Inhalt

Mit dem Einzug in das Elternhaus beginnt für Jessica und ihre Familie ein neuer Lebensabschnitt. Während die Erwachsenen mit dem Einrichten beschäftigt sind, findet Tochter Alice im Keller einen alten Teddybären und gibt ihn fortan nicht mehr aus der Hand. Am Anfang belächelt Jessica die innige Bindung zu dem neuen Plüschtier, doch schon bald nimmt die neue Liebe seltsame Züge an…

Fazit

Ein nettes Coverbild und das Blumhouse-Logo ließen mich freudig auf diesen Film einstimmen, doch die Freude währte nur von kurzer Dauer. Zwar habe ich beim kurzen Überfliegen der Inhaltsangabe kein Innovationswunder erwartet, mich dennoch auf einen unterhaltsamen Grusel gefreut. War man zu Beginn auch noch frohes Mutes, kehrte mit fortscheitender Spielzeit die große Ernüchterung ein.

Die Leistungen der Darsteller gingen in Ordnung und auch die technische Seite gab sich keine größeren Blöße, doch letztlich konnte der eigentliche Inhalt und dessen brutal langsame Erzählweise nicht überzeugen. Man hat alles schon einmal irgendwo anders gesehen – und dies zumeist etwas packender, temporeicher oder zumindest ein bisschen blutiger.

Über weite Teile war „Imaginary“ einfach zu Handzahm, bot wenig Schreckmomente und plätscherte vor sich hin. Man hätte viel früher in die Offensive gehen, die Katze aus dem Sack lassen müssen und den Zuschauer nicht ewig mit einem unbeweglichen Teddybären auf die Folter spannen sollten. Dazu gaselten sich einige Shock-Momente, die weniger meist gar nicht aufzugehen vermochten und höchstens ein kleines Lächeln abgerungen haben.

Nichts gegen eine unterschwellige und sich langsam entfaltende Spannungskurve, doch hier zerrte das lahme „Vorspiel“ bereits nach wenigen Minuten gehörig an den Nerven und man wollte am liebsten vorspulen. Es passierte einfach zu wenig auf dem Schirm und selbst beim Finale (so viel sei verraten) wurde es nicht besser. Mit ein paar kleineren Story-Twists versucht man hier die schwachen Effekte zu kaschieren und den Zuschauer wieder auf Kurs zu bringen – mehr als ein müdes Lächeln gab es dafür aber nicht.

Die Filme unter dem „Blumhouse“-Label waren nicht immer die eindrucksvollsten Granaten, hielten aber eigentlich immer recht passabel bei Laune. Sicherlich war ich bei der Sichtung von „Imaginary“ etwas müde, doch selbst bei vollster Konzentration hätte mich das Geschehen zum Schlaf bewogen. Bis zur letzten Minute kam das Ding nicht in die Pötte und begeisterte schon gar nicht mit innovativen Ideen oder unfassbar gut funktionierenden Momenten. Für mich ein unterdurchschnittlicher Genrebeitrag, der leider keine uneingeschränkte Empfehlung verdient hat.

Fotocopyright: LEONINE