Inhalt

Vor Monaten hat Alice ihren Sohn bei einem Flugzeugabsturz verloren und seitdem befindet sie sich in tiefer Trauer. Sie geht regelmäßig zur Therapie, doch die Stunden mit dem engagierten Doc helfen nur bedingt weiter. Physisch baut sie immer mehr ab, vergisst kleinere Dinge und scheint völlig neben sich zu stehen. Es geht sogar so weit, dass ihre Umgebung daran zweifelt, dass sie wirklich mal ein Kind gehabt hätte…

Fazit

Ich habe es schon bei einem letzten Review geschrieben und kann mich an dieser Stelle einfach nur wiederholen. Manchmal lohnt sich ein Blick in die Mediatheken, um entweder interessante Fernsehbeiträge – oder wie in diesem Fall – vergleichsweise rare Filme (ohne Veröffentlichung auf Blu-Ray) zu finden. „Die Vergessenen“ befand sich jedenfalls schon länger auf meiner „Re-Watch“-Liste und zwischen diversen Fußballspielen der aktuellen Europameisterschaft habe ich endlich eine erneute Sichtung geschafft.

Noch immer gefiel die interessante Grundprämisse, die uns vor große Rätsel stellt und bereits nach wenigen Minuten gekonnt an den Bildschirm fesselt. Julianne Moore agierte dabei wirklich herausragend und brachte uns in ihrer wahnsinnigen Verzweiflung ordentlich zum Mitfiebern. Der Spannungsaufbau war dabei sehr gelungen, zog uns bis zum bitteren Ende kräftig in das Geschehen hinein und ließ uns auch sehr schön mit eigene Theorien spielen.

Über das Finale bzw. die Auflösung (keine Spoiler!) lässt sich streiten. Irgendwie mussten die ungewöhnlichen Ereignisse zu Ende gebracht und auch halbwegs schlüssig erklärt werden – jedoch befand man sich irgendwann in einer Sackgasse und kam da nicht mehr so einfach (und ohne übernatürliche Begründung) heraus. Das war schade, aber ab einem gewissen Punkt irgendwo absehbar.

„Die Vergessenen“ war ein kurzer, aber spannender Thriller, der in seinen starken Momenten an eine gute Folge von Akte X erinnerte und sich mit einem zu simpel gestrickten Finale aus seiner verzwickten Handlung herausgekauft hat. Das mag ein wenig sauer aufstoßen, dennoch war durchwegs ein gewisser Unterhaltungswert vorhanden und gerne hat man sich auf diese Dinge eingelassen. Letztlich kein megaguter, doch über weite Teile dennoch sehenswerter Film für alle Mystery-Freunde.

Fotocopyright: Sony