Inhalt

Ein Bürgerkrieg hat Amerika gespalten und Reporterin Lee befindet sich mitten im Kriegsgebiet. Als ihre Crew von einem finalen Schlag gegen den Präsidenten hört, machen sie sich auf den Weg in die stark zerstörte Landeshauptstadt und wollen dabei die gegnerischen Milizen mit ihren Kameras begleiten…

Fazit

Schon im Vorfeld war man voll des Lobes für diesen Titel und in einigen Teilen kann ich dies vollends nachvollziehen. „Civil War“ zeigt ein interessantes „Was wäre wenn“-Szenario, erklärte dabei für meinen Geschmack etwas zu wenig.

Der Film steigt mitten im Geschehen ein und generiert mit seiner zunächst leicht holprigen Erzählweise jede Menge Fragezeichen. Man erklärt wenig, präsentiert uns einen blutigen Konflikt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, lässt den Zuschauer über die Hintergründe lange Zeit im Dunkeln.

Auf der einen Seite gefiel diese Herangehensweise, auf der anderen Seite keimte jedoch auch ein wenig Unzufriedenheit auf. Sicherlich sollten sich die Zuschauer ein paar eigene Gedanken machen, möglicherweise auch Parallelen zu realen Gegebenheiten ziehen – aber fühlbar mehr „Hilfestellung“ wäre nicht verkehrt gewesen.

Man konnte dem Treiben zwar gut folgen, doch die aufgeworfenen Fragen wurden nicht vollends eliminiert, auch nicht nach dem Abspann. Es war bekannt, welche Fraktionen sich hier bekämpft – doch wieso der Funke zur Flamme wurde, konnte nur erraten werden.

Technisch gab sich der Streifen äußerst kompetent. Das Setting fühlte sich realistisch an und die Immersion war nahezu perfekt. Besonders beindruckend zeigte sich das Finale, welches natürlich mit Wahrzeichen der Hauptstadt spielte und beachtliche Emotionen beim Zuschauer zum Ausdruck brachten. Die Effekte waren dabei sehr gut und schauten nur selten nach Computer aus.

Die Darsteller – allen voran Kirstin Dunst – haben ihre Sache hervorragend erledigt und ihren Teil zum gelungenen und glaubwürdigen Gesamteindruck beigetragen. Sie waren nicht übermäßig geschminkt, bewiesen so durchaus Mut zur Hässlichkeit, wirkten aber greifbarer und man nahm ihnen die jeweilige Rolle wesentlich besser ab.

Wie aktuell „Civil War“ derzeit ist, vermag ich nicht zu beurteilen, jedoch konnte man sich prima in das unheilvolle Setting hineindenken und sich inmitten der zum Teil äußerst heftigen Bilder prima unterhalten lassen. Für eine höhere Bewertung hat es mir jedoch an Erklärungen zur besseren Nachvollziehbarkeit gemangelt und somit bleibt eigentlich auch nur eine Empfehlung für alle „denkwilligen“ Zuschauer, die sich idealerweise ein wenig für Politik interessieren.

Fotocopyright: LEONINE