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Noch nie konnte Moderator Jack Delroy mit seiner Talk-Show einen Stich gegen die übermächtige Konkurrenz setzten, doch seine Quoten waren über die Jahre immerhin konstant. Nach dem Tod seiner Frau zog er sich für eine gewisse Zeit zurück, um sich mit einem Halloween-Special wieder zurück auf der Mattscheibe zu melden. Leider gerät diese Sendung mit ihren ungewöhnlichen Gästen ein wenig aus den Fugen…

Fazit

Zunächst sollte man wissen, dass es sich bei „Late Night with the Devil“ um eine so genannte „Mockumentary“ handelt – also der Streifen sich als fiktive Dokumentation ausgibt und mit entsprechenden Inszenierungstechniken aufwartet. Mit seiner ungewöhnlichen, aber absolut charmanten Weise baute das Teil eine unvergleichbare Stimmung auf – auch wenn es erzählerisch dagegen manchmal ein bisschen hakte.

Das Geschehen benötigte einige Zeit, um in die Gänge zu kommen und hing auch mittendrin immer mal wieder kurz durch. Man verlor zwar weder den roten Faden, noch das allgemeine Interesse, aber die vor 70iger Jahre triefende Atmosphäre konnte nicht alle Mankos übertünchen.

Die Handlung jonglierte stets von bizarr, unterhaltsam und leider auch etwas langatmig hin und her. Man konnte sich nicht konstant auf eine Richtung einigen und eierte immer irgendwie herum und verpasste dabei auch erinnerungswürdige Momente zu kreeieren.

Der Film war grundsätzlich sehr dialoglastig und kam weitestgehend ohne Action (sofern man die aufregenderen Passagen so titulieren darf) daher. Viele Dinge fanden im Kopf des Publikums (also bei dem während der fiktiven Sendung, aber auch bei dem vor der Mattscheibe) statt und ließen durchaus gewissen Raum für eigene Interpretationen.

Die Darsteller haben ihre Sache allesamt sehr gut und im gebotenen Rahmen glaubwürdig gemacht, persönliches Highlight war (wie Eingangs angedeutet) jedoch die schicke Inszenierung, die tatsächlich an die alten Tage des Fernsehens erinnerte. Tolle Kulissen, witzige Kostüme und standesgemäße Optik inklusive wechselnder Bildformarte sorgten für Stimmung.

In meinen Augen hat „Late Night with the Devil“ etwas Potential verschenkt. Idee und Aufmachung stachen definitiv aus der breiten Maße heraus, doch die Gangart hätte einen Ticken geschmeidiger sein dürfen. So bleibt zwar irgendwo eine kleine Empfehlung für Genrefreunde, doch keinesfalls ein Tipp für das große Publikum.

Fotocopyright: Capelight Pictures