Inhalt

Nach dem Tod ihrer Zwillingsschwester keinem immense Zweifel in Julia auf. Zwar hat sie ihre Verwandte lange nicht mehr gesehen, doch einen Selbstmord hält sie trotz ihrer gesundheitlichen Einschränkungen einfach nicht für möglich. Sie versucht die letzten Tage ihres Lebens zu rekonstruieren und stößt dabei immer wieder über einen geheimnisvollen Begleiter, an den sich irgendwie Niemand so recht erinnern kann…

Fazit

Spanisches Kino kann nicht nur Liebesschnulzen oder Mafiafilme, sondern eindeutig auch waschechten Horror mit hohem Gänsehautfaktor. „Julias Eyes“ hat mich bei seinem Release total von den Socken gehauen und etliche Jahre nach der ersten Sichtung nichts von seiner Faszination verloren.

Der Streifen lebt von einer unheilvollen Grundstimmung, die wirklich über knappe zwei Stunden ohne Unterbrechung beibehalten wurde und sich sogar im letzten Drittel ins unermessliche steigern konnte. Schon ab der ersten Minute zog das hochwertig gefilmte Geschehen in seinen Bann und ließ uns bis zum tragischen Finale nicht mehr vom Haken. Sicherlich waren einige Passagen mangels alternativen Optionen ein wenig vorherschaubar gestrickt, doch im Moment der Sichtung fiel dies gar nicht ins Gewicht. Man klebte förmlich vor dem Bildschirm, rätselte und fieberte mit unserer herausragend spielenden Hauptfigur mit.

Die Handlung war so simpel wie Effizient und wurde befriedigend auserzählt. Zwar wurden im ersten Moment Erinnerungen an „The Eye“ wach, aber die Geschichte ist hier eine völlig andere und die daraus resultierende Struktur sowieso. Alles fühlte sich frisch und unverbraucht an, obwohl grade einige Kameratechniken und Bilder an ältere Klassiker des Genres erinnerten. Handwerklich gab es diesbezüglich nichts zu Mäkeln, vor allem die effektreiche Klangkulisse sorgte mit Geräuschen aus allen Ecken immer wieder für kleine Schauer.

„Julias Eyes“ ist großartiges Gruselkino und fesselt auch ohne größeres Blutvergießen oder unnötigen Schnickschnack auf den Schirm. Die Spanier haben hier echtes Terrorkino (im positiven Sinne) abgeliefert und nicht nur die Nerven der Hauptfigur auf eine harte Probe gestellt (auch im positiven Sinne). Ein sehenswerter Film mit allem, was man für einen schaurigen Abend benötigt!

Fotocopyright: Studiocanal