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Die Wikinger sind in Amerika eingefallen und haben eine blutige Spur der Verwüstung hinterlassen. Eines ihrer Kinder jedoch ergriff in der Schlacht die Flucht und fand Unterschlupf bei einem Stamm von Ureinwohnern. Diese zogen ihn auf und machten einen wahren Krieger aus ihm. Als sich dann eines Tages die Nordmänner erneut blicken lassen und mordend durch die Lande streifen, sieht der Recke seine Stunde gekommen…

Fazit

Wer einen rauen und blutigen Wikinger-Streifen sucht, liegt bei „Pathfinder“ genau richtig und muss dieses Review im Grunde gar nicht erst zu Ende lesen. Schon öfters hatte ich diesen Titel in den Händen gehalten und für kleines Geld auf dem Flohmarkt am letzten Wochenende einfach mal zugeschlagen. Der Film hat meine eher überschaubaren Erwartungen zwar mit Bravour erfüllt, jedoch nicht für überraschendes Raunen im Heimkino gesorgt.

In vielen Bereichen hat mich der Film an die erste Conan-Verfilmung mit Schwarzenegger erinnert. Das Werk war ebenfalls recht düster, fast farblos und mit einer wortkargen Hauptfigur ausgestattet. Die Geschichte war nicht sonderlich tiefgründig, für das Genre allerdings ausreichend. Punkten konnte man vor allem mit deftigen Gefechten, die wegen ihrer zuweilen doch recht dunklen Inszenierung nicht alle Details bis ins Letzte zur Schau stellten.

Die blasse Optik war in der Tat ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wenn das Geschehen einmal nicht in der Nacht spielte, gab es selbst am Tag ziemlich triste Bilder – bei denen man oftmals geglaubt hat, einen Schwarz-Weiß-Film vor sich zu haben. Das war zwar nett gedacht, doch inmitten dieser über stilisierten Filter hätte ich ein paar Landschaftsaufnahmen mit satten Farben absolut begrüßt. Man hatte das Gefühl, dass man mit diesen Effekten einfach ein wenig an begrenztem Budget kaschieren wollte.

„Pathfinder“ sah schon nach einem Kinostreifen aus, wirkte an unterschiedlichen Stellen dennoch ein wenig „zusammengetrickst“. Mit heftigen Nahaufnahmen wirkten einige Szenen (u.A. Lawinen-Einbruch) irgendwie recht „klein“ und nicht so episch wie vielleicht angedacht. Die lachhaft bulligen Wikinger-Gestaltet taten dann ihren Rest zum schwierig einzuordnenden Gesamtbild. Manchmal wurde man zum unfreiwilligen Schmunzeln eingeladen.

Der Erzählfluss war in Ordnung, aber nicht frei von kleineren Längen. Der überschaubaren Handlung ließ sich stets problemlos folgen, doch manchmal schlichen sich (wohl aufgrund der vorhersehbaren Momente) ein paar spürbare Durchhänger ein. Grade im Mittelteil wollte man zur Fernbedienung greifen und am liebsten ein wenig vorspulen. Im letzten Drittel ging es dann wieder packender zur Sache, gerne hätte man aber das End-Duell straffen dürfen.

An Karl Urban mit langen Haaren hat man sich schnell gewöhnt, an den düsteren Look nie wirklich. „Pathfinder“ kam angenehm „schmutzig“ und hart rüber, schoss mit seiner Inszenierung und seinen überzeichneten Figuren hin und wieder über das Ziel hinaus. Wie Eingangs erwähnt, kommen Genrefreunde sicherlich auf Ihre Kosten – alle Anderen sollte abwägen, ob sie knappe zwei Stunden in einem nahezu monochronen Setting mit übertrieben harten Typen abtauchen möchten.

Fotocopyright: 20th Century Fox