Inhalt

Eine Gruppe von Terroristen hat ein Flugzeug unter Kontrolle gebracht, gefährliches Giftgas an Board geschmuggelt und steuert zielgerichtet auf die amerikanische Hauptstadt zu. Bevor das fliegende Unheil abgeschossen und somit das Leben von unzähligen Passagieren ausgelöscht wird, plant das Militär eine waghalsige Operation. Sie docken mit einem Überschallflieger an der großen Maschine an und schleichen sich ins Innere…

Fazit

Auf „Einsame Entscheidung“ bin ich erst recht spät durch eine Ausstrahlung im Fernsehen aufmerksam geworden und habe ihn mir kurz darauf auf DVD gekauft. Etliche Jahre nach „Stirb Langsam“ und unzähligen Trittbrettfahrern war die Handlung schon seinerzeit nicht unbedingt die Ausgeburt an Originalität, aber trotzdem präsentierte und Regisseur Stuart Baird hier einen recht unterhaltsamen Streifen mit einigen unfreiwilligen Lachern.

Das Szenario im Flugzeug mal auf den ersten Blick einmal Parallelen zu „Air Force One“ (der übrigens erst ein Jahr später erschienen ist) aufweisen, unterscheidet sich bei genauerem Hinschauen zum Glück ganz ordentlich davon. Man hat hier ein paar wirklich nette und unverbrauchte Ideen eingebaut, dabei selbst auf klitzekleine Details geachtet.

Der Erzählfluss war gut, doch mit knapp über zwei Stunden war der Titel auch arg lang. Man hätte einige Passagen kürzen oder gar zusammenstreichen können und das Ergebnis wäre noch einen Ticken runder geworden. Manche Szenen fühlten sich redundant an (z.B. Telefonie mit dem Board-Telefon), hätte gerne der Schere zum Opfer fallen dürfen.

Für mich kam der Auftritt von Segal leider ein wenig zu kurz. Zwar prangt auf dem Frontcover auch nur der Name von Kurt Russel, aber irgendwie hat die Chemie zwischen den Beiden Genre-Stars gepasst und gerne hätte ich noch mehr an gemeinsamer Action gesehen. Das Ganze hatte zuweilen einen Hauch von „Tango & Cash“, deren (unfreiwilliges) Zusammenspiel ähnlich ausgerichtet war und einen zusätzlichen Kick einbrachten.

Technisch mag der Streifen etwas angestaubt wirken, doch die Effekte gingen anno 2024 auf der heimischen Leinwand noch vollkommen in Ordnung. Das Filmkorn erzeugte Kino-Feeling und der Sound krachte bei Explosionen gewaltig. Obendrein gab es ein paar vertraute Synchronstimmen mit hohen Wiederkennungswert – was für mich unglaublich viel an Atmosphäre ausmacht.

„Einsame Entscheidung“ hat zwar neben einem tollen Cast auch ein paar kleinere Macken zu verzeichnen, doch unterm Strich macht der Titel noch ordentlich Laune und garantiert einen unterhaltsamen Abend. Das Konzept war witzig, die Action gelungen und der Verlauf weitestgehend frei von Längen. Im Nachgang ists eigentlich nur schade, dass aus der Kombo Seagal/Russel keine weiteren Kracher entstanden sind.

Fotocopyright: Warner