie übernahm) positiv hervor. Kannte man den guten Mann sonst eher aus fröhlicheren Werken, konnte er hier mal so richtig die Sau rauslassen und in einer durchaus strittigen Rolle aufgehen. Mit strittig meine ich, dass selbst seine Figur nicht frei von Makeln war und den Tod Unschuldiger durchaus in Kauf nahm.

Die Optik war für einen indischen Film recht ungewöhnlich und orientierte sich stark an westlichen Sehgewohnheiten. Dennoch fing man die Atmosphäre einer fremden Kultur recht vortrefflich ein und lud uns zum Abtauchen in einer anderen Welt ein. Mit zum Teil irrwitzigen Kamerafahrten, düsteren Aufnahmen und schnellen Schnitten gefiel der technische Aspekt auf ganzer Linie.

Zwar hat „Monkey King“ trotz mangelnder Innovation in vielen Bereichen sehr gute Arbeit geleistet, dennoch kommt der Streifen in meinen Augen nicht ganz an den kürzlich erschienenen „Der Farang“ heran. Man hätte hier und da ein wenig Dialog einstreichen und gerne noch einen Ticken mehr an Action hinzufügen können. Unterm Strich bleibt aber ein sehenswerter Film für Genreliebhaber und das Meckern befand sich auf hohem Niveau.

Fotocopyright: Universal Pictures Germany GmbH